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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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haben uns nichts mehr zu sagen. Ich bin froh, wenn ich montags wieder nach Wiesbaden fahren kann und du bist froh, dass ich wieder weg bin.
    Das geht doch so nicht. Wir lieben uns doch! Lass es uns versuchen. Früher oder später bekommen die Kinder auch mit, was mit uns los ist. Bitte, denk mal darüber nach.“
    Ich brauche nicht nachzudenken. Ich falle ihm um den Hals und spüre, wie gut es sich anfühlt, ihn zu fühlen und zu riechen.
    Wir verbringen ein harmonisches Wochenende, an dem wir zum ersten Mal seit Jahren wieder erleben, was es bedeutet, eine Familie zu sein.

Kapitel 20

    Als er montags wieder fährt, kommen meine Gedanken wie von selbst. Wir können hier nicht weg. Dies ist die einzige Adresse, die Maxi von uns hat. Sollte er noch am Leben sein und irgendwie frei kommen, weiß er nur diesen einen Ort, an dem er zuhause ist. Und nun sollen wir hier klammheimlich verschwinden? Was wird dann, wenn er uns nicht mehr findet? Wohin soll er dann?
    Ich kann gar nicht mehr klar denken und rufe Wolfgang im Auto an.
    Er hört sich geduldig meine Sorgen an.
    „Liebling, stopp. Glaubst du wirklich, dass Maxi nach fast 4 Jahren noch weiß, wo wir wohnen? Sollte er auftauchen, wird er zuerst in Frankreich und dann in Deutschland durch die Behörden gereicht und die wissen doch, wo sie uns finden. Wir werden selbstverständlich alle, die mit Maxis Verschwinden zu tun hatten, über unseren Umzug informieren. Er wird uns niemals alleine finden. Er war vier!“
    Natürlich hat er Recht, aber mein Herz will nicht auf ihn hören und so beende ich das Gespräch.
    Ich kann tagelang an nichts anderes denken und berate mich mit all meinen Freunden. Herrmann und Bine stehen mir am meisten zur Seite und sie teilen Wolfgangs Meinung.
    Zum Ende der Woche haben sie mich fast überzeugt.
    Aber was wird aus Maxis Zimmer? Seit damals habe ich nichts verändert, seine Sachen hängen noch im Schrank, sein Spielzeug ist noch da. Ich kann doch sein Zimmer nicht auflösen. Das geht doch nicht.
    Doch auch da steht mit Bine zur Seite. Sie schlägt vor, in unserem zukünftigen Haus auch wieder ein Zimmer für ihn einzurichten. Herrmann hält das für keine gute Idee, er ist der Meinung, dass dies eine gute Gelegenheit ist, nun endgültig von Maxi Abschied zu nehmen.
    Ich flippe fast aus aber er beruhigt mich wieder. So rational war er schon immer, auch als wir noch zusammen gelebt haben. Das war auch mit einer der Gründe, warum ich mich damals in Wolfgang, seinen besten Freund verliebt habe. Es war eine schwierige Zeit, aber wir haben sie überwunden und heute ist er neben Wolfgang und Bine der wichtigste Mensch in meinem Leben.

    Als Wolfgang am Wochenende nach Hause kommt, bin ich soweit gestärkt, dass ich glaube, einen Umzug zu schaffen.
    Wolfgang strahlt mich an und sagt, dass er glücklich ist. Er ist wieder viel entspannter und auch die Kinder sind ruhiger. Leon spürt vielleicht auch, dass sich etwas zum Guten gewendet hat, denn er zankt an diesem Wochenende nicht ein einziges Mal seinen kleinen Bruder.
    Wolfgang und ich finden über das Internet einen Makler, den wir für vertrauenswürdig halten und schicken ihm eine Mail, damit er den Verkauf unseres Hauses übernehmen kann.
    Und gleichzeitig suchen wir im Internet nach einem anderen Haus. Wiesbaden ist ein ganz schön teures Pflaster und es kommt mir fast so vor, als sollten wir nicht nach Wiesbaden ziehen. Aber erst mal müssen wir unser Haus verkaufen, damit wir überhaupt wissen, wie viel Geld uns zur Verfügung steht.
    Ein paar Monate später ist alles erledigt und am 21. Januar 2005 steht der Möbelwagen vor der Tür. Wir ziehen nach Limburg an der Lahn in einen wunderschönen Bungalow.
    Tagelang sitze ich auf dem Speicher zwischen Maxis Möbeln und anderen Sachen, die nun in Kartons verpackt sind, und heule mir die Augen aus dem Kopf.

Zweiter Teil : Acht Jahre nach der Entführung

    „Nein, nein, auf keinen Fall. Was kannst du nur für dämliche Fragen stellen!“
    Eine kalte Hand greift nach meinem Herz und ich habe sofort wieder den Knoten in meiner Brust, der nie wirklich ganz verschwunden ist.
    Leon funkelt mich wütend an. Schließlich kann er nichts dafür, was alles passiert ist und sein junges Leben so kompliziert gemacht hat.
    „Alle dürfen als Austauschschüler nach Frankreich. Ich bin der einzige, der nicht mit darf. Immer sitzen wir zuhause, wenn andere tolle Dinge erleben. Du sperrst uns ein. Nichts dürfen wir. Ich komme mir vor, wie ein Tier im

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