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Bittere Mandeln

Bittere Mandeln

Titel: Bittere Mandeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sujata
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Sie hatten sich über die Kommissionsbedingungen geeinigt, und dann hatte die Frau die Quittung genommen und war gegangen.
    »Rei hat mir erzählt, daß Sie der Frau das Geld für die neun verkauften Kayama-Keramiken nicht gegeben haben«, sagte Takeo.
    »Das war nicht möglich, weil sie mir eine falsche Telefonnummer hinterlassen und sich selbst nicht bei mir gemeldet hat. Das ist merkwürdig, weil private Anbieter normalerweise so lange nachfragen, bis sie endlich ihr Geld bekommen.«
    Takeo und ich wechselten einen Blick. Dachte er, wie ich vorher schon, daß die mysteriöse Frau Sakura Sato gewesen sein könnte?
    »Wahrscheinlich kann man die bereits verkauften Gefäße nicht mehr zurückholen«, sagte Takeo und nippte an seinem Tee. »Es wäre schlecht für Ihren Ruf, wenn Sie die Leute anrufen und sie um die Rückgabe der Ware bitten müßten.«
    »Ich habe noch einhunderteinundneunzig Gefäße im Lager, also brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, Mr. Kayama. Der größte Teil der Sammlung ist noch da.«
    »Heißt das, daß Sie mir die Stücke zurückgeben wollen? Ich bin verblüfft über Ihre Großzügigkeit«, sagte Takeo und lächelte Mr. Ishida an.
    »Ja. Da wäre nur noch die Sache mit der Inventarliste«, sagte Mr. Ishida.
    »Was für eine Inventarliste?« Takeo sah ihn verständnislos an.
    »Hat Ihre Familie denn kein Register all ihrer Besitztümer? Ich brauche eine Liste mit detaillierten Beschreibungen aller Kayama-Keramiken, die aus Ihrem Archiv verschwunden sind.«
    »Danach muß ich erst suchen.« Takeo zögerte einen Augenblick mit seiner Antwort, was mich vermuten ließ, daß es keine solche Liste gab. Bei den Kayama-Keramiken handelte es sich ausschließlich um Probestücke, die während des Zweiten Weltkriegs wohl nicht als wertvoll genug erachtet worden waren, um in die Liste mit der regulären Keramik der Schule aufgenommen zu werden. Wenn Takeo kein solches Verzeichnis vorweisen konnte, würde er den Diebstahl nicht beweisen können.
    »Ich hoffe, Sie verstehen das«, sagte Mr. Ishida. »Stellen Sie sich einmal vor, was passieren würde, wenn die Frau zurückkäme und ich alle ihre Stücke Ihnen gegeben hätte, ohne Geld dafür zu erhalten. Da wir keinerlei Beweis dafür haben, daß sie irgend etwas gestohlen hat, können wir sie auch nicht eines Verbrechens bezichtigen.«
    »Natürlich nicht«, sagte Takeo. »Ich glaube nicht, daß das ein Fall für die Polizei ist. Könnten Sie mich, wenn sie tatsächlich wiederkommt, sofort anrufen? Ich würde der Sache gern selber nachgehen.«
    »Das halte ich für keine gute Idee«, mischte ich mich ein. »Takeo, Sie sagen, Sie wohnen auf dem Land. Von dort aus könnten Sie nicht schnell genug in Mr. Ishidas Geschäft kommen. Ich finde, Mr. Ishida sollte einfach die Polizei rufen.«
    »Ich lege mir einen Piepser zu«, sagte Takeo. »Und als erstes werde ich im Kayama Kaikan nach einer Inventarliste suchen. Wenn ich keine finde, würde ich Ihnen gern alle Stücke abkaufen, die Sie noch haben. Das heißt, ich bitte Sie, keine mehr zu verkaufen.«
    »Nein, nein, ich möchte Sie nicht ausnutzen!« Mr. Ishida klang besorgt. »Ich habe mir meinen Ruf nicht dadurch erworben, daß ich Leute ausnehme.«
    »Das glaube ich Ihnen«, sagte Takeo. »Aber Geld spielt für mich keine Rolle.«
    Mr. Ishida nickte und schickte sich an, die Rechnung zu nehmen, doch ich war schneller und ging damit zur Kasse des Teehauses. Es reute mich nicht, diese Rechnung zu begleichen, denn schließlich hatte ich zwei Leute zusammengebracht und zum Zustandekommen eines phantastischen Geschäfts beigetragen. Außerdem kosteten die drei Tassen Tee zusammen nicht einmal tausend Yen. Da konnte ich es mir leisten, großzügig zu sein.
    Als ich zurückkam, half Takeo Mr. Ishida gerade in seinen Mantel. »Ich bringe ihn zurück nach West-Tokio. Begleiten Sie uns doch. In meinem Wagen ist genug Platz.«
    »Nein, danke. Ich wohne ja gleich um die Ecke.« Auf keinen Fall würde ich in meinem Viertel in einen Range Rover einsteigen und so meinen Ruf ruinieren. Um Takeo abzulenken, griff ich in meinen Rucksack und holte das Ikebana-Gefäß heraus, mit dem der ganze Ärger begonnen hatte. »Ich habe beschlossen, Ihnen das suiban zu geben, das ich Mr. Ishida abgekauft habe. Offenbar bedeutet es Ihnen mehr als jedem anderen.«
    »Ja«, sagte er und nahm das suiban. »Vielen Dank. Ich werde mich erkenntlich erweisen.«
    »Machen Sie sich nicht die Mühe. Betrachten Sie es als Spende für

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