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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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sein. Wenn ich es denn immer noch wollte.
    Aber was wollte ich eigentlich? Erneutes Gedankenchaos brach aus mir heraus. Es gab ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich würde wieder ein Mensch, der erneut Gefühle und Liebe empfindet und mit Sara sein Leben teilt, bis dass der Tod und scheide. Oder ich bliebe ein Vampir und akzeptierte nunmehr mein Schicksal und erlebte endlich die Vorzüge und Besonderheiten dieses Daseins, um es zu guter Letzt gerne zu leben, wenn man dies so sagen konnte. Mit Miguel hatte ich zumindest gedacht, die Chance dazu zu haben und heute war ich mir sicher, das Vampirpärchen, welches ich in der Blutbank in Cambridge kennen gelernt hatte, lebten genau diese Vorzüge.
    Zwei Chancen, die sich mir boten und ich hatte definitiv keine Spur einer Idee, wie ich herausfinden konnte, welche von beiden ich nun ergreifen sollte oder mit welcher ich letzten Endes glücklicher werden würde. Konnte man das überhaupt erahnen oder herausfinden?
    In die Zukunft konnte wohl keiner sehen. Das Orakel konnte es auch nicht. Er oder es sah nur die Wahrheit, nicht mehr und nicht weniger. Also musste ICH die Entscheidung treffen. Es wäre auch zu schön gewesen, sie einem anderen aufbürden zu können. Denn wenn es dann schief ging, bräuchte ich mich nicht selbst zur Verantwortung ziehen.
    Aber nein! Den Weg musste ich wählen und gehen musste ich ihn anschließend auch, wohin er mich auch immer führen würde. Ins Glück oder ins Unglück.

Innerer Trubel
    Sara war wortlos gegangen.
    Nur ein Nicken. Und ich war mehr als froh darüber.
    In der Stadt wollte sie sich eine Bleibe suchen, bis ich ihr meine Entscheidung mitteilte. Doch ich hätte ihr keinen Zeitraum nennen können. Sara hatte auch nicht gefragt. Wahrscheinlich war dies auch besser so und sie hatte instinktiv richtig gehandelt.
    Wie hätte sie auch einem Vampir Druck machen können? Eine idiotische Vorstellung!
    Die nächsten Tage spürte ich, wie sehr ich mich bemühte,
nicht
über das Thema nachzudenken. Immer wieder lenkte ich mich ab, beinahe krampfhaft. Doch auf keinen Fall wollte ich mich dazu zwingen, voreilig Entschlüsse zu fassen, oder gequält nachzudenken.
    Nein! Zeit hatte ich schließlich genug! Und leichtfertig wollte ich auch keine Entscheidungen treffen. Damit blieb mir nur eins: Abwarten und Blut trinken!
    Ich war überreif und seltsamerweise durstig wie ein wildes Tier. Ein wenig erinnerte ich mich selbst an Hugh. Sein übertriebener Durst hatte mich sooft angewidert und nun spürte ich eine ähnliche Ignoranz dem Leben der Opfer gegenüber, wie ich sie nie zuvor zulassen wollte, die jedoch urplötzlich vorhanden war. Und ich empfand keinerlei Unrecht dabei.
    In dieser Nacht tötete ich drei Menschen.
    Tage vergingen, in denen ich nicht wirklich bei mir war.
    Ich stand auf, irrte durch die Gassen, traf Vampire, Menschen, tötete weiter. Ich ließ einfach alles auf mich zukommen. Ließ es fließen gerade so wie es kam,
ohne
denken. Die Gefühle brauchte ich nicht abzustellen, es waren ohnehin keine vorhanden. Eine Gegebenheit über die ich mir zwar keine Gedanken machen musste, die trotzdem unterschwellig Thema war, da es eben genau darum ging. Um Gefühle oder vielmehr um….

    L I E B E

    Ein ernüchterndes Wort! Ein Wort und ein Gefühl, das so derart schmerzhaft sein konnte, das ich nicht wirklich wusste, ob ich genau das noch ein einziges Mal zulassen wollte.
    Wenn ja, dann ging es hier um ein ganzes Leben voller Schmerz und Freude, denn als Mensch würde ich wieder so jung sein, wie zum Zeitpunkt der Verwandlung. 23! Und eins wusste ich genau: Der Schmerz war immer doppelt so groß als die Freude und tat ebenso weh. Wenn dies einer wissen konnte, dann ich, denn schließlich war dies der Grund dafür, ein Vampir geworden zu sein.
    Damals auf der Bank, auf der ich auch Sara zu einem Vampir verwandeln wollte, weil ich ihre Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit gerochen hatte. Und die meine war ebenso erschreckend wie die von Sara. Und genau das sollte ich nun noch einmal durchmachen? Das Risiko eingehen, dass es schief gehen konnte? Was war wenn? Es war bereits zu diesem Zeitpunkt, als Sara mich mit Hugh verlassen hatte, schon schmerzhaft genug gewesen. Dabei war ich immer noch ein Vampir und die Emotionen konnte ich nicht im Geringsten damit vergleichen, wenn sie menschlicher Natur gewesen wären. Wahrscheinlich hätten sie mir erneut das Herz gebrochen.
    Oder ich hätte der Liebe das Herz herausgerissen!!! Es kaltblütig

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