Biss sagt mehr als tausend Worte
Grinsen auf und riss dem Kaiser den Rest vom Sandwich aus der Hand. »Ah, Jahs Liebe sei mit dir, Onkelchen, dass er uns Labsal bringt, nach langer Zeit auf See.«
Bummer bellte und knurrte. Der blonde Rasta klaute sein Sandwich.
»Ah, vierbeinig Freunde«, sagte Kona. »Jah liebt euch.« Er kniete nieder und kraulte Bummer hinter den Ohren.
Der Fremde roch nach Kokosnussöl, Marihuana und den Untoten, und Bummer wollte ihn beißen, sobald er ihm nicht mehr die Ohren kraulte.
»Ich und ich sind Pelekekona Keohokalole. Kurz Kona. Piratkapitän und Löwe von Weltmeer, wenn er weiß, was ich meine.«
»Ich bin der Kaiser von San Francisco, Protektor von Alcatraz, Sausalito und Treasure Island«, sagte der Kaiser, der es nicht übers Herz brachte, dem lächelnden Fremden gegenüber unhöflich zu sein, trotz des schwarzen Schiffes. »Willkommen in meiner Stadt.«
»Ah, dank sei dir, Bruder. Respekt. Aber du kannst nicht auf die Rabenschiff. Sie killt dich, Mann. Von allein. Macht toter als tot. Ohne Rumrennen wie die Toten da unten.«
»Versteht sich«, sagte der Kaiser.
Fu Dog
Die Ratten waren schon seit einer Stunde wach und rannten herum, als Fu den Schlüssel in der Wohnungstür hörte. Er steckte den Lötkolben, mit dem er gerade arbeitete, in den Halter und wandte sich eben zur Tür um, als sie über ihn herfiel. Er spürte, wie seine Wirbel knackten, als sie ihre Beine um ihn schlang und er rückwärts umkippte. Irgendetwas packte ihn am Hinterkopf, und etwas Feuchtes, Metallisches schob sich ihm in den Mund: Zunge.
Panik durchbebte ihn, und es kam ihm vor, als müsste er ersticken, aber andererseits war da dieser Geruch: eine Mischung
aus Sandelholzparfum, Nelkenzigaretten und Caffè Latte. Die Panik bescherte ihm eine erstklassige Erektion, die er gegen den Angriff zum Einsatz brachte.
Sie stieß sich von ihm ab und packte ihn beim Hemd, während er nach Luft schnappte.
»Rrrrrrh !«, rrrrrhte sie.
»Ich hab dich vermisst«, sagte Fu.
»Deine Qualen haben eben erst begonnen«, sagte Abby. Sie trug einen rot karierten Minirock über einem tief ausgeschnittenen schwarzen Body, ein stacheliges Hundehalsband und ihre hellgrünen Converse Chuck Taylors, die sie manchmal als ihre »verbotenen Liebes-Chucks« bezeichnete, auch wenn ihm der Grund dafür verborgen blieb.
»Du brichst mir gleich die Rippen.«
»Es liegt daran, dass ich Nossssss-feratu bin und meine Kräfte unermesslich sind! Très cool, hm?«
Da wurde Fu bewusst, dass sie es tatsächlich getan hatte. Sie hatte es irgendwie fertiggebracht, sich in einen Vampir zu verwandeln. Ihre Nasen-, Augenbrauen- und Lippenringe waren weg, die Piercings verheilt. Auch das Spinnentattoo an ihrem Hals war nicht mehr da. »Wie?«, fragte er, während er ihre Überlebenschancen durchrechnete. Gestern hatte er mit ihr telefoniert, und da hatte sie noch nichts von der Verwandlung erwähnt, und somit befand sie sich noch innerhalb der ersten vierundzwanzig Stunden. Es war immer noch möglich, dass sie irre wurde und sich selbst zerstörte, und obwohl es Abby weder an Irrsinn noch an einem Hang zur Selbstzerstörung mangelte, bedeutete das doch nicht, dass er den Versuch unterlassen durfte, sie zu retten.
Sie küsste ihn noch einmal, und so hübsch es sich auch
anfühlen mochte, er achtete aufmerksam darauf, ob die Haut an seinen oder ihren Lippen gesprungen war. So weit, so gut. Sie stieß ihn von sich, doch sie fing seinen Hinterkopf auf, damit er nicht auf den Boden schlug. Sie schien ihm ein wenig rücksichtsvoller, seit sie tot war, wenn auch nicht viel leiser.
»Hab Geduld, mein Liebesninja. Ich werde dich vernaschen wie die leckere, mangahaarige Mannhure, die du bist, doch vorher müssen wir meine Kräfte austesten. Lass ein paar von den Ratten aus den Käfigen, und ich werde sie mit der Kraft meiner telepathischen Vampirgedanken nach meinem Willen lenken. Mal sehen, ob ich sie dazu bringen kann, die Küche zu putzen.«
Okay, vielleicht hatte sie das Gehölz des Wahnsinns doch noch nicht ganz hinter sich, dachte Fu. Er sagte: »Ja, und danach wollen wir doch mal sehen, ob wir die Rotkehlen nicht dazu bringen können, dir Schleifchen ins Haar zu binden.«
»Spotte nicht, Fu! Du bist mir untertan! Ich bin die Gräfin Abigail von Normal, Königsbitch der Finsternis, und du bist mein kriechender Sexsklave!«
»Bist du jetzt Gräfin oder Königin? Gesagt hast du beides.«
»Schweig, du Wurm, sonst lutsch ich dich leer!«
»Okay«, sagte Fu. Ein weiser
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