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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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Siegestrophäen.
    Meine Oma hat immer gesagt, es läge daran, dass Celia ohne eine Frau im Haus aufgewachsen ist. Durch meinen Vater hätte sie gelernt, mit Brüllen und Fußaufstampfen ihren Willen durchzusetzen.
Furchtbar verwöhnt, die Kleine,
pflegte Oma zu sagen und vorwurfsvoll in Celias Richtung zu gucken.
    Oma hatte recht, mit Celia klarzukommen war nicht leicht. Auch jetzt brüllte sie noch öfter herum und stampfte mit dem Fuß auf. Allerdings ging es ihr wohl nicht in erster Linie darum, Dad zum Nachgeben zu bringen, sondern es war der einzige Weg, um überhaupt seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Shannin und ich hatten es aufgegeben   – wir kümmerten uns selbst umunseren Kram und rechneten nicht mehr groß mit Dad. Aber Celia fand anscheinend, sie müsste bloß lauter sein als alle anderen. Und meistens funktionierte das auch.
    Celia war wirklich verwöhnt. Wir waren nur drei Jahre auseinander und man hätte annehmen sollen, dass wir ein besonders enges Verhältnis zueinander hätten. Aber dafür nervte Celia zu sehr. Sie war ruppig und abweisend, abgebrüht und zynisch. Sie bewegte sich durchs Leben, als würde die Welt ihr gehören, als müsste sich jeder vor ihr verbeugen und ihr zu Diensten sein. Sie lächelte nur dann, wenn sie etwas von einem wollte. Manchmal tat mir Celia leid, denn sie konnte anscheinend niemals glücklich sein. Doch das hielt meist nicht lange an, weil sie sich gleich wieder fies benahm oder etwas sagte, das jedes Mitgefühl für sie unmöglich machte.
    Bei Zack allerdings war es anders. Zack mochte Celia gern, so wie ein großer Bruder. Er fand sie »zart besaitet« und versuchte immer, sie bei Laune zu halten, worüber Bethany und ich nur die Augen verdrehten.
    »Du musst mich nach Hause fahren«, schnauzte mich Celia an, noch bevor ich bei meinem Schließfach angekommen war. »Ich geh heute nicht zum Jahrbuchtreffen.«
    »Okay«, sagte ich. »Komm nachher einfach rüber zum Lernlabor.«
    »Hol du lieber mich ab. Ich hab keine Lust, den ganzen Weg bis hier rüber zu laufen.«
    »Aber das hast du doch gerade gemacht.«
    »Eben drum. Ich hab jede Menge Hausaufgaben auf. Da will ich meinen schweren Rucksack nicht quer übers Gelände schleppen.«
    Ich schürzte die Lippen. »Ach, du armes Baby. Meinst du, du überlebst es?«
    »Herrgott, Alex«, sagte sie und warf ihre Ringellocken über die Schulter. »Kannst du nicht ein einziges Mal nett sein?«
    Ich öffnete mein Schließfach und ihr Gesicht verschwand. Kurz tauschte ich einen Blick mit Bethany, die eine verächtliche Miene zog. Wäre Celia Bethanys Schwester, müsste sie wahrscheinlich zu Fuß nach Hause gehen. Bethany ließ ihren jüngeren Geschwistern kaum etwas durchgehen. »Ich nehm dich doch mit, oder?«, sagte ich müde und holte ein paar Kaubonbons aus der Tasche im Mittelfach.
    »Du bist echt eine Zicke.«
    »Alles klar, Celia«, sagte ich, nahm den Kopf aus dem Schließfach und blitzte sie an. »Wenn ich dir zu zickig bin, kannst du ja mit jemand anderem heimfahren.«
    »Dad hat aber gesagt, du sollst mich mitnehmen, und wenn du nicht   –«
    »Meine Damen«, sagte Zack und trat zwischen uns. »Mir scheint, Ihnen entgeht hier das Wesentliche.« Er griff in mein Schließfach, schnappte sich eine Handvoll Kaubonbons und hielt eines mit Zitronengeschmack hoch. »Alex hat Süßigkeiten vor uns versteckt!« Er drehte sich zu mir und funkelte mich spaßig-böse an. »Ihr wisst alle«, fuhr er fort, »dass es eins der ersten Anzeichen für gravierende Probleme ist, wenn Freunde Beweismaterial voreinander verstecken.«
    Ich schubste ihn mit der Hüfte. »Weg von meinen Sachen, du Dieb«, sagte ich und knallte die Schließfachtür zu. »Die sind abgezählt, nur dass du’s weißt.« Abermir war jetzt schon klar, dass bald kein einziges Kaubonbon mehr da sein würde. Zack und Bethany kannten den Code von meinem Schloss, genau wie ich die für ihre Fächer. Wir konnten frei über alles verfügen. Zack würde alle Kaubonbons aufessen. Und stattdessen würde er wahrscheinlich Kondome reinlegen, nur so zum Spaß.
    Bethany und ich machten uns auf den Weg Richtung Lernlabor. Zack legte Celia den Arm um die Schultern und kam hinter uns her. »Ich schlag dir was vor«, nuschelte er mit vollem Mund. »Ich hol dich bei euch drüben ab und lauf mit dir hierher zurück. Den schweren Rucksack trage ich. Und sollten dir die Beine den Dienst versagen, meine Verehrteste, werde ich dich als echter Gentleman selbstverständlich tragen«,

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