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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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und mir einen liebevollen Blick schenkte.
    „Endlich bist du gekommen. Ich habe so lange auf dich gewartet!“, hauchte sie mir entgegen.
    „Ab heute musst du nie wieder auf mich warten!“, antwortete ich und sie stöhnte erleichtert auf, während mich ihr Arm immer fester an sich herandrückte.
    Ein Husten weckte mich aus meiner Vision und ich sah mich immer noch mitten im Raum stehen, mit dem erstarrten Blick auf Sara gerichtet.
    Da war etwas, das anders war!
    Ich konnte es deutlich riechen. Es war Sara! Sara roch. Mehr als gewöhnlich. Ihr zarter und doch eindringlicher Duft hüllte das gesamte Zimmer ein, und wenn ich mich an die letzten Minuten erinnerte, bevor ich in diesem Raum gekommen war, dann wurde ich mir darüber bewusst, dass ich ihren Geruch schon auf der Gasse und auf dem Hof wahrgenommen hatte, ohne es mir einzugestehen. Dieses Haus glich einem Traumschloss, für völlig verrückt gewordene, masochistische Vampire. Also eigentlich nur für mich! Denn welcher Vampir wollte sich auf Dauer so foltern, wie ich es tat?
    Der Duft lag überall in der Luft, und ich fühlte mich sonderlich geschwächt von der neuen Wahrnehmung.
    Sollte das etwa die Zukunft sein?
    Einerseits empfand ich es als herrlich, andererseits brachte es eine neue Gefahr mit sich, wenn ich Nacht für Nacht neben Sara ruhen musste und ihren berauschenden Duft ihres Blutes einatmete!
    Langsam aber sicher brauchte unsere Liebe einen gehörigen Schubs um endlich in Gang zu kommen, denn lieber wollte ich Morgen für Morgen neben ihr aufwachen. Sorglos und unbeschwert ihr in die Augen sehen.
    Bis dass ihr Tod uns scheidet!
    Ein wärmender und tröstender Gedanke. Dann konnte ich ihr wenigstens nicht gefährlich werden. Aber bis es soweit war, verging sicher noch eine gewisse Zeit. Trotzdem spürte ich eine Ungeduld in mir heraufsteigen, die mir gänzlich unbekannt war. Zeit war schließlich normalerweise kein Thema, über das es sich lohnen könnte nachzudenken. Es sei denn, es ging um meinen Durst!
    Vielleicht war ich aber auch ungeduldig, weil ich insgeheim eine Bedrohung spürte. Hugh hatte mich doch daraufhin gewiesen, dass ich Sara besser nicht alleine ließ, und sicher war dies der Grund dafür, dass ich nun völlig unkontrolliert und riskant diesen Schritt in ihr Schlafzimmer gewagt hatte.
    Was sollte ich nur tun, wenn sie nun wach wurde und mich sah? Keine einzige Berührung hatte bislang stattgefunden und nun stand ich ohne Anmeldung neben ihrem Bett!
    Und hier lag sie nun. Schlafend. Im Schlaf empfand ich noch ein größeres Bedürfnis, sie zu beschützen. Sie war so zart und zerbrechlich. Anmutig und wunderschön. Sie war meine zweite Hälfte. Hätte ich noch weinen können, wären mir sicherlich in diesem völlig perfekten Moment die Tränen aus den Augen geschossen. Es war mehr als ich ertragen konnte. Wie hatte ich es nur verdient, dass dieses Wesen für mich bestimmt sein sollte?
    Ich wusste, dass ich sie eines Tages, wenn mein Herz wieder seine normale Tätigkeit aufnehmen würde, bedingungslos und einzigartig lieben würde, und der Gedanke an die Zeit, die noch zu überbrücken war, wollte nicht weitergedacht werden.

    „Ich wusste, dass du kommst! Guten Morgen, David!“
    Schlagartig wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und starrte erschrocken und beschämt in Saras Augen. Wie hypnotisiert blieb ich mit offenem Mund stehen. Nichts funktionierte mehr! Meine Stimme, mein Körper alles stagnierte, obwohl in Saras Stimme eindeutig keine Ablehnung zu hören war.
    „Willst du mir keinen guten Morgen wünschen?“
    Sie lachte, was ich nur zu gut verstehen konnte, denn sicher sah ich wie ein Idiot aus.
    „Doch. Guten Morgen!“, antwortete ich immer noch verstört.
    „Hm, das klingt nicht gerade so, als ob du es ernst meinst. Dir hat es wohl die Sprache verschlagen!“
    Immer noch war ihre Stimme belustigt. Natürlich von meiner Reaktion. Außerdem war die ganze Situation mehr als nur grotesk.
    „Du bist nicht sauer auf mich?“, platzte es dann doch aus mir heraus.
    „Nein!“
    Es klang so selbstverständlich, dass ich fast noch irritierter als vorher war.
    „Nein? Warum nicht? Bekommst du morgens öfter Besuch an deinem Bett?“
    Meine Sprache und meinen Humor hatte ich wohl wieder gelangt.
    „Nun, das nicht gerade! Aber ich hatte mich gefragt, was du wohl die ganze Nacht treibst und dann, dann habe ich mir gewünscht, dass du die Nacht…..“
    Sara stockte. Ich konnte die Röte in ihrem Gesicht aufsteigen sehen und

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