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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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Mann weiß, wann er sich zu wehren hat.
    »Nicht das, Fu! Ich meinte, ich werde dich beherrschen, und du wirst tun, was ich von dir verlange!«
    »Was sich inwiefern von bisher unterscheidet?«
    »Deine banalen Fragen und die Korinthenkackerei kannst
du dir sparen, Fu. Du hemmst total meine gleißende Macht über die Finsternis.«
    »Klingt, als hättest du dir eine Taschenlampe gekauft.«
    »Das war’s! Ich werde dir deinen Ninja-Arsch versohlen!« Sie ließ von ihm ab und ging in die »Lauernder Tiger, der dir gleich das Herz rausreißt«-Stellung, die jeder kennt, der schon mal einen Kung-Fu-Film gesehen hat.
    »Warte! Warte! Warte!«
    »’kay«, sagte Abby und ging in die weit weniger gefährliche »Müder Tiger beim Abhängen mit einer Tüte Chips«-Haltung, die jeder kennt, der schon mal Chips geknabbert hat.
    »Du musst erst mal was zu dir nehmen, damit du wieder zu Kräften kommst«, sagte Fu. »Du bist ein Vampir-Rookie. Du musst in deine Kräfte erst reinwachsen.«
    »Ha!«, sagte Abby. »Du sprichst wie ein Sterblicher, der die Tiefe meiner düsteren Gabe niemals erfassen kann. Ich bin auf dem Weg hierher über ein Auto gesprungen. Und ich bin voll schneller gerannt als die alte Straßenbahn. Meine Chucks sind jetzt noch warm. Mach schon, fühl mal! Leck daran, wenn es sein muss! Und ich kann deine Aura sehen, irgendwie so rosig, was überhaupt nicht zu deinen coolen Haaren und der männlichen Beule passt.«
    Fu sah an sich herab. Ja, die Beule verriet ihn. Er sagte: »Du solltest es ruhiger angehen lassen, Abby.«
    »Ach ja? Guck her!« Im nächsten Augenblick stand sie am Küchentresen, im übernächsten schon wieder drüben auf der anderen Seite und schlug mit der Hand an die Sperrholzplatte vor den Fenstern.
    Fu konnte nichts machen. Sie hätte das Sofa anheben,
fünf Meter hoch springen und nach den offenen Dachbalken greifen oder sich sogar in Nebel verwandeln können, wenn sie gewusst hätte, wie es ging, doch sie hatte sich vorgenommen, ihre Kräfte vorzuführen, indem sie die dünne Sperrholzplatte durchschlug und geschmeidig wie eine Katze unten auf der Straße landete. Das wäre echt beeindruckend gewesen, keine Frage.
    Was Abby jedoch nicht wusste, war, dass der Glaser angerufen hatte, während sie weg gewesen war, und Bescheid gesagt hatte, dass er die Fenster frühestens in zwei Wochen reparieren konnte, woraufhin Fu das Viertelzoll-Sperrholz durch Dreiviertelzoll-Sperrholz ersetzt hatte, und statt es an den Ecken nur mit kleinen Nägeln festzutackern, hatte er es mit Edelstahlschrauben befestigt, damit kein Spalt entstand, durch den der Rattennebel entkommen konnte.
    Fu zog eine Grimasse und hielt sich die Augen zu.
    Sie war schnell und übermenschlich stark, aber auch fünfundvierzig Kilogramm Vampir sind nur fünfundvierzig Kilogramm.
    Knallte sie wie Karl, der Kojote, gegen die Platte und rutschte daran herunter? Witzig. Von wegen.
    Sie schlug gegen das gepresste Holz, welches jäh nachgab, dann ein wenig splitterte, bevor es zurücksprang und sie einmal quer durchs Loft an die gegenüberliegende Wand katapultierte, wo sie einen grazilen Gruftiputzabdruck hinterließ, bevor sie vornüber platt aufs Gesicht kippte und »Blöder Mist« in den Teppich murmelte.
    »Alles okay?«, fragte Fu.
    »Kaputt«, sagte Abby in den Teppich.
    Er beugte sich über sie, wagte nicht, ihren Kopf zu drehen,
um nachzusehen, welchen Schaden sie genommen hatte. »Was ist kaputt?«
    »Alles.«
    »Ich hol dir was von dem Blut aus dem Kühlschrank. Dann bist du schnell wieder ganz.«
    »’kay«, sagte Abby, noch immer mit dem Gesicht im Teppich. »Aber guck mich nicht an, okay?«
    »Niemals«, sagte Fu aus der Küche. Er holte einen Blutbeutel aus dem Kühlschrank und knetete ihn. »Moment noch. Nicht bewegen, Abby. Du könntest dir was gebrochen haben.« Er taperte ins Schlafzimmer, schnappte sich eine Spritze vom Schränkchen, in dem er die Chemikalien verwahrte, nahm den Deckel ab und injizierte das Beruhigungsmittel in den Beutel.
    »Hier, Baby, trink das! Danach geht es dir gleich besser.«
    Zehn Minuten später hörte er jemanden die Treppe heraufkommen, und ihm fiel ein, dass Abby die Tür nicht abgeschlossen hatte.
    Jared kam hereingestürmt, blieb abrupt stehen, als er Fu über der reglosen Abby knien sah, deren Kopf in einer großen Blutlache lag  –, und fing an zu schreien.
    »Hör auf zu schreien!«, bellte Fu. »Das ist nicht ihr Blut.«
    Jared hörte auf zu schreien. »Was hast du mit ihr

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