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Bittere Mandeln

Bittere Mandeln

Titel: Bittere Mandeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sujata
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Polizisten unterhielt. Offenbar hatte der Airbag seine Brust getroffen, denn die rieb er sich.
    Plötzlich jubelte die Menschenmenge – die »Schaulustigen«, von denen der Sanitäter vorhin gesprochen hatte – hinter der Absperrung.
    »Sie sind beide am Leben!«
    »Wer möchte ein Bier?«
    Der Lärm hörte nicht mehr auf. Ich mußte mich anstrengen, um zu verstehen, was Sergeant Mori, der nette junge Polizist vom Revier in Yanaka, zu Takeo sagte. Er nickte mir zu; offenbar hatte er mich als das Mädchen aus der Nachbarschaft erkannt, das ihn hin und wieder nach einer Straße fragte.
    »Fahrzeugpapiere?« sagte Sergeant Mori.
    »Fahrzeugpapiere? Ich weiß nicht …«, meinte Takeo.
    »Versuchen Sie’s im Handschuhfach«, schlug ich vor.
    Der Sergeant ging zur linken Seite des Wagens hinüber und suchte im Handschuhfach herum. Als er wieder zu Takeo zurückkehrte und den Strahl seiner Taschenlampe auf das Dokument richtete, fragte er: »Wohnen Sie im Kayama Kaikan in Roppongi?«
    »Ja, das ist mein offizieller Wohnsitz.«
    »Dann sind Sie also … Takeo Kayama?«
    »Ja. Hier ist mein Führerschein.« Takeo holte seine Brieftasche heraus. Mir fiel ein, wie sehr er es hatte vermeiden wollen, in der Öffentlichkeit in meiner Gegenwart gesehen zu werden. Jetzt war es doch geschehen, und noch dazu in einer ziemlich unangenehmen Situation.
    »Mr. Kayama, dürfte ich Sie bitten, mir die Umstände zu schildern, die zu diesem Unfall geführt haben?« fragte Sergeant Mori höflich.
    »Warum ist diese Frau immer noch hier?« fiel ihm der Sanitäter ins Wort, der mich nicht leiden konnte.
    »Möglicherweise brauchen wir sie als Zeugin«, überraschte mich Sergeant Mori. Ich würde ihm nicht widersprechen. Dies war das erste Mal, daß ich froh war, von der Polizei festgehalten zu werden.
    »Wir wollten das Viertel verlassen, nachdem wir mit Miss Shimura Tee getrunken hatten«, sagt Takeo mit verblüffender Offenheit. »Vor mir war ein Lieferwagen. Er fuhr ganz langsam, vielleicht, weil die Straße so eng ist. Ich wäre nicht hier eingebogen, aber ich habe mich nicht mehr ausgekannt und dachte, der Lieferwagen ist sicher zur Hauptstraße unterwegs. Dann wurden plötzlich auf dem Dach des Lieferwagens grelle Scheinwerfer eingeschaltet. Ich habe den Fahrer angehupt, damit er sie wieder ausmacht. Normalerweise dienen solche Scheinwerfer dazu, Tiere zu blenden, so daß man sie leichter abschießen kann. Sonst sind diese Lichter nach vorne gerichtet, doch bei denen war es andersrum.«
    »Sie waren also so geblendet, daß Sie geradewegs gegen den Laternenpfahl gefahren sind?« fragte Sergeant Mori.
    »Ich glaube, mein rechter Reifen ist geplatzt. Deshalb habe ich die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Ich weiß noch, daß ich versucht habe, es auf die rechte Seite der Straße zu lenken. Dann sind wir gegen den Pfahl gefahren.«
    »Und was war mit dem Lieferwagen? Haben Sie sich das Nummernschild oder wenigstens das Modell gemerkt? Was waren das für Leute in dem Wagen? Wie merkwürdig, daß sie nicht angehalten haben, um Ihnen zu helfen!« mischte sich ein anderer Beamter ein.
    »Es könnte ein Nissan gewesen sein. Mehr weiß ich nicht. Ich konnte nicht sehen, ob jemand im hinteren Teil des Wagens war. Das Licht war zu grell.«
    »Sie sind nicht verletzt worden, aber Ihr Range Rover und die Straßenlaterne sind beschädigt«, erklärte der Beamte, als habe Takeo das selbst noch nicht gemerkt.
    »Das tut mir leid. Ich komme natürlich für den Schaden an der Laterne auf.« Takeo holte kurz Luft. »Und an der Straße.«
    »Mr. Kayama, die Größe Ihres Wagens hat Sie vor schlimmem Schaden bewahrt. Was für eine Ironie des Schicksals, daß gerade das Gefährliche an diesem Modell sie gerettet hat.« Sergeant Mori entpuppte sich als echter Philosoph.
    Ich dachte über das nach, was Takeo gesagt und was ich auf dem Weg zum Unfallort gesehen hatte. Dann hielt ich Sergeant Mori den Nagel hin. Seine Spitze glänzte im Blinklicht des Sanitätswagens.
    »Ich könnte mir vorstellen, daß Sie einen solchen Nagel in dem geplatzten Reifen finden werden«, sagte ich.
    »Aber wie …« Takeo klang verärgert. Offenbar glaubte er, daß ich etwas mit seinem Unfall zu tun hatte.
    Hastig sagte ich: »Ich bin auf ein paar von den Dingern getreten, als ich hierher rannte. Die Straße vor dem Wagen ist voll mit diesen Nägeln. Wahrscheinlich hat der Fahrer des Lieferwagens sie auf die Straße gestreut, um den Unfall herbeizuführen.«
    Zwei Polizisten

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