Bissig! (German Edition)
die Ihr gesamtes Weltbild erschüttert hat. Ich weiß nicht, wie Sie reagieren werden, wenn ich es wirklich demonstrieren sollte .“
„Nun machen Sie schon!“ Verstört starrte Raven Usher an. Der verdammte Kerl hatte recht. Es zermürbte ihn, keine Erklärungen parat zu haben, und wenn sie noch so aberwitzig waren. Diese Ungewissheit zehrte an Ravens Nerven, zusammen mit der Tatsache, dass Usher anscheinend in ihm las wie in einem offenen Buch.
„Haben Sie schon mal etwas von dem Wort bitte gehört, sie Senior ?“, ließ Usher verlauten. Ein wenig amüsiert bemerkte Raven trotzdem seine Unsicherheit, die gesamte Körperhaltung verriet es.
„Mr. Grey, ich sage Ihnen mal etwas: Sie können es gar nicht. Sie haben sich in etwas hineingelogen und finden keinen Ausweg.“
Usher schüttelte nur den Kopf. „Das hätten Sie gerne, damit Ihr kleines Weltgefüge wieder ins Lot kommt, was? Ich habe keine Ahnung, wie ich es damals gemacht habe. Sowas kann ich nicht auf Knopfdruck rekonstruieren. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich nichts von ungewöhnlichen Fähigkeiten. Ich vermute, dazu müsste ich zur Demonstration gegen ein paar Dämonen kämpfen.“
Die Art, wie Usher das sagte, trieb Raven an den Rand des Wahnsinns. Er atmete scharf aus. Diesem aufgeblasenen Miststück würde er schon austreiben, seine Spielchen mit dem FBI zu treiben. Donnernd schlug er seine Faust auf den Tisch.
„Hören Sie genau zu, Mr. Grey. Meine Geduld ist exakt jetzt zu Ende. Glauben Sie, Sie können das FBI mit ihrem Schmus hinhalten?“ Raven sprang auf, hetzte zur Tür und verriegelte sie. „So, mein Freund, jetzt reden wir mal Tacheles.“
Usher strich sich nur mit einer arroganten Geste eine Strähne aus dem Gesicht. Dieser Lackaffe!
Mit einem Satz war Raven wieder bei Usher, packte ihn mit einer flinken Bewegung am Hemdkragen, hob ihn hoch und knallte ihn gegen die Wand. „Hör zu, Bürschchen. Was ich hier gleich machen werde, ist vollkommen legal. Ein Anwalt wird Ihnen nichts nützen.“
Er rammte Usher die Faust in den Bauch, sodass er kurz nach vorne sackte. Usher keuchte auf, aber dieser Bastard hatte sich wieder verdammt schnell davon erholt. Ehe Raven es sich versah, lag er schon rücklings auf dem Schreibtisch. Der verfluchte Engländer beugte sich über ihn, während ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte.
„Mit Höflichkeit haben Sie es anscheinend nicht so, Sie Senior.“ Ushers blaue Augen musterten ihn intensiv und zu allem Überfluss spürte Raven, wie er seine Beine auseinanderschob und sich dazwischenquetschte. Seine Schultern wurden fest auf den Tisch gepresst und Ushers Gesicht war nur noch eine Handbreit von seinem entfernt.
Raven keuchte auf. Verdammt, er hatte solche Spielchen damals mit Paul immer genossen. Er liebte es, wenn er dominiert wurde – und wenn es dann noch im Büro passierte, war das Setting seiner sexuellen Fantasien perfekt.
Ein heißes Kribbeln kroch durch seine Lenden. Shit. Er durfte sich dem Kerl nicht hingeben, schon gar nicht im Dienst. Da konnte er gleich seine Entlassungspapiere unterschreiben. Trotzdem wurde er gerade richtig schön hart. Ushers warmes, angenehmes Gewicht auf seinem Körper und die starken Arme, die ihn auf dem Tisch fixierten, halfen nicht im Geringsten, die Kontrolle zu behalten.
„Lassen Sie mich los“, krächzte Raven und wand sich. „Sie verstoßen gerade gegen einen Haufen Gesetze.“ Fast flehentlich schaute er Usher an, aber ihr Gentleman sah so aus, als ob ihm ein Regelbruch am Arsch vorbeiging. Da klingelte Ravens Telefon.
Usher knurrte genervt und fingerte nach der Anzugjacke, die über dem Stuhl hing. Raven wollte sich beschweren, da spürte er schon den Stoff im Mund. Der Drecksack knebelte ihn mit seinem eigenen, teuren Jackett!
Offensichtlich zufrieden mit seinem Werk nahm Usher ab. Er bellte ein „Ja?!“ nach guter von Rabensteinscher Manier in den Hörer, dann lauschte er.
„Ach Jess, du bist es“, sagte Usher laut, sodass Raven hören konnte, wer dran war. „Du, das macht nichts mit dem Arzt. Raven geht es schon wieder besser, er ist gerade auf die Toilette gegangen. Nein, geh dir ruhig etwas zu essen holen. Alles ist gut.“
Usher legte auf und Raven spürte, wie die Jacke aus seinem Mund verschwand. Dafür fühlte er den durchtrainierten Körper wieder halb auf sich liegen. Ushers Lippen waren direkt an seinem linken Ohr, und er konnte seinen heißen Atem am Hals spüren. Dort hämmerte sein Puls in wildem
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