Bissige Spiele (German Edition)
freute mich über diesen Ausbruch an Gefühlen, denn es bedeutete, dass sie für mich bestimmt waren.
„…….also, ich habe mich nach dir gesehnt, wollte ich sagen.“
„Und ich mich nach dir!“
Ohne weiter darüber nachzudenken, hatte ich mich ihr offenbart und dabei hatte ich nicht den Eindruck, als ob es ein Fehler war.
„Komm!“
Wie ein Hund folgte ich ihr, als sie mich heran winkte. Nicht zuletzt aus eigenem Interesse.
Kniend ließ ich mich neben ihrem Bett nieder. Aber statt ruhig und besonnen zu sein, bemerkte ich ein Zittern, das mir durch den gesamten Körper kroch. Bevor ich zu einem Vampir geworden war, hatte ich auch Frauen geliebt, vor allem körperlich, aber dieses Gefühl der Zurückhaltung glich einer Jungfräulichkeit, die mir gänzlich unbekannt war. Unsicher und fast unbeholfen lehnte ich an dem Holzrahmen und wartete auf eine Reaktion von ihr.
So nah bei ihr nahm ich ihren Geruch unvergleichlich wahr. Ihr Atem war alles andere als ruhig. Heftige Atemzüge ließen ihren Körper auf und absinken und als sie ihre Hand hob und in meine Richtung führte, zitterte sie ebenso stark wie ich.
Ihre Fingerspitzen erreichten meinen Oberarm und unweigerlich zuckte ich vor der ungewohnten Berührung kurzzeitig zurück. Ihre Hand fühlte sich warm und weicher an, als ich es in Erinnerung hatte, andererseits konnte ich mir nicht vorstellen jemals eine Hand gespürt zu haben, die ich so begehrte wie die von Sara.
Spinnenartig kletterten ihre Finger meinen Oberarm entlang, drückten zu, strichen sanft und verharrten auf jedem winzigen Zentimeter, um ihn sorgfältig zu ertasten, und während sie meinen Arm und seine Beschaffenheit untersuchte wie ein Arzt seinen Patienten, wanderten ihre Augen immer wieder meinem Blick entgegen und erneut auf ihre Berührung.
Ein Moment, der keiner Worte bedurfte, keiner Erklärung. Er war vollkommen, so wie er war. Nichts fehlte! Alles war perfekt!
Auch wenn es vielleicht unromantisch war, musste ich unweigerlich in diesem Augenblick an Ian denken, dem in Gegenwart eines Mädchens immer nur daran dachte, sie so schnell wie möglich ins Bett zu bekommen. Sicher ging eine solche Situation spurlos an ihm vorüber. Welcher Irrsinn!
Im Grunde genommen waren die Menschen von ihren Trieben geleitet und völlig ahnungslos, was ihnen alles entging. So gefühlskalt wie man als Vampir war, konnte man wirklich alles mitnehmen.
Instinktiv hoffte ich als Mensch anders zu werden, meine Erfahrungen mitzunehmen und solche Augenblicke sooft wie möglich zu genießen.
Ihre Hand wanderte an meinem Oberarm entlang und verschwand unter dem Ärmel meines T-Shirts. Sie packte und strich über meine Schulter geradeso, wie sie es zuvor mit meinem Arm getan hatte. Eine Mischung aus Leidenschaft und Behutsamkeit, die meiner Neigung hundert Prozent entsprach, auch wenn ich alles mehr als ein Abtasten und Untersuchen empfand. Hier ging es nur unwesentlich um die Lust, vielmehr wollte Sara wissen, mit wem sie es zu tun hatte.
Meine Muskeln gaben nicht nach, betonartig musste sich mein Körper anfühlen. Kalt und steinhart. Tot! Doch Sara schien nicht überrascht oder verschreckt, was hätte ich auch anderes von einer Vampirnärrin erwarten können? Nicht genug, von meinem Arm gehabt zu haben, lockerte sie ihren Griff an der Schulter und legte ihre Hand nun an meinen Hals. Von dort ließ wanderte sie abwärts über meine stählerne Brust, bis Sara an meinem vor Aufregung rasenden Herzen gelangte und ihre Hand abrupt völlig schockiert mit einem erschrockenen Laut wegzog.
Entgeistert schaute sie mir in die Augen, offensichtlich hatte sie mit einem toten Herzen gerechnet, womit ich ihr nur Recht geben konnte. Schließlich war das, was hier passierte so einmalig, dass ich es selbst nicht glauben konnte.
„Wieso schlägt dein Herz? Was hat das zu bedeuten?“, wollte sie ohne Umschweife wissen.
„Mein Herz schlägt nur wenn ich in deiner Nähe bin, Sara!“, antwortete ich so ruhig und bestimmt ich nur konnte. Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
„Was willst du damit sagen, nur wenn du in meiner Nähe bist?“
„Ich weiß, dass es seltsam klingt. Glaube mir, auch für mich ist es eine Erfahrung, die einzigartig ist. Trotzdem! Es ist so, wie ich gesagt habe. Nur wenn ich in deiner Nähe bin, erwacht mein Herz zum Leben. Sonst habe ich eine beängstigende Leere und Stille in meiner Brust.“
„Aber wie kann denn so etwas sein? Was habe ich denn mit deinem Herzen zu tun und was hat das
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