Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
Vom Netzwerk:
steckte keine Absicht dahinter. Ich hatte neben meinem Job, der Arbeit für die Schule und dem Bemühen, Celia wegen Dads Geburtstag gnädig zu stimmen, einfach wenig Zeit für anderes.Außerdem war Cole jetzt in der Basketballmannschaft und hatte fast jeden Nachmittag Training. Cole und ich hatten sowieso wenig Zeit füreinander, und die beiden konnten wohl kaum erwarten, dass ich meinen Freund vernachlässigte, um was mit ihnen zu machen, oder? Schließlich war es nicht meine Schuld, wenn Zack Cole nicht ausstehen konnte, ohne dass es einen Grund gab. Er hatte sich selbst ins Abseits gestellt, fand ich.
    Außerdem war Cole einfach so umwerfend. Und so sagenhaft romantisch. Dauernd rief er mich an, um mir zu sagen, dass er mich liebte. Dauernd schenkte er mir irgendwas   – ein Plüschtier, eine Rose, ein Bettelarmband. Und er wartete immer auf mich, bei der Arbeit, neben meinem Auto, an meinem Schließfach. Immer.
    Ich schloss die Schublade und schob auch meine Gewissensbisse beiseite. Heute Abend auf der Party würde ich Zack und Bethany sehen, dann konnten wir reden. Vielleicht bekam ich es hin, dass Zack und Cole sich doch irgendwie anfreundeten. Ich wusste, dass das eine reichlich gewagte Vorstellung war, aber versuchen musste ich es.
    Gedankenverloren wanderten meine Finger zum Hals und spielten an meiner Traumfängerkette herum, während die Idee in mir Gestalt annahm. Ja, genau das würde ich tun. Ich würde dafür sorgen, dass wir alle vier zusammenfanden und ein Kreis von Freunden wurden, dann wäre ich nicht mehr so zerrissen.
    Zwei Stunden später stand ich frisch geduscht und in Partyklamotten vor Zacks Tür. Seine Mutter machte mir auf.
    »Hallo, du Fremde. Hab dich lang nicht mehr gesehen«, sagte sie, umarmte mich und zog mich dabei ins Haus hinein. »Wo hast du bloß die ganze Zeit gesteckt, mein Mädchen? Du hast einen neuen Freund, sagt Zack?«
    Ich nickte und folgte ihr ins Wohnzimmer, das hell und freundlich wie immer wirkte. Hier gab es nicht die kleinste Staubfluse und es roch schwach nach Zitrone und Tannennadeln, ganz anders als in unserem Wohnzimmer. Celia hatte gar nicht so falschgelegen an dem Tag, als ich vor Coles Besuch aufgeräumt hatte   – manchmal hätte ich mir Zacks Mutter wirklich gern ausgeliehen, und sei es nur, damit es bei uns zu Hause genau so gut roch wie hier.
    »Ist Zack da?«
    »Setz dich erst mal, setz dich hin, ja, das ist er«, sagte sie. Zacks Mutter hatte die Angewohnheit, ihre Sätze immer durcheinanderzuwürfeln. Sie war berüchtigt für Aussagen wie:
Ach   – willst du was trinken   – unseren neuen Teppich hast du noch gar nicht gesehen   – Cola oder lieber was anderes?   – Und, wie gefällt er dir denn?
Manchmal kam man bei ihren Satzungetümen kaum noch mit und ich konnte verstehen, dass Zack diese Angewohnheit wahnsinnig auf die Nerven ging. Trotzdem war seine Mom in meinen Augen eine absolut wunderbare, geradezu vollkommene Mutter. Ich hatte schon immer gefunden, dass Zack großes Glück mit ihr hatte und das gar nicht richtig zu schätzen wusste. »Macht sich fertig für eine Party   – was für eine schöne Überraschung, setz dich doch   – Zack hat gar nichts gesagt, dass du vorbeikommen willst.«
    »Ja«, sagte ich und ließ mich auf die Couch sinken. »Er wusste nichts davon. Aber wir gehen beide auf die gleiche Party und da dachte ich, ich schau mal, ob wir nicht zusammen fahren wollen.«
    Sie strahlte. »Da freut er sich bestimmt, denk ich mir   – ich hol ihn mal   – im November eine Party draußen, ihr seid echt verrückt!« Sie tätschelte mein Knie, ging zur Treppe und rief hoch: »Zack, Alex ist da!«
    Oben hörte ich Schritte und das Klappen einer Tür. Dann wurden die Schritte lauter und schneller: Zack kam die Treppe runter, mit nassen Haaren, die ihm an der Stirn klebten. Als er mich sah, guckte er gespannt.
    »Hab schon gemerkt, dass da irgendwas riecht«, sagte er.
    Ohne auf den alten Witz einzugehen, stand ich auf und schob die Hände in die Jeanstaschen. »Hey, du willst doch auch hoch zum See, oder? Ich hab gedacht, vielleicht können wir zusammen fahren.«
    Er kratzte sich am Hals, was rote Striemen auf seiner feuchten Haut hinterließ. Seine Mutter ging aus dem Zimmer und berührte mich im Vorbeigehen noch kurz am Arm.
    »Tja, dann okay«, sagte er schließlich. »Eigentlich wollte mich Bethany abholen, aber ich kann sie ja schnell anrufen.«
    »Nein«, sagte ich. »Das ist noch viel besser. Wir fahren alle

Weitere Kostenlose Bücher