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BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

Titel: BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Diego angetan hatte?
    Als ich zögerte, wie hypnotisiert von dieser letzten Idee, verstrich die Gelegenheit. Ich hörte ein Geräusch im Norden und wusste, dass ich zwischen den Gelbaugen und dem, was auch immer sich da näherte, gefangen war.
    »Hmm«, erklang eine leblose Stimme hinter dem Rauch.
    Schon nach dieser einen Silbe wusste ich genau, wer das war, und wenn ich nicht vor blindem Entsetzen völlig erstarrt gewesen wäre, wäre ich jetzt losgerannt.
    Es waren die Vampire in den dunklen Umhängen.
    Was bedeutete das? Würde jetzt eine neue Schlacht beginnen? Ich wusste, diese unheimlichen Vampire hatten gewollt, dass meine Schöpferin diese Gelbaugen vernichtete. Meine Schöpferin war eindeutig gescheitert. Hieß das, dass sie sie umbringen würden? Oder würden sie stattdessen Carlisle, Esme und die anderen hier umbringen? Wenn ich die Wahl gehabt hätte, wüsste ich, wen ich lieber vernichtet sehen wollte, und es waren nicht die, die mich gefangen genommen hatten.
    Die dunklen Umhänge kamen wie von Geisterhand bewegt durch den Rauch auf die Gelbaugen zu. Keiner sah zu mir her. Ich rührte mich nicht. Es waren nur vier, wie beim letzten Mal. Aber es machte keinen Unterschied, dass es sieben Gelbaugen waren. Ich konnte erkennen, dass sie den Vampiren in den dunklen Umhängen gegenüber genauso auf der Hut waren, wie es Riley und meine Schöpferin gewesen waren. Man sah es ihnen nicht an, aber sie hatten etwas an sich, was ich auf jeden Fall
spüren
konnte. Dies waren die Vollstrecker und sie verloren nie.
    »Willkommen, Jane«, sagte der Gelbäugige, der das Mädchen im Arm hielt.
    Sie kannten sich. Trotzdem war die Stimme des Rotschopfs nicht freundlich - aber sie war auch nicht schwach und schmeichlerisch wie Rileys oder heftig und erschrocken wie die meiner Schöpferin. Seine Stimme war einfach reserviert, förmlich und kontrolliert. Waren die in den dunklen Umhängen also diese Volturi?
    Das kleine Vampirmädchen, das die unheimlichen Vampire anführte - Jane offensichtlich -, musterte die sieben Gelbaugen und das Menschenmädchen langsam und wandte ihren Kopf schließlich mir zu. Ich erhaschte zum ersten Mal einen Blick auf sie. Sie war jünger als ich, aber gleichzeitig auch viel älter, nahm ich an. Ihre Augen hatten die samtige Farbe dunkelroter Rosen. Ich wusste, dass es jetzt zu spät war, um unbemerkt zu bleiben, also senkte ich den Kopf und bedeckte ihn mit den Händen. Wenn deutlich wurde, dass ich nicht kämpfen wollte, würde mich Jane vielleicht so behandeln wie Carlisle. Allerdings hatte ich diesbezüglich keine große Hoffnung.
    »Ich verstehe nicht.« Janes leblose Stimme verriet eine Spur Ärger.
    »Sie hat sich ergeben«, erklärte der Rotschopf. »Ergeben?«, fuhr sie ihn an.
    Ich blickte auf und sah, dass Jane und die drei anderen Blicke wechselten. Der Rotschopf hatte gesagt, er habe noch nie erlebt, dass sich jemand ergeben hätte. Die Volturi vielleicht auch nicht.
    »Carlisle ließ ihr die Wahl«, sagte der Rotschopf. Er schien der Sprecher der Gelbaugen zu sein, obwohl ich den Eindruck hatte, dass Carlisle der Anführer war.
    »Es gibt keine Wahl für jene, die gegen die Regeln verstoßen«, sagte Jane jetzt wieder mit lebloser Stimme.
    Meine Knochen fühlten sich an wie aus Eis, aber ich verspürte keine Panik mehr. Es schien alles so unausweichlich zu sein.
    Carlisle antwortete Jane mit sanfter Stimme: »Das liegt in euren Händen. Als sie bereit war, den Angriff auf uns abzubrechen, sahen wir keine Notwendigkeit, sie zu zerstören. Sie hat es nicht anders gelernt.«
    Obwohl seine Worte neutral waren, hatte ich fast das Gefühl, er verteidigte mich. Aber wie er gesagt hatte, lag mein Schicksal nicht in seiner Hand.
    »Das ist unerheblich«, bestätigte Jane meinen Gedanken.
    »Wie ihr wollt.«
    Jane starrte Carlisle mit teils verwirrtem, teils frustriertem Gesichtsausdruck an. Sie schüttelte den Kopf und ihre Miene war erneut undurchdringlich.
    »Aro hatte gehofft, dass wir weit genug nach Westen kommen würden, um dich zu sehen, Carlisle«, sagte sie. »Er lässt dich grüßen.«
    »Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du ihm meine Grüße übermitteln könntest«, erwiderte er.
    Jane lächelte. »Natürlich.« Dann sah sie wieder mich an, die Mundwinkel immer noch zu einem leichten Lächeln verzogen. »Es sieht so aus, als hättet ihr heute die Arbeit für uns erledigt... jedenfalls zum größten Teil. Nur aus professioneller Neugier, wie viele waren es? Sie haben in Seattle

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