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BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

Titel: BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Raoul, Jen und Sara.
    Riley konzentrierte sich auf die Strategie, die er ihnen in den letzten paar Tagen einzuhämmern versucht hatte - sobald wir die Gelbaugen gefunden hatten, würden wir uns in zwei Gruppen aufteilen und sie in die Zange nehmen. Raoul würde frontal auf sie losgehen, während Kristie von der Seite angreifen sollte. Der Plan kam ihrem jeweiligen Kampfstil entgegen, trotzdem war ich nicht sicher, ob sie in der Lage sein würden, diese Strategie in der Hitze des Gefechts beizubehalten.
    Als Riley nach einer Stunde Training alle zusammenrief, ging Fred augenblicklich rückwärts Richtung Norden; Riley hatte die anderen nach Süden ausgerichtet. Ich hielt mich in Freds Nähe, obwohl ich keine Ahnung hatte, was er vorhatte. Nach gut hundert Metern blieb Fred im Schatten der Fichten am Waldrand stehen. Niemand hatte uns beim Weggehen beobachtet. Fred musterte Riley, wie um zu sehen, ob er unseren Rückzug bemerkt hatte.
    Riley fing an zu sprechen. »Wir machen uns jetzt auf den Weg. Ihr seid stark und ihr seid bereit dazu. Und ihr brennt darauf, nicht wahr? Ihr seid bereit für den Nachtisch.«
    Er hatte Recht. Das viele Blut hatte die Rückkehr des Brennens überhaupt nicht hinausgezögert. Ich war mir nicht sicher, aber ich hatte sogar den Eindruck, es kehrte schneller und heftiger zurück als normalerweise. Vielleicht war es in gewisser Weise gar nicht so gut, so viel zu trinken.
    »Die Gelbaugen nähern sich langsam von Süden her und stärken sich unterwegs«, sagte Riley.
»Sie
hat sie ausgekundschaftet, deshalb weiß ich, wo wir sie finden werden.
Sie
wird uns dort treffen, zusammen mit Diego« - er warf einen vielsagenden Blick dahin, wo ich eben noch gestanden hatte, dann erschien ein kurzes Stirnrunzeln auf seinem Gesicht, das genauso schnell wieder verschwand -, »und wir werden unsere Feinde überrollen wie ein Tsunami. Wir werden sie problemlos überwältigen. Und dann feiern wir.« Er lächelte. »Einer von euch wird ganz besonderen Grund dazu haben. Raoul - gib ihn mir.« Riley streckte herrisch die Hand aus. Widerstrebend warf Raoul ihm den Beutel mit der Bluse zu. Es schien, als versuchte Raoul Anspruch auf das Mädchen zu erheben, indem er ihren Geruch mit Beschlag belegte.
    »Riecht alle noch mal daran. Konzentriert euch!«
    Auf das Mädchen? Oder auf den Kampf?
    Diesmal ging Riley selbst mit der Bluse herum, beinahe so, als wollte er sichergehen, dass alle Durst darauf bekamen. Und ich konnte an den Reaktionen erkennen, dass das Brennen genau wie bei mir auch bei allen anderen zurückgekehrt war. Auf den Geruch der Bluse reagierten fast alle mit finsteren Blicken und Geknurre. Es war unnötig, uns noch mal daran riechen zu lassen; wir vergaßen nichts. Von daher war das hier wahrscheinlich nur ein Test. Allein der Gedanke an den Geruch des Mädchens ließ mir das Gift im Mund zusammenlaufen.
    »Seid ihr auf meiner Seite?«, schrie Riley.
    Alle brüllten ihre Zustimmung heraus.
    »Dann los, auf sie, Leute!«
    Es war wieder, als hätte man einen Barrakudaschwarm losgelassen, diesmal allerdings an Land.
    Fred rührte sich nicht, deshalb blieb ich bei ihm, obwohl ich wusste, dass ich wertvolle Zeit vergeudete. Wenn ich Diego finden und mit ihm zusammen verschwinden wollte, bevor der Kampf begann, musste ich an vorderster Front dabei sein. Besorgt sah ich ihnen nach. Aber ich war immer noch jünger als die meisten von ihnen - und damit schneller.
    »Riley wird ungefähr zwanzig Minuten nicht an mich denken können«, erklärte mir Fred in beiläufigem und vertrautem Ton, als hätten wir schon eine Million Gespräche geführt. »Ich hab die Zeit gemessen. Selbst wenn er ein ganzes Stück entfernt ist, wird ihm übel, sobald er versucht, sich an mich zu erinnern.«
    »Echt? Das ist ja cool.«
    Fred lächelte. »Ich habe geübt und beobachtet, was passiert. Ich kann mich inzwischen völlig unsichtbar machen. Niemand kann mich ansehen, wenn ich es nicht will.«
    »Das habe ich bemerkt«, sagte ich, dann machte ich eine kurze Pause. »Du kommst nicht mit?«
    Fred schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Es ist offensichtlich, dass er uns nicht gesagt hat, was wir wissen müssen. Ich bin doch nicht Rileys Schachfigur.«
    Also hatte Fred es auch herausgefunden.
    »Ich wollte eigentlich schon früher verschwinden, aber ich wollte vorher mit dir reden und bisher war keine Gelegenheit dazu.«
    »Ich wollte auch mit dir reden«, sagte ich. »Ich wollte dir sagen, dass Riley lügt, was die Sonne

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