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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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weichste, und außerdem waren meine Reaktionen nicht immer so, wie ich sie mir wünschte. Von Zeit zu Zeit reagierte ich beinahe tierisch und unkontrolliert, und so hatte ich mir sehr rasch eine Zurückhaltung angewöhnt, die mich vor mir selbst schützte.
    Für Catherine war diese Zurückhaltung eine enttäuschende Reaktion, die ich ihr an den Augen ansehen konnte, andererseits musste man als Mensch schließlich mit einem Zurückweichen rechnen, wenn man jemanden berühren wollte.
    „David, was ist mit dir?“, wollte sie wissen.
    „Sie haben ein Saxophon!“, antwortete ich und merkte dabei wie einfältig ich dabei geklungen hatte und Catherine musste über meine Äußerung schmunzeln.
    „Ja, David. Es ist von meinem Bruder. Er ist sehr früh gestorben und das ist das einzige Stück, was ich von ihm habe. Das Saxophon war sein Leben, und seitdem es hier hängt habe ich das Gefühl, als wäre er bei mir.“
    Ich konnte kaum glauben, wie einfach sich alles für mich gestaltete. Es war zu schön um wahr zu sein!
    Catherine bemerkte, wie mein Blick weiterhin auf dem Instrument ruhte.
    „Bist du musikalisch?“, fragte sie.
    „Nun, ich liebe Musik, und ich muss gestehen, meine besondere Vorliebe gilt dem Saxophon.“
    Ich hasste es zu protzen, auch wenn ich es unter diesen Umständen sicherlich mit gutem Gewissen hätte tun können, dennoch verboten mir meine guten Manieren mich hier und jetzt in den Himmel zu loben, daher versuchte ich meine Leidenschaft so milde wie möglich auszudrücken. Sicher gab es noch eine andere Gelegenheit, in der ich sie mit meinem Talent begeistern konnte.
    Für Sara war das ganze Theater, wie sich ihre Tante mir gegenüber aufführte, ohnehin schon unheimlich, wie ich ihr anmerkte, und ihre runzlige Stirn stand ihr wirklich gut zu Gesicht!
    „So, kannst du denn spielen, David?“
    Ich wünschte wirklich,
Sara
hätte mich gefragt, denn schließlich wollte ich ihr Vertrauen zurückgewinnen und nicht das ihrer Tante erhaschen.
    „Ja, ich spiele!“, war alles, was ich preisgeben wollte, doch Catherine ließ nicht locker.
    „Nun, dann könntest du uns doch später eine kleine Kostprobe geben, möchtest du?“
    „Hm.“
    „Setzt euch erstmal ihr Zwei.
Ich
bereite den Tee in der Küche.“
    Man sah ihr den Widerwillen an, sich von mir zu trennen, denn sie blickte sich seufzend nach mir um, als sie ihre Beine in Bewegung setzte.
    „Was hast du nur mit meiner Tante gemacht? Sie ist ja völlig von dir eingenommen! Beinahe wie diese junge Frau an der Themse, oder sollte ich vielmehr sagen
genau so
!“
    Sara hatte bereits angefangen zu fragen, als wir uns an den runden altmodischen Holztisch setzten.
    „Ich sagte doch, dass mir das ständig passiert. Wahrscheinlich liegt es an irgendetwas, doch was es ist, habe ich noch nicht herausgefunden. Ich würde ja nur zu gerne deine Meinung dazu hören, aber leider entspricht dein Geschmack nicht dem der anderen. Leider!“, antwortete ich und sah sie ein wenig beleidigt an.
    „Ja! Das stimmt wohl! Es wäre furchtbar, wenn ich mir vorstellte, dass ich so hinter dir her sein könnte. Aber apropos hinterherlaufen. Was ist eigentlich mit dir? Wo kamst du denn urplötzlich her, willst du mir das vielleicht endlich mal verraten?“
    Wenn Blicke töten könnten, wäre ich in diesem Moment sicher tot umgefallen. Sara hatte mich mit feindseligen Augen angesehen, und mein Herz tat seinen Ruck.
    „Was soll ich dir nur darauf antworten, Sara?“
    „Wie wäre es mit der Wahrheit, David? Oder wollen wir unsere Bekanntschaft gleich mit Lügen beginnen?“
    „Nein, natürlich nicht, aber ehrlich gesagt ist mir das ein wenig peinlich!“, entgegnete ich und senkte dabei meinen Kopf.
    „Das hilft dir jetzt auch nicht!“
    Catherine kam herein und unterbrach unsere Unterhaltung, worüber ich einerseits froh war, andererseits wollte ich jedoch diese Erklärung so schnell wir möglich hinter mich bringen.
    Sie sah mich schmachtend an und deckte den Tisch mit kitschigem, ebenso englischem Geschirr und verschwand daraufhin wieder in der Küche.
    „Nun, David? Ich warte!“, zischte mich Sara erneut an und ich hatte keine andere Wahl, als zu beichten.
    „Ich habe ein starkes Bedürfnis, dich in Sicherheit zu wissen. Seitdem du mir das von deiner Mutter erzählt hast, bin ich so verängstigt, dass ich mich entschlossen habe, dich zu begleiten. Ich wollte dich lediglich beobachten und nur eingreifen, wenn du Hilfe brauchst, aber dann überkam mich ein seltsames

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