Bissige Spiele (German Edition)
ermordet, wie die zahllosen Menschen, die ich hemmungslos und emotionslos kalt machte….
Erneut übergab ich mich so sehr, die Straße blutrot war mit meinem Erbrochenen…..Schon wieder!! Was war das nur, dass ich ständig und andauernd litt? Und wieso konnte ich überhaupt noch leiden, wo doch meine Emotionen versiegt waren, und doch hatte ich ein Gefühl….vielleicht waren es auch Vampirdepressionen!!!
„Was für ein Unsinn!“, gab ich beinahe schreiend und schallend von mir. Mitten in den Straßen von Madrid und mitten in der Nacht unter den Lichtern der Laternen, die versuchten die Dunkelheit zu versüßen und jenen, die ein Hochgefühl empfanden, ein wenig Romantik einzuhauchen. Allein bei den Gedanken spürte ich, wie sich alles ausschließlich um dieses Thema drehte. Eines war mir auf jeden Fall bewusst: Ich war einmal ein Mensch gewesen, der alles für die Liebe gegeben hatte.
Ja dann war
das
wohl Liebe, obwohl ich ursprünglich dachte, dass
die
anders geht……ich dachte wohl anders darüber…weswegen sonst hätte ich verzweifelt sein können? Liebe!
Schon wieder dieses Wort. Diese Bedeutung! Diese Wichtigkeit! Wieso nahm sich das Wort überhaupt die Frechheit heraus so viel zu bedeuten?
Die Liebe war so weit und Jahrhunderte entfernt, dass ich nicht wirklich sagen konnte, warum es sich lohnen konnte, dafür die
EWIGKEIT
aufs Spiel zu setzen!!!!
Ein
IRRSINN
!!!!
Und was waren das überhaupt für Gedanken? Ich kam mir vor wie ein Vampirphilosoph. Tatsächlich gab es einen Zirkel von Alten, der unsere Welt unter die Lupe nahm, sie machten sich lustig, wie Einteins Trupp. Ernst nahm man sie nicht wirklich in unserer Welt. Vielmehr hatten sie unter uns den Ruf von wirren, irren Quatschköpfen. Alte Beißernarren! Wurden sie auch genannt.
Sicherlich wussten sie Einiges über und um uns herum und schätzten auch mit angrenzender Wahrscheinlichkeit die Dinge gut und richtig ein. Dennoch. Kaum ein Vampir holte sich von ihnen Rat, weil sie eine unmoralische Art hatten, sich ihre Arbeit bezahlen zu lassen. Es hieß, sie nahmen bestimmtes Blut für ihre Dienste. Mir schauderte es allein der Gedanken daran. Aber jetzt und hier war das nicht gerade mein Problem. Stattdessen fühlte ich mich ebenso wirr und irr, voller närrischer Gedanken. Philosophierte herum über das, was mich am meisten anzog.
Die LIEBE!!!
Aber war sie das nicht wert? Jede Sekunde war sie es wert gewesen. Damals. Eine schwache Erinnerung, die jedoch bis heute standhielt, auch wenn ich vieles vergessen hatte. Und heute. Ich hatte nicht nur Tage, Wochen oder Jahre gebraucht, um zu bereuen, dass ich mich einst gegen die Liebe gelehnt hatte. Mein Vertrauen ins Leben verloren hatte und zum leichten Opfer für Vampire geworden war.
Jahrhunderte hatte ich gebraucht, um wenigstens die Tatsache als solche hinzunehmen. Verziehen hatte ich mir bis heute nicht, aber akzeptieren konnte ich es mittlerweile. Mit Miguel war diese Sehnsucht gelindert worden, wenn auch nicht vollkommen gestillt. Stillen konnte ich meine Sehnsucht nach Liebe nur durch Selbstliebe und mit Sara hatte ich eine Chance, die Liebe zu einem Menschen noch einmal zu leben, oder vielleicht sogar zum ersten Mal, so, wie sie es wert war gelebt zu werden. Wenn es gut ging.
Meine Unentschlossenheit tat weh und eroberte erneut meine Gedanken, die so stark schwankten, wie ein Vampir in Blutnot. Andererseits, was konnte mir anderes passieren, als die gesamten Qualen noch einmal zu erleben und erneut zum Vampir zu werden? Besser war es doch, das Risiko einzugehen und wenigstens einen Hauch der Liebe zu erleben.
Das Orakel!
Es war sich so sicher gewesen. Diese Erinnerung war mir geblieben. Und….
SARA.
Ein Schlag! Mein Körper erzitterte!
So überraschend überfiel er mich, und im ersten Moment konnte ich das Geräusch nicht zuordnen.
Mein lebloser Körper sackte zusammen und ich fiel augenblicklich in die Knie. Als hätte mich eine höhere Macht dorthin gezwungen. Die Wucht hatte meinen Körper vollkommen lahm gelegt und mich kurzzeitig außer Gefecht gesetzt. In der Hocke sitzend inmitten einer Gasse Madrids, unwissend etwas mit der Situation anzufangen, denn sie glich keiner vorherigen. Meine Sinne geschwächt, mein Bewusstsein ermattet. Wieder einmal allein. So wie es immer war und immer bleiben würde. Nur noch schemenhaft nahm ich meine Umgebung wahr, sanft spürte ich den Asphalt unter meinen Händen, die ich auf den Boden gestützt hielt. Ein Moment der
Weitere Kostenlose Bücher