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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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wenn ich Nosferatu wäre, natürlich erst, nachdem ich Jody und Tommy gefunden und gerettet hätte.
    Okay, also, wie der Terminator (der Flüssige, nicht der Gouverneur) werde ich aus den Tiefen meiner Bleipfütze auferstehen und alle niederringen, die sich mir entgegenstellen. Ich weiß, was ich tun muss. Wenn Fu bei der Arbeit und Jared in der Schule sind, werde ich mir das Blut nehmen, das mit der dunklen Gabe gesegnet ist, und werde Nosferatu. Selber schuld, ihr Pimmelpisser!
     
    Okay, also, bei Sonnenaufgang, als die Ratten aufgehört hatten, in ihren kleinen Käfigen herumzuzappeln, fand ich eine
der Spritzen, die Tommy aus dem Tauschprogramm hatte, und nahm der Vampirratte Blut ab, die den gesündesten Eindruck machte. Danach musste ich mich entscheiden, ob ich es trinken oder mir injizieren wollte, und nach einer Weile beschloss ich, es zu spritzen, was  – wie sich herausstellte  – genau wie im Film geht und erheblich weniger wehtut, als sich die Augenbraue zu piercen.
    Und dann habe ich mich hingelegt und auf meine Vampiration gewartet. Ich musste an Fu denken, dass er mit der Bahn den ganzen Weg zu seinen Eltern fuhr, statt bei mir zu bleiben, und dass es in gewisser Hinsicht von seiner Seite total scheiße war. Und ich dachte an unsere gemeinsame Zeit, über sechs Wochen, und wie schwierig es für ihn sein würde, wenn ich ein überlegenes Wesen von unsagbarer Bosheit und übernatürlicher Schönheit wäre. Und ich dachte, dass vielleicht die Gräfin und Flood und ich in einer ménage à trois zusammenleben sollten und Fu und Jared unsere käferfressenden Lakaien wären, wie Renfield bei Dracula, nur dass Fu immer noch seine sexy Mangahaare hätte und ich es ihm hin und wieder aus Mitleid besorgen würde.
    Und ich weinte ein wenig über den Verlust meiner Menschlichkeit und so, denn ich wusste, dass ich  – sobald Tommy und Jody gerettet und Fu und Jared versklavt wären  – eines Abends als Nebel unter der Tür hindurch in Mr Snavelys Wohnzimmer kriechen, mich in einen atemberaubenden, alabasternackten Racheengel verwandeln und ihn um den Verstand bringen würde, weil er mich in Biologie hat durchfallen lassen, und dass es irgendwie unmenschlich wäre, so etwas zu tun. Doch während ich so trauerte, sank ich in den tiefen Schlaf der Untoten.

    Ich weiß. Très geil.
    Doch nein! Jetzt bin ich wach, und draußen ist es taghell. Die Vampirratten liegen nach wie vor im Koma, ich besitze keine Superkräfte, und meine Bosheit ist noch immer sagbar. Blöder Scheiß! Ich hab vergessen, dass ich sterben muss, um mich zu verwandeln! Überall habe ich nach dem Kaliumchloridzeugs gesucht, mit dem Fu die Ratten getötet hatte, aber ich fand nur diesen Hammer, und ich so: »Wohl kaum.« Also bin ich rauf zur Market Street und dachte, ich werf mich vor einen Bus, aber was wäre, wenn sie meine Leiche in der Sonne liegen ließen und ich verbrannte? Das ging also nicht. Und ich so: »Okay, Dussel, Pulsadern aufschneiden?« Aber es tat echt scheiße weh, also hab ich mich nur ein bisschen am Handgelenk geritzt und ’ne halbe Stunde geblutet, aber mir wurde nicht mal schwindlig. Ich so: »Das bringt’s ja wohl überhaupt nicht! Ich brauch einen Komplizen!«
    Also hab ich die Selbstmord-Hotline angerufen.
    Ich so: »Ich brauch Hilfe.«
    Und der Typ voll so: »Wie heißen Sie?«
    Und ich so: »Habt ihr etwa keine Anruferkennung? Was ist denn das für ’ne lahme Hotline?«
    Und er so: »Hier steht, Sie heißen Allison. Ist alles okay, Allison?«
    Und ich so: »Nein, nichts ist okay. Wieso ruf ich wohl gerade bei der Selbstmord-Hotline an?«
    Und er so: »Sie können doch nicht so einfach Selbstmord begehen, Allison.«
    Und ich so: »Du hast es erfasst, Blödsaurier. Ich brauch jemanden, der das für mich erledigt. Es muss schnell, unauffällig
und schmerzfrei vor sich gehen und sollte meine Frisur nicht allzu sehr in Mitleidenschaft ziehen.«
    Und er so: »Aber es gibt doch so vieles, wofür es sich zu leben lohnt! «
    Und ich so: »Du verbrennst hier meine Telefongebühren, Arschnase. Ich brauch die Nummer von einem Killer oder einem Arzt für Sterbehilfe.«
    Und er so: »Damit kann ich Ihnen nicht dienen.«
    Ich so: »Loser!« Und hab einfach aufgelegt.
    Es ist kaum zu glauben, aber wie sich herausstellte, hatte das Muttertier recht. Wenn man niemandem mehr trauen kann, hat man doch immer noch seine Familie. (’tschuldigung, als ich das getippt habe, musste ich selbst gähnen wie ein Regenbogen.) Hier

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