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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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um ihn und sog seinen Duft ein.
    »Du riechst so gut«, sagte ich. »Es wäre schön, wenn ich jetzt nicht ohne dich losmüsste.«
    Er hielt mich auf Armeslänge vor sich. »Musst du auch nicht«, sagte er. »Steig ein. Ich hab was für dich.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Aber nur kurz. Du musst mich dann zurück zu meinem Auto bringen. Ich will nachher noch bei Zack vorbei.«
    »Wieso das denn?«, fragte er.
    Ich warf meine Arbeitskappe auf den Rücksitz. »Einfach, um Hallo zu sagen«, gab ich zurück. »Irgendwie vermiss ich ihn ein bisschen.«
    Cole brummte vage und stellte das Radio an. Wir fuhren ein paar Meilen in dichtem Verkehr. Währenddessen löste ich mein Haargummi und ließ den Arm aus dem offenen Fenster baumeln, um den Geruch nach Kartoffelsuppe loszuwerden, der nach der Schicht immer an mir klebte.
    Nach einer Weile bog Cole auf einen Parkplatz ein und machte den Motor aus. Ich spähte aus dem Fenster. Wir waren am McElhaney-Park, direkt neben dem Baseballfeld, auf dem Zacks Little-League-Turniere stattgefunden hatten. An den Reifenschaukeln ein Stück weiter hatten Bethany und ich früher stundenlang über die Jungs gequatscht, für die wir gerade schwärmten. Cole sprang aus dem Auto und lief Richtung Spielplatz, wo er die Spielgeräte musterte. Neugierig folgte ich ihm.
    »Das Karussell!«, rief ich begeistert und rannte hin. Ich hüpfte auf die rostige Metallfläche und stellte mich genau in die Mitte, so wie Bethany und ich früher, wenn wir uns tollkühn fühlten. »Schieb mich an, Cole!«
    Er blickte hoch und ich gab ihm ein Zeichen, dass er rüberkommen sollte.
    »Guck mal, freihändig!«, rief ich ihm zu, während er sich langsam näherte.
    Er legte den Kopf schief und beugte sich vor, packte die Metallstangen und gab dem Karussell einen kräftigen Schubs. Ich quiekte und spannte die Muskeln in Beinen und Rücken an, um die Balance halten zu können. Die Welt begann sich zu drehen, immer schneller und schneller, immer weiter von mir weg, bis alles verschwommen war, genau wie früher. Bethany und ich hatten uns immer abgewechselt. Wer früher Schiss bekam und sich doch an den Stangen festhielt, hatte verloren. Ich hatte immer gewonnen.
    Ich lachte, richtete mich auf und reckte die Arme in den Himmel. »Siehst du? Ich bin Dreh-Champion!«, schrie ich Cole triumphierend zu.
    »Echt?«, rief Cole von irgendwo in der Nähe. »Wie schnell darf’s denn werden, Champion?«
    »So schnell, wie du kannst, Baby!«, lachte ich und das Karussell unter mir schlingerte wild. »Woah!«, brüllte ich, beugte wieder die Knie und streckte die Arme seitlich weg, um nicht zu fallen. »Das ist echt schnell!«
    Das Karussell schlingerte wieder. Und wieder. Cole schubste es derart fest an, dass ich ihn vor Anstrengung aufstöhnen hörte. Die Welt um mich herum drehte sich immer schneller und schneller, bis alles nur noch taumelndeFinsternis war. Ich konnte die Parkplatzlichter nicht mehr erkennen, hatte nicht einmal die leiseste Ahnung, wo ich mich in Relation zu ihnen befand.
    Cole ächzte und das Karussell drehte sich noch schneller. Mein rechter Fuß rutschte Richtung Rand und meine Arme wirbelten herum bei dem Versuch, trotzdem das Gleichgewicht zu halten. Ich wollte nach unten schauen, nach den Haltegriffen suchen, war dafür aber viel zu desorientiert. Alles begann zu schwanken, rauf und runter, wie auf einem Schiff bei Sturm.
    »Cole«, sagte ich und tastete mit den Händen um mich herum. »Hör auf. Das ist zu schnell!«
    Aber Cole stöhnte nur und das Karussell bekam noch mehr Schwung. Wieder rutschte ich ein Stück weg und fuchtelte hektisch mit den Armen.
    »Hör auf!«, rief ich, lauter diesmal. »Echt! Das ist zu schnell!«
    Falls Cole mich hörte, ignorierte er mich. Meine Füße rutschten immer weiter nach hinten und mir war klar, dass ich bald den Halt verlieren würde.
    »Cole, stopp!«, brüllte ich, wobei mir der Fahrtwind Tränen in die Augen trieb und sie über meine Schläfen fegte. »Ich fall runter!«
    Eine Stange stieß gegen meine Hüfte. Ich wurde hin- und hergeschleudert. Ich versuchte, die Stange zu packen, war aber viel zu durcheinander, um sie zu finden, obwohl sie gerade eben noch da gewesen war.
    »Cole«, wimmerte ich. »Hör auf.« Aber es war zu spät. Meine Schuhe rutschten über die glatte Metalloberfläche. Ich wusste, dass ich irgendwas tun musste, wenn ich mir nicht die Knochen brechen wollte.
    Ich ließ mich auf die Knie sinken und tastete herum, bis ich einen Haltegriff

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