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BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

Titel: BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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sondern konzentrierte mich darauf, unbedeutend zu wirken - niemand, auf den man achten musste. Nur irgendein beliebiges Vampirmädchen.
    Sobald wir das Haus verlassen hatten, trennte ich mich unverzüglich von Kristie und verschwand im Wald. Ich hoffte, dass Diego der Einzige wäre, der sich genug für mich interessierte, um meinem Geruch zu folgen. Als ich den nächstgelegenen Berg halb rauf war, ließ ich mich in den oberen Zweigen einer großen Fichte nieder, die mehrere Meter von ihren Nachbarn entfernt stand. Von hier aus hatte ich eine ziemlich gute Sicht auf jeden, der versuchen sollte, mich zu verfolgen.
    Es stellte sich heraus, dass ich übervorsichtig gewesen war. Vielleicht war ich den ganzen Tag über zu besorgt gewesen. Diego war der Einzige, der nach mir suchte. Ich sah ihn schon von weitem und folgte meiner Spur zurück zu ihm.
    »Was für ein langer Tag!«, sagte er, als er mich umarmte. »Dein Plan ist ganz schön hart.«
    Ich umarmte ihn auch und staunte, wie schön das war. »Vielleicht leide ich bloß unter Verfolgungswahn.«
    »Tut mir leid wegen Raoul. Das war knapp.«
    Ich nickte. »Zum Glück ist Fred so widerlich.«
    »Ich frage mich, ob Riley klar ist,
wie
fähig der Typ ist.«
    »Das bezweifle ich. So was hab ich Fred noch nie machen sehen und ich verbringe ziemlich viel Zeit in seiner Nähe.«
    »Na ja, das ist Freaky Freds Angelegenheit. Wir haben unser eigenes Geheimnis, von dem wir Riley erzählen sollten.«
    Ich schauderte. »Ich bin mir immer noch nicht so sicher, ob das eine gute Idee ist.«
    »Das werden wir erst wissen, wenn wir sehen, wie Riley reagiert.«
    »Ganz generell gefällt es mir nicht, etwas nicht zu wissen.«
    Diegos Augen wurden schmal. Er schien nachzudenken. »Wie stehst du zu Abenteuern?«
    »Kommt drauf an.«
    »Nun, ich dachte da an unseren Klub, weißt du, und daran, so viel wie möglich herauszufinden.«
    »Und ...?«
    »Ich glaube, wir sollten Riley folgen. Rauskriegen, was er vorhat.«
    Ich starrte ihn an. »Aber er wird merken, dass wir seiner Spur gefolgt sind. Er wird uns riechen.«
    »Ich weiß. Deshalb hab ich mir das so gedacht: Ich folge seinem Geruch. Du hältst ein paar Hundert Meter Abstand und folgst mir nach Gehör. So weiß Riley nur, dass
ich
ihm gefolgt bin, und ich kann ihm sagen, dass ich ihm etwas Wichtiges erzählen will. Dann kommt die große Enthüllung mit dem Discokugel-Effekt. Und ich werde sehen, was er dazu sagt.« Er musterte mich mit zusammengekniffenen Augen. »Aber du ... du lässt dir erst mal nicht in die Karten schauen, okay? Ich sag dir Bescheid, falls er es locker nimmt.«
    »Und was, wenn er schon bald von da zurückkommt, wo er gerade ist? Wolltest du nicht bis zum Morgengrauen warten, damit du es ihm vorführen kannst?«
    »Ja ... das ist möglicherweise in der Tat ein Problem. Und wer weiß, wie er darauf reagiert. Aber ich glaube, wir sollten es riskieren. Er schien es heute Nacht eilig zu haben, stimmt's? So, als brauchte er die ganze Nacht für das, was er vorhat.«
    »Vielleicht. Oder er hatte es nur so eilig,
sie
zu treffen. Weißt du, es wäre vielleicht nicht so toll, ihn zu überraschen, wenn
sie
in der Nähe ist.« Wir zuckten beide zusammen.
    »Stimmt. Trotzdem ...« Diego runzelte die Stirn. »Hast du nicht das Gefühl, dass das, was auch immer sie vorhaben, näher rückt? Dass wir vielleicht nicht ewig Zeit haben, es herauszufinden?«
    Ich nickte unglücklich. »Doch, das hab ich.«
    »Dann sollten wir es drauf ankommen lassen. Riley vertraut mir und ich habe einen guten Grund, weshalb ich mit ihm reden will.«
    Ich dachte über diese Strategie nach. Obwohl ich ihn erst seit einem Tag wirklich kannte, war ich mir sicher, dass dieser Grad an Vorsicht ungewöhnlich für Diego war.
    »Dein ausgefeilter Plan da ...«, sagte ich.
    »Was ist damit?«, fragte er.
    »Klingt irgendwie ziemlich nach einem Alleingang. Und nicht so sehr nach einem gemeinsamen Abenteuer. Zumindest da, wo es gefährlich wird.«
    Er zog eine Grimasse, die mir verriet, dass ich ihn durchschaut hatte.
    »Es ist meine Idee. Ich bin derjenige, der Riley ...« Er zögerte; das nächste Wort auszusprechen fiel ihm schwer. »... traut. So bin ich der Einzige, der riskiert, es sich mit ihm zu verderben, wenn ich mich irre.«
    Trotz meiner Feigheit zog das bei mir nicht. »So funktionieren Klubs aber nicht.«
    Er nickte, seine Miene war undurchschaubar. »Okay, wir denken darüber nach, wenn's so weit ist.«
    Ich glaubte nicht, dass er das ernst

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