Bist du mein Kind? (German Edition)
Fall ist. Irgendwie schaffen wir das.“
Er lächelt mich an und lässt meine Hand los.
„Gehen wir ein paar Schritte, Monique?“ fragt Jean-Marie auf Deutsch.
Ich schau zuerst Wolfgang an. Er nickt und ich stehe auf.
Jean-Marie und ich nehmen den kleinen Weg runter zum Schwimmbad und schlendern an den schönen französischen Gärten entlang.
Keiner spricht. Wir berühren uns nicht. Es ist, als wäre alles zwischen uns nicht geschehen.
Aber eigentlich ist auch alles gesagt. Jetzt bin ich am Zug und muss zusehen, wie alles weiter geht. Und plötzlich wird mir klar, dass ich auch das noch schaffe.
Gegen das, was wir bisher erlebt habe und was wir in den letzten Jahren durchgemacht haben, ist es doch ein Klacks, zwei Männer zu lieben oder?
Ich nehme seine Hand und wir schlendern weiter.
Als wir an einer Bank vorbei kommen, setzen wir uns. Eng aneinander geschmiegt bleiben wir sitzen. Ich genieße seine Nähe und seinen Duft und ihm geht es genauso.
Ein zarter Kuss ist alles und dann machen wir uns auf den Rückweg.
Auguste, Wolfgang und Frederic stehen am Gartentor und erwarten uns.
Nun ist wieder ein Abschied nah.
Ich umarme Auguste und Frederic und empfinde so viel Wärme und Dankbarkeit für diese beiden Männer.
„Ich danke euch für alles. Ihr seid mir so wichtig geworden. Egal, wie sich alles weiter entwickelt, versprecht mir, dass wir niemals den Kontakt verlieren.“ Mehr kann ich nicht sagen, denn meine Emotionen schlagen über mir zusammen.
Beide nicken und Frederic sagt:
„Kein Thema, ich liebe euch alle und wir werden uns sehen und hören, versprochen!“
Auguste grinst und sagt:
„Sollte meine Bote Euch nicht schnell genug erreichen, werde ich eines dieser piepsenden Kästchen verwenden und euch eine Nachricht schicken. Dann braucht Ihr bei Erhalt der Nachricht wenigstens kein Pferd versorgen. Es sei denn, ich schicke euch einen Trojaner“, fügt er trocken hinzu. „Dann müsst ihr eine ganze Menge versorgen“.
Wir lachen und ich blinzle ihn dankbar an.
Jean-Marie nimmt mich den Arm, dreht uns beide weg von Wolfgang und flüstert mir ins Ohr:
„Ich liebe dich“.
Dann lässt er mich los. Ich habe keine Zeit zu antworten.
Alle Männer umarmen sich, wie gerade bei Claude, sehr freundschaftlich und klopfen sich noch einmal auf die Schulter.
Dann wenden sie sich Richtung Straße.
Wolfgang legt seinen Arm um meine Schultern und wir gehen ins Haus.
Der Rest ist schnell erzählt:
Samstagmorgen klingelt der Wecker um halb sieben, wir machen unsere Morgentoilette, frühstücken, räumen auf und fahren nach Hause.
2010 Wieder Zuhause
Wochenlang sitzen wir wieder in unserem alten Leben, schicken Mails nach Frankreich, erhalten Mails von Maxi. Kurz und knapp, Schule war gut, Lernen ist doof, so in der Art halt.
Isabelle schreibt mir ausführlicher und schildert mir mehr aus Maxis Leben, damit wir daran teilhaben können.
Jean-Marie und ich telefonieren fast täglich und immer wieder muss ich ihm sagen, dass Wolfgang und ich noch kein Ergebnis haben. Irgendwann hört Jean-Marie auf zu fragen und ich fühle mich besser. Wir schwören uns ewige Liebe und dass wir irgendwann zusammen leben.
Wie zwei Teenager. Zwischendurch schickt er mir wunderschöne SMS und dann schwebe ich auf Wolken.
Leon und Timo kommunizieren auch mit Maxi. Sie spielen übers Internet irgendwelche Computerspiele und chatten miteinander.
Alles ganz normal.
Nur, dass nichts passiert. Aber ich hatte mir ja auch einen Zeitraum von einem Jahr erbeten, in dem Maxi erfahren soll, wer er ist.
Seit fünf Wochen sind wir erst wieder zurück. Also, Monika, nun mal nicht ungeduldig werden.
An einem der letzten schönen Tage im Oktober sitze ich mit Wolfgang noch auf der Terrasse und es passiert, was lange fällig war:
Wir sprechen über unsere Situation. Wolfgang stellt etwas zu laut sein Weinglas ab, räuspert sich und sagt:
„Ich habe mir etwas überlegt. Das möchte ich gerne mit dir besprechen. Hör einfach zu und unterbrich mich nicht. Am Ende kannst du dann sagen, was du denkst und dann höre ich nur zu.“
Mir gefällt der Vorschlag und ich nicke. Mein Herz klopft bis zum Hals.
„Also“, fängt er feierlich an.
„Du kennst doch diesen alten Gutshof hinter der Baumschule? Der steht zum Verkauf. Ich habe schon mit dem Makler Kontakt aufgenommen.
Bei der Besichtigung hat er mich auf einige Mängel hingewiesen und mich auch darüber informiert, was noch alles gemacht werden müsste. Dann habe ich
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