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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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Es ändert sich so viel und die Menschen in der Innenstadt werden immer mehr, da kann man schon mal den Überblick verlieren.“
    Sie verschnaufte kurz und fixierte mich weiterhin mit ihren wachen Augen. Saras Tante schien eine angenehme Person zu sein, und ihr etwas verblasstes Äußeres ließ darauf schließen, dass sie als junge Frau einmal sehr hübsch gewesen sein musste und so war es nicht verwunderlich, dass sie meinem Äußeren wahrlich erlegen war.
    Ich nutzte die Situation schamlos aus und berichtete ihr von Saras kleinem Zwischenfall und meiner Rettungsaktion, die ihr wie ich vermutete in diesem Fall noch mehr Sympathie für mich entlocken würde.
    „Zu gerne würde ich sicher gehen, dass es Sara gut geht.“, fügte ich am Ende meiner Erzählung noch hinzu und ihre Tante nickte mehr als nur verständnisvoll.
    „Also wenn das so ist, David, dann wäre es doch schön, wenn Sie noch zum Tee bleiben.“
    Obwohl der Gedanke mir widerwärtig war, hatte ich doch keine Alternative, denn wenn ich diese Flüssigkeit ablehnen würde, hatte ich sicherlich keine Chance auf eine persönliche Erklärung, was ich in Cambridge tat und Sara würde mich bis an ihr Lebensende meiden. Allerdings wollte ich nicht ohne ihre Zustimmung mit ins Haus kommen, daher schaute ich sie von der Seite an, um eine Reaktion zu bekommen und sah, dass sie wortlos mit einem Nicken zustimmte.
    „Das würde ich gerne.“, log ich, zumindest war es eine Lüge bezüglich des Tees, den ich mir hinunter spülen musste.

    Natürlich war es nicht nur in meinem Interesse, dass ich mit ins Haus kommen sollte. Saras Tante brannte sicher darauf mehr von mir zu erfahren und außerdem war da ja noch ihre persönliche Gier nach meinem Wesen, von dem sie sich nicht vorstellen konnte, woher diese rührte.
    Während wir ins Haus gingen, fühlte ich mich langsam wirklich wieder gut. Ich hatte Sara vor diesen miesen Vampiren gerettet, ihre Tante war mir gegenüber hoffnungslos verfallen und ich hatte noch jede Menge Zeit mich in ihrer Nähe aufzuladen. Mein Sara-Akku war mittlerweile ziemlich leer, und ihre unmittelbare Anwesenheit tat ihren Dienst. Und nun war wieder alles beim alten. Meine Beine waren wieder wie Wackelpudding, und das Herzrucken nahm langsam wieder geregelte Formen ein. Und doch - eine Veränderung konnte ich wahrnehmen, die mir ein wenig Kopfzerbrechen machte. Sara!
    Sie hatte nicht mehr diesen vertrauten und neugierigen Blick! Sie war verändert, sah mich unentwegt skeptisch an.
    Aber vielleicht war das ja gar kein Grund sich den Kopf zu zerbrechen. Vielleicht war Sara einfach nur ein wenig sauer, weil sie das Gefühl hatte, dass ich ihr nachstieg. Wie konnte ich ihr nur begreiflich machen, dass ich nur für ihr Wohl gesorgt hatte, dass ich ihr persönlicher Leibwächter war?
    Catherine hatte ein winziges, sympathisches Haus, das mitten in der Altstadt lag. Ein schmaler Gang führte in eine kleine Küche, zu der man einige Stufen hinaufsteigen musste. Es war freundlich und typisch überladen verblümt englisch eingerichtet. Sie bat uns, besonders mich, in das Esszimmer, das wahrscheinlich auch gleichermaßen als Wohnzimmer diente. Die Zimmerdecke musste über drei Meter hoch sein, was nicht weiter ungewöhnlich war, da es hier viele Altbauten gab, und von denen dunkelblaue Damastvorhänge ein halbrundes hohes Fenster zierten. Die Wände waren in einem zarten Gelbton gestrichen und an einer der Wände konnte ich ein sehr gepflegtes Klavier stehen sehen, auf dem ein Silberleuchter und frische Blumen standen. Meine Augen wanderten geschwind über die üppigen Bilder und Gemälde mit Landschaftsmalereien und ich fühlte mich ein wenig in meine Zeit zurückversetzt, denn obwohl einige Zeichnungen verblasst waren, konnte ich Motive aus der Vergangenheit erkennen.
    Wenn ich Catherine nicht bereits wegen Sara in mein lebloses Herz geschlossen hätte, dann wäre es spätestens in diesem Augenblick gewesen. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen! Sie starrten auf eine schmale Wand, die unmerklich den Raum vergrößerte, und an der nur eine einzige Sache hing: Ein Saxophon!
    Sara hatte nicht bemerkt, dass mein Blick daran fest haftete. Sicher war sie in ihre eigenen Gedanken versunken, aber ihre Tante, die mir ohnehin kaum von der Seite weichen konnte, war aufmerksam geworden.
    Ihre Berührung auf meinem Oberarm ließ mich gewohnheitsmäßig zurückzucken. Grundsätzlich mied ich Körperkontakt. Schließlich war meine Haut nicht die wärmste und

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