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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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der anderen Seite des Raums. »Wie du willst«, murmelt er. »Ich hab sowieso Papierkram zu erledigen.« Er setzt sich mit dem Rücken zu mir an seinen Computer.
    »Bitte, sei mir nicht böse.«
    »Bin ich nicht«, sagt er automatisch. »Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich muss einen wichtigen Anruf erledigen.« Um seine Worte zu unterstreichen, greift er nach dem Telefon.
    Ich gebe es auf und gehe durch die Tür in die Hauptkabine des Privatflugzeugs. Francis und Tanner, Magnus' Leibwächter, sitzen auf dem Sofa, trinken Blutbeutel und schauen sich hysterisch lachend eine Wiederholung von Jersey Shore an. Jaydens unablässiges Stöhnen aus dem Nebenraum ignorieren sie völlig.
    »Äh, hallo?«, rufe ich wütend und stelle mich vor den Flachbildschirm. »Was macht ihr da?«
    Francis versucht, um mich herumzugucken. »Die Situation checken?«, flachst er.
    »Tja, vielleicht solltet ihr mal die reale Situation checken«, mahne ich. »Zum Beispiel den jungen Mann in eurer Obhut. Ihr wisst schon, der da im Nebenzimmer schreit vor Schmerz und Qual?«
    Tanner verdreht die Augen. »Vampir-Neulinge sind immer so«, wiegelt er ab. »Genau wie Babys, manchmal ist es am besten, man lässt sie sich einfach ausschreien.«
    Ich balle die Fäuste. »Also ich denke, wir sollten ihm ein bisschen Blut geben.«
    »Er hat erst vor zwei Stunden gegessen.«
    »Tja, vielleicht braucht er noch mehr.«
    »Niemand steht auf fette Vampire, Sun.«
    Ich knirsche mit den Zähnen. »Gebt mir einfach die verdammte Kanüle, okay? Ich werde ihn selbst füttern.«
    Die beiden dumpfbackigen Vampire wechseln einen Blick. »Wenn du vom Fernseher weggehst. . .«
    Ich mache einen Schritt zur Seite.
    »Oh Mann!«, schreit Tanner und zeigt auf den Bildschirm. »Wegen dir haben wir die Kampfszene verpasst!«
    Ich funkele ihn an. »Wenn ihr mir nicht auf der Stelle die Kanüle gebt, könnt ihr hier gleich eine Kampfszene erleben.«
    »Na schön, na schön«, sagt Francis und wirft mir das Besteck zu. »Amüsier dich gut.« Dann wenden er und sein Kumpel sich wieder ganz dem Fernseher zu.
    Kopfschüttelnd gehe ich in die kleinere zweite Schlafkabine des Flugzeugs, wo Jayden auf einem Bett sitzt, das entschieden weniger luxuriös ist als das andere. Er ist mit Händen und Füßen an die Bettpfosten gekettet und starrt teilnahmslos auf den Fernseher, der aus irgendeinem Grund auf
    den Parlamentssender C-SPAN eingestellt ist.
    Als er mich sieht, leuchten seine Augen auf. »Die hoffen wohl, dass ich mich vor lauter Langeweile selber pfähle, bevor wir in England sind«, be-merkt er, mit dem Kopf auf den Bildschirm deutend. Ich schnappe mir die Fernbedienung und schalte auf Animal Planet um. Schließlich weiß ich, dass er seine Hunde-und Katzen-freunde daheim in Vegas vermisst.
    »Besser?«, frage ich lächelnd, während ich mich auf die Bettkante setze.
    Er grinst. »Viel besser.« Aber so wie er guckt, bin ich nicht sicher, ob er vom Fernsehprogramm spricht.
    »Ist alles okay mit dir?« Ich mustere ihn einge-hend. »Ich habe dich hier drin stöhnen hören.
    Hast du Schmerzen?«
    »Puh«, macht er verlegen. »Mir war nicht klar, dass man mich hören kann. Wie peinlich.«
    »Schon gut«, sage ich und widerstehe dem Drang, ihn tröstend zu streicheln. Immerhin habe ich Magnus versprochen, auf Armeslänge von ihm wegzubleiben. »Hast du Hunger?«
    »Schrecklichen Hunger«, gesteht er. »Ich habe tonnenweise Blut getrunken und es ist bei Weitem nicht genug, dass ich satt werde. Das einzige Zeug, das wirkt . . .« Er stockt und blickt sehn-süchtig auf den Verband an meinem Hals.
    »Ich sage nur, so will ich nicht sein.« Er beißt sich auf die Unterlippe. »Ich finde es sowieso schon demütigend genug, dass ich einfach so von dir getrunken habe. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe! Ich meine, ich habe wahrscheinlich
    überhaupt nicht gedacht. Ich hatte einfach solchen Hunger. Und als ich erst mal angefangen hatte -
    also, da konnte ich einfach nicht mehr aufhören.«
    Er bricht ab, sein Gesicht ist so rot wie eine Tomate. »Es tut mir so leid, Sunny. Wenn ich dir wehgetan hätte . . .«
    »Ist schon gut«, beruhige ich ihn und finde es schrecklich, zu sehen, dass er so traumatisiert ist.
    »Ich bin jetzt wieder total fit, ehrlich. Und hey, ich mache dir nicht den geringsten Vorwurf!
    Weiß doch jeder, dass ich einfach viel zu süß bin, als dass man mir widerstehen könnte!«
    Er grinst »Wie ein göttlicher Karamell-Eisbecher mit zwei

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