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Bitteres Geheimnis

Bitteres Geheimnis

Titel: Bitteres Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Ich würde es Ihnen sagen, wenn es anders wäre.«
    Jonas Wade musterte das junge Gesicht. Er wurde nicht klug aus diesem Mädchen. Schließlich sagte er: »Mary, als du das letzte Mal hier warst, haben wir im Labor, wie ich dir sagte, die Routinetests machen lassen und festgestellt, daß dir nichts fehlt. Als ich dich dann untersuchte, sagtest du mir, daß deine Brüste spannen und sehr empfindlich sind und daß du zwei Monate lang keine Periode mehr gehabt hast. Während du dich wieder anzogst, habe ich daraufhin selbst einen Test durchgeführt, hier in meiner Praxis.« Er zog das lavendelfarbene Blatt heraus und hielt es hoch. »Mary, hast du schon einmal von dem sogenannten Gravindex gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Der Gravindex ist ein Schwangerschaftstest, Mary«, sagte er ernst, ohne den Blick von ihrem Gesicht zu wenden.
    Sie sah ihn ruhig an.
    »Ich habe den Test hier in meiner Praxis durchgeführt, und das Ergebnis war positiv.« Er hielt immer noch das lavendelblaue Blatt hoch. »Das ist der Grund, weshalb ich gefragt habe, ob du schon einmal mit einem Jungen geschlafen hast.«
    Marys Blick flog zu dem Blatt in seiner Hand und kehrte dann zu seinem Gesicht zurück.
    »Positiv heißt, daß du schwanger bist, Mary«, fuhr er fort, noch immer verwundert über ihr Verhalten.
    Sie zuckte die Achseln. »Das Ergebnis ist falsch.«
    »Zu der Überzeugung kam ich auch, nachdem du mir meine Fragen beantwortet hast. Es kommt ab und zu vor, daß der Test falsche Ergebnisse zeigt. Aus diesem Grund beschloß ich, einen zuverlässigeren Test durchzuführen. Hast du schon einmal vom Froschtest gehört?«
    »Nein.«
    »Wir nehmen einen Tropfen Urin von einer Frau und injizieren ihn einem männlichen Frosch. Ein paar Stunden später unter suchen wir den Urin des Frosches unter dem Mikroskop. Wenn sich männliche Samenzellen zeigen, heißt das, daß die Frau schwanger ist.«
    Mary, die die Hände ruhig im Schoß liegen hatte, sah ihn nur an. »Deshalb baten wir dich, am Dienstag morgen noch einmal zu einer Urinprobe zu kommen. Der Test muß mit dem ersten Urin des Tages gemacht werden. Wir haben deinen Urin dem Frosch injiziert, Mary, und unter dem Mikroskop zeigten sich männliche Keimzellen.«
    Dr. Wade schwieg und betrachtete Marys Gesicht. Es zeigte nur mildes Interesse an dem, was er gesagt hatte.
    »Mary, dieser letzte Test zeigt, daß du schwanger bist.«
    Wieder zuckte sie die Achseln und lachte ein wenig. »Das Ergebnis kann nur falsch sein, Dr. Wade. Genau wie bei dem anderen Test. «
    »Der Froschtest ist fast hundert Prozent zuverlässig, Mary. Und wir haben ihn zweimal gemacht, um ganz sicher zu sein. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß du schwanger bist.«
    Mary lächelte. »So sieht es vielleicht aus. Aber ich kann gar nicht schwanger sein.«
    Dr. Wade lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah Mary nachdenklich an. Es war nichts Ungewöhnliches, daß junge unverheiratete Mädchen in einem solchen Fall leugneten. Wenige allerdings hielten ihr Leugnen auch noch angesichts solch unwiderlegbarer Beweise aufrecht, und noch nie hatte er erlebt, daß ihm bei einem solchen Gespräch so ruhig und so völlig unberührt widersprochen worden war. Fast immer war es so, daß die Mädchen spätestens zu diesem Zeitpunkt zu weinen anfingen und die Wahrheit gestanden. Oder aber sie wurden wütend. Oder sie bekamen Angst. Keine hatte bisher so reagiert wie Mary Ann McFarland. Er fand ihr Verhalten unbegreiflich.
    »Wirklich, Mary, es wäre gescheiter, du würdest mir die Wahrheit sagen. Man wird es nämlich sowieso bald sehen, und dann hilft Leugnen auch nichts mehr.«
    »Dr. Wade -« Mary breitete in einer hilflosen Geste die Hände aus - »ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt. Ich kann unmöglich schwanger sein. Ihr Testergebnis stimmt nicht.«
    »Es gibt noch andere Beweise. Du hast seit zwei Monaten die Periode nicht mehr gehabt. Deine Brust ist empfindlich. Du leidest an morgendlicher Übelkeit.«
    Sie zuckte wieder die Achseln. »Was soll ich Ihnen denn sagen? Ich kann nicht schwanger sein. Es muß etwas anderes sein.«
    Stirnrunzelnd beugte sich Dr. Wade über seinen Schreibtisch. »Mary, es kann passieren, daß eine Frau schwanger wird, auch wenn der Penis nicht eingeführt wird. Wenn er sich nur in der Nähe ihrer Vagina befindet.«
    Mary wurde brennend rot und senkte die Lider. »So was hab ich nie getan, Dr. Wade«, sagte sie leise. »Das habe ich Ihnen doch gesagt. Ich habe mich von Mike nur hier

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