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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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Dinge, griff immer mehr um sich. Raven konnte es von Lewis' Gesicht ablesen.
    „Mr. von Rabenstein, ich wollte Sie noch fragen, ob Sie mir eine wichtige Information zu dem Fall mit dem getöteten Mädchen geben können“, wendete sich Usher nun ganz förmlich an ihn. Es war zum Aus-der-Haut-fahren … jetzt konnte Usher sich wieder wie ein Gentleman verhalten und ballerte ihm trotzdem im Beisein seines Chefs eine rein. Der Kerl wusste genau, dass er in dieser Sache nicht weiterkam.
    „Was?“ Ravens Stimme war nur ein Knurren und er fing einen missbilligenden Blick von Lewis auf, der anscheinend sein Erlebnis noch verdaute. Trotzdem war sein Chef sehr aufmerksam und hörte zu.
    „Ich habe mir die Unterlagen gerade im Labor noch einmal eingehend angesehen, nachdem Sie sie mir freundlich überlassen hatten. Mir hat sich die Frage gestellt, ob das Opfer noch jungfräulich war oder ob festgestellt wurde, dass das Hymen gerade erst eingerissen wurde.“ Usher sprach davon, als wäre es völlig normal. Natürlich. „Es fehlt eine Seite des Obduktionsberichts.“
    Shit, Usher hatte es gemerkt, er war scharfsinniger, als Raven gedacht hatte. Dieses pikante Detail hatte er zunächst für sich behalten wollen, weil es ihn zu sehr persönlich berührte. Das Opfer war ungefähr so alt wie seine Tochter und damit verdammt zu jung für Sex. Bevor er keine Meinung zu dem Thema hatte, wollte er nicht damit konfrontiert werden.
    „Die Seite ist in meinem Schreibtisch“, gab er widerwillig zu und holte sie heraus, um sie Usher zu reichen. Lewis' Blick war fast körperlich spürbar.
    „Hab ich mir gedacht.“ Usher nickte und reichte das Blatt an Lewis weiter. „Sie wurde frisch defloriert. Und ich finde auch, sie war noch zu jung.“
    Raven fixierte Usher eisig. War der verfluchte Engländer noch immer in seinem Kopf? Wenn es so weiterging, wurde er echt noch paranoid. Sein Herzschlag beschleunigte sich wieder und er bekam Schweißausbrüche.
    „Agent von Rabenstein, haben Sie nicht auch eine Tochter dieses Alters? Wollen Sie den Fall wegen Befangenheit abgeben?“ Lewis lächelte verständnisvoll. Eigentlich hatte Raven einen Anschiss erwartet, denn er hatte bemerkt, dass Lewis nur seinen verkürzten Titel genannt hatte. Normalerweise legte er Wert auf die korrekte Ansprache, also war Lewis auch nicht so cool wie sonst.
    „Nein, vielen Dank, ich gehe locker damit um“, log er mit Pokerface.
    „Sie brauchen Unterstützung.“ Mit den Worten drehte sein Vorgesetzter sich zu Usher um. Raven schwante nichts Gutes. „Mr. Grey, sie besitzen eindeutig die versprochene Fähigkeit, den Beweis haben sie mir geliefert. Sie können uns vielleicht bei einem Fall helfen, an dem sich einer unserer besten Profiler offensichtlich die Zähne ausbeißt.“
    Usher schaute ihn an und Raven ging bereits in Defensivstellung, seine Temperatur senkte sich um einige Grade. Wenn der Engländer jetzt eine blöde Bemerkung über seine Kompetenz machte …
    „Ich werde Senior Special Agent von Rabenstein gern helfen, diesen Fall zu lösen. Er hatte mit seiner Annahme wahrscheinlich völlig recht, es mit einem Ritualmord zu tun zu haben. Nur mit der ungewöhnlichen Option, dass der oder die Täter keine Menschen sind.“ Lächelnd nahm Usher die Hand, die Lewis ihm reichte.
    „Es wäre mir eine Freude, Mr. Grey, wenn ich Sie vorübergehend als freier Mitarbeiter des FBI begrüßen dürfte.“ Raven sah deutlich, wie sehr auch sein Boss an der Aussage mit den nicht-menschlichen Wesen zu knacken hatte. Aber er wirkte nur etwas grau um die Nase. Im Gegensatz zu ihm war Lewis die Sache wohl nur unheimlich. Natürlich blieb Raven wieder der einzige Skeptiker.
    „Agent von Rabenstein, Sie unterstützen Mr. Grey persönlich und mit Ihrem Team bei den Ermittlungen. Geben Sie ihm jede Hilfestellung, die er benötigt.“
    Resigniert nickte Raven. Weitere Worte von Lewis waren nicht nötig, darum war es wirklich kein Verlust, als dieser sich zackig verabschiedete: „Ich will schnelle Ergebnisse sehen, die Herren.“
    Schmunzelnd baute Usher sich vor ihm auf und reichte ihm ebenfalls die Hand. „Ich befinde mich zwar im Urlaub, Seniorrabe, aber es ist mir ein wahres Bedürfnis, mit Ihnen und der Kraft des britischen Empires diesen Fall zu lösen.“
    Raven schlug ein, es blieb ihm ja nichts anderes übrig. Mr. Grey war ein Schnellmerker: Lewis hatte ihn zum Teamleiter ernannt und sie durften jetzt nach seiner Pfeife tanzen. Horrido!

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