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BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

Titel: BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ziemlich entsetzt aus, aber zuckte nur die Achseln.
    Ich dachte an jene letzte Nacht als Mensch zurück und fuhr unwillkürlich zusammen, als ich mich an das heftige Brennen erinnerte. Ich versuchte mir durch all die verschwommenen Bilder hindurch die Augenblicke direkt davor ins Gedächtnis zu rufen ... Erst war da die schleichende Angst gewesen, die zugenommen hatte, als Riley vor dem dunklen Haus hielt; das Gefühl der Sicherheit, das ich in dem hell erleuchteten Hamburger-Restaurant noch gehabt hatte, hatte sich in nichts aufgelöst. Ich hatte nicht aussteigen wollen, war von ihm weggerückt, aber dann hatte er meinen Arm mit stählernem Griff gepackt und mich aus dem Auto gerissen, als wäre ich eine gewichtslose Puppe. Entsetzen und Fassungslosigkeit, als er die zehn Meter bis zum Eingang mit einem Satz überwand. Entsetzen und dann Schmerz, der keinen Raum mehr für Fassungslosigkeit ließ, als er mir den Arm brach, während er mich durch die Tür in das dunkle Haus zerrte. Und dann die Stimme.
    Als ich mich auf die Erinnerung konzentrierte, konnte ich sie erneut hören. Ein hoher Singsang wie von einem kleinen Mädchen, aber mürrisch. Ein zorniges Kind.
    Ich wusste noch, was sie gesagt hatte. »Was soll ich denn mit der? Sie ist zu klein.« Irgendwas in der Art jedenfalls. Die Wörter mochten vielleicht nicht genau dieselben gewesen sein, aber das hatte sie gemeint.
    Und Riley hatte sich angehört, als wäre er eifrig darauf bedacht, sie zufriedenzustellen, als hätte er Angst, sie zu enttäuschen. »Immerhin ist sie einer mehr. Zumindest eine zusätzliche Ablenkung.«
    Ich glaube, da hatte ich gewimmert, und er hatte mich schmerzhaft geschüttelt, aber nicht mehr mit mir gesprochen. Es war, als wäre ich ein Hund, kein Mensch.
    »Die ganze Nacht war umsonst«, hatte sich die Kinderstimme beklagt. »Ich habe sie alle umgebracht. Ah!«
    Ich erinnerte mich, dass das Haus da erschüttert worden war, als wäre ein Auto dagegengedonnert. Jetzt wurde mir klar, dass sie wahrscheinlich nur frustriert nach irgendetwas getreten hatte.
    »Na gut. Ich schätze mal, die Kleine ist besser als gar nichts, wenn sie das Beste ist, was du auftreiben konntest. Und ich bin jetzt so satt, dass ich eigentlich in der Lage sein müsste, rechtzeitig aufzuhören.«
    Da verschwanden Rileys harte Finger und ließen mich mit der Stimme allein. Ich war so voller Angst, dass ich keinen Laut von mir gab, sondern nur die Augen schloss, obwohl ich in der Dunkelheit sowieso vollkommen blind war. Ich schrie erst, als etwas in meinen Hals schnitt und brannte wie eine Klinge, die mit Säure getränkt war.
    Ich schreckte vor der Erinnerung zurück und versuchte an das, was dann folgte, gar nicht erst zu denken. Stattdessen konzentrierte ich mich auf jenes kurze Gespräch. Sie hatte nicht geklungen, als würde sie sich mit ihrem Geliebten oder auch nur ihrem Freund unterhalten. Eher so, als unterhielte sie sich mit einem Angestellten. Einem, den sie nicht besonders mochte und vielleicht bald rausschmeißen würde.
    Aber die seltsamen Geräusche sich küssender Vampire dauerten an. Irgendjemand seufzte zufrieden.
    Ich sah Diego stirnrunzelnd an. Das half uns nicht weiter. Wie lange würden wir wohl bleiben müssen?
    Er legte nur den Kopf zur Seite und lauschte aufmerksam.
    Und nach ein paar Minuten Geduld wurden die seltsamen Geräusche plötzlich unterbrochen. »Wie viele?«
    Die Stimme klang wegen der Entfernung gedämpft, war aber immer noch gut zu verstehen. Und zu erkennen. Hoch, beinahe ein Trillern. Wie ein verzogenes kleines Mädchen.
    »Zweiundzwanzig«, antwortete Riley stolz.
    Diego und ich wechselten einen vielsagenden Blick. Wir waren zweiundzwanzig, zumindest bei der letzten Zählung. Sie mussten von uns sprechen.
    »Ich dachte, ich hätte schon wieder zwei an die Sonne verloren, aber einer meiner älteren Jungs ist wirklich ... gehorsam«, fuhr Riley fort. Seine Stimme nahm beinahe einen liebevollen Klang an, als er Diego als seinen
Jungen
bezeichnete. »Er hat ein unterirdisches Versteck - da ist er zusammen mit einer von den Jüngeren untergekrochen.«
    »Bist du sicher?«
    Es herrschte ein langes Schweigen, diesmal ohne irgendwelche seltsamen Geräusche. Sogar aus dieser Entfernung hatte ich den Eindruck, eine gewisse Spannung wahrnehmen zu können.
    »Ja. Er ist ein guter Junge. Ich bin sicher.«
    Erneut angespanntes Schweigen. Ich verstand ihre Frage nicht. Was meinte sie damit,
bist du sicher?
Glaubte sie, er hätte die

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