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BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

Titel: BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Mädchen mit dem Umhang in einem fröhlicheren Tonfall als bisher. »Ich nehme an, das hängt alles davon ab, wie erfolgreich du bist. Strengt euch an, um uns zufriedenzustellen.« Die letzte Anweisung wurde in einem ausdruckslosen, unnachgiebigen Ton erteilt, der mich innerlich eigentümlich kalt werden ließ.
    »Ja«, knurrte unsere Schöpferin.
    »Ja«, wiederholte Riley flüsternd.
    Einen Augenblick später verließen die Vampire in den Umhängen geräuschlos das Haus. Weder Diego noch ich holten in den fünf Minuten, nachdem sie verschwunden waren, auch nur Atem. Unsere Schöpferin und Riley im Haus waren genauso leise. Weitere zehn Minuten verstrichen in völliger Stille.
    Ich berührte Diego am Arm. Das war unsere Gelegenheit, hier zu verschwinden. Im Augenblick war meine Angst vor Riley nicht mehr so groß. Ich wollte so weit wie möglich weg von den Gestalten in den dunklen Umhängen. Ich sehnte mich nach der großen Menge, die Sicherheit versprach und die im Blockhaus auf uns wartete, und ich nahm an, dass es unserer Schöpferin ganz genauso ging. Deshalb hatte sie überhaupt so viele von uns gemacht. Es gab dort draußen Dinge, die unheimlicher waren, als ich es mir hätte träumen lassen.
    Diego zögerte, er lauschte immer noch, und einen Moment später wurde seine Geduld belohnt.
    »Tja«, flüsterte
sie
im Haus, »jetzt wissen sie Bescheid.«
    Sprach sie von den Vampiren in den Umhängen oder dem geheimnisvollen Zirkel? Wer von beiden war der Feind, den sie vor diesem kleinen Auftritt erwähnt hatte?
    »Es spielt keine Rolle. Wir sind viel mehr ...«
    »Jede Art von Warnung spielt eine Rolle!«, unterbrach sie ihn knurrend. »Es gibt noch so viel zu tun. Nur noch fünf Tage!« Sie stöhnte. »Keine Spielereien mehr. Heute Nacht fängst du an.«
    »Ich lasse dich nicht im Stich!«, versprach Riley.
    Mist. Diego und ich bewegten uns gleichzeitig, sprangen von unserem Versteck aus auf den nächsten Baum und flogen geradezu den Weg zurück, den wir gekommen waren. Riley hatte es jetzt eilig und wenn er nach allem, was gerade vorgefallen war, Diegos Spur fand und keinen Diego an ihrem Ende ...
    »Ich muss zurück und auf ihn warten«, flüsterte Diego mir im Rennen zu. »Zum Glück endet meine Spur nicht in Sichtweite des Hauses! Er soll nicht wissen, dass ich alles gehört habe.«
    »Wir sollten gemeinsam mit ihm reden.«

»Dafür ist es jetzt zu spät. Er würde merken, dass dein Geruch nicht Teil der Fährte war. Könnte verdächtig wirken.«
    »Diego ...« Er hatte es von Anfang an so geplant, dass ich nichts anderes tun konnte, als tatenlos zuzusehen.
    Wir waren wieder an der Stelle angelangt, wo er zu mir in die Aste heraufgekommen war. Er sprach hastig und im Flüsterton.
    »Wir halten an unserem Plan fest, Bree. Ich sage ihm, was ich ihm sagen wollte. Es ist noch eine Weile bis zum Morgengrauen, aber das lässt sich jetzt nicht ändern. Wenn er mir nicht glaubt...« Diego zuckte die Achseln. »Er hat im Moment größere Sorgen als meine blühende Fantasie. Vielleicht ist er jetzt sogar eher bereit, mir zuzuhören - sieht so aus, als brauchten wir jede erdenkliche Hilfe, und sich bei Tag bewegen zu können, kann da nicht schaden.«
    »Diego ...«, wiederholte ich, ohne zu wissen, was ich sonst sagen sollte.
    Er sah mir in die Augen und ich wartete darauf, dass sich seine Lippen zu diesem leichten Lächeln verzogen, wartete darauf, dass er irgendeinen Witz über Ninjas oder Freunde fürs Leben machte.
    Aber das tat er nicht. Stattdessen beugte er sich langsam vor, ohne seinen Blick von mir abzuwenden, und küsste mich. Er drückte seine glatten Lippen einen langen Moment auf meine, während wir uns ansahen.
    Dann löste er sich von mir und seufzte. »Geh zurück, versteck dich hinter Fred und tu so, als hättest du keine Ahnung. Ich komme gleich nach.«
    »Sei vorsichtig.«
    Ich nahm seine Hand und drückte sie fest, dann ließ ich ihn los. Riley hatte voller Zuneigung von Diego gesprochen. Ich würde hoffen müssen, dass diese Zuneigung echt war. Es blieb mir nichts anderes übrig.
    Diego verschwand so leise wie ein raschelnder Windstoß zwischen den Bäumen. Ich verschwendete keine Zeit damit, ihm nachzusehen. Auf direktem Weg rannte ich durch die Aste zurück zum Haus. Ich hoffte, dass meine Augen von der gestrigen Mahlzeit immer noch hell genug waren, um meine Abwesenheit zu erklären. Nur eine schnelle Jagd. Glück gehabt - hab einen einsamen Wanderer gefunden. Nichts Besonderes.
    Das Geräusch

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