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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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eben!
    Doch jetzt saß ich fern von allem, was ich einigermaßen gemocht hatte und mir bekannt war. In einem Land, das mir so an mein totes Herz gewachsen war. Nichts als Leere blieb übrig.
    Wieder ein Abschied! Wieder ein Neuanfang!
    Ich befand mich genau an derselben Stelle, an der ich gestanden hatte, als ich in die Themse gestarrt hatte und meinem Dasein wie so oft überdrüssig geworden war.
    Was war es nur für ein Elend ein Vampir zu sein! Auch dieses Schattenerlebnis hatte ich wohl in mein Dasein zu integrieren. Die Art der Lust verstand ich nicht. Mit meiner Gier war sie nicht zu vereinbaren und dennoch schien mir das Universum Miguel geschickt zu haben, um etwas in mir zu heilen. Ich verstand. Abschiede gehörten dazu. Die Freude und die Traurigkeit sollte an der richtigen Stelle gespürt werden, jedoch in der Lage zu sein, reflektiert zu werden. Der ewige Mindfuck sollte nun nicht erneut beginnen. Mir fröstelte es bei dem Gedanken, mich erneut in irrsinnigen Selbstzweifeln zu verlieren und so beschloss ich auch diese Erfahrung als Geschenk zu sehen.
    England schoss mir blitzartig durch den Kopf! Das Wort und das Land konnte ein Hoffnungsschimmer sein. Die berauschende Zeit schien schneller ein Ende gefunden zu haben, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Die Treppen zu meinem winzigen Appartement hier in Madrid stiegen sich schwerer hinauf, als ich es gewohnt war, doch als ich die Türe erreichte, verlangsamte ich meinen Schritt und blieb mit offenem Mund stehen. Sie war offen!
    Der Geruch strömte durch die Tür und ich wusste wirklich nicht, ob ich träumte oder dies alles tatsächlich geschah. Langsam drückte ich die knarrende Türe auf und blieb erneut stehen.
    Überall waren winzige Big Bens, Tower und Buckingham Palaces verteilt. Englandfahnen zierten das gesamte Zimmer und Pappfiguren berühmter Engländer und der derzeitigen Königsfamilie standen wie echte Menschen im Raum und machten aus meinem Appartement Madame Toussauds Kabinett. Und zwischen all den Figuren und Bildern stand SIE.
    Kein Bild!
    Keine Pappfigur!
    Lebendig. Mit pochendem Herzen.
    Tausend Fragen standen im Raum. Sicher wichtigere, als die eine, die mir in diesem Moment einfiel.
    „Wie bist du hier herein gekommen?“ Das war seltsamerweise das erste, was ich wissen wollte.
    „Hab den Hausvermieter einen Schlüssel nachmachen lassen.“, antwortete sie kleinlaut, mit zittriger Stimme und meine Reaktion beobachtend.
    „Du siehst unverändert aus! Und du riechst immer noch!“, stellte ich fest.
    Sara nickte.
    „Was ist passiert? Hat dich Hugh abserviert?“ Ein wenig Sarkasmus konnte ich mir nicht verkneifen.
    „Fragst du nicht, wie ich dich gefunden habe?“
    Das Einzige, was ich in diesem Augenblick dachte war, dass wir wahrscheinlich ein Wunder brauchen, um hier noch irgendetwas bewegen zu können.
    Bewegen in uns. Bewegen in meinem Herzen.
    Dort herrschte Stille.
    „Wenn du Wert darauf legst! Also, wie hast du mich gefunden? Ich hoffe, die Geschichte ist spannender als, dass du Maureen gefragt hast!“, neckte ich sie.
    „Zugegeben, Maureen hat mir die Stadt verraten, aber den Rest habe ich alleine hinbekommen.“ Ihr Grinsen kannte ich nur zu gut, und noch vor einigen Monaten hatte ich es sogar gerne gesehen. Doch nun war ihr Lächeln nur Teil eines leeren Gesichts, das irgendeinen Plan verbarg. Und noch etwas war so leer wie sonst. Mein totes Herz. Nicht den Hauch eines Sprungs zeigte sich in Anwesenheit von Sara. Vollkommene Stille!
    „Es war so einfach! Bereits am Flughafen habe ich mich nach Jazzlokalen erkundigt, und schon im ersten wusste man gleich, wo der begabte Engländer Saxophon spielt. Im Senisitas! Die Spanier sind ja so auf Liebe eingestellt. Ich brauchte nur zu sagen, dass ich deine Verlobte bin und schon gaben sie mir die Adresse zu deinem Appartement. Und der Hausvermieter steht auch auf romantische Liebesgeschichten. Irgendwie hatte ich das Gefühl nicht ganz gelogen zu haben. Es war ja mal so gewesen.“
    Nun drehte sie sich doch für einen kurzen Augenblick verlegen zur Seite.
    „Nette Geschichte!“, sagte ich mit einem Ton, der so beiläufig wie möglich klingen sollte.
    „Nett? Mehr nicht? Gut! Du bist enttäuscht! Das kann ich verstehen. Wäre ich auch! Aber auch
du
weißt, wie es ist, Vampirgift in dir zu haben und dich von Tag zu Tag anders zu fühlen und letzten Endes gar nicht mehr genau zu wissen, was richtig und was falsch ist. Ich musste mir erst mal klar werden, was eigentlich mit mir,

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