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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Wange und mir fällt es immer schwerer, nicht laut aufzuschluchzen.
    Irgendwie bringe ich das Gelöbnis über meine Lippen, ich höre, dass in den ersten Reihen auch leise ge weint wird.
    Mit zitternden Händen schaffe ich es dann schließlich, Nicolas den Ehering überzustreifen, es sind schlichte Goldringe, die wir uns ausgesucht haben.

    Endlich ist es geschafft und obwohl Pater Enrique gar nichts gesagt hat, beugt sich Nicolas zu mir herüber und küsst mich zärtlich. Unser Kuss schmeckt salzig – und ist doch so süß wie nie zuvor.
    War ich schon einmal so glücklich wie jetzt in diesem Augenblick? Ich weiß es nicht, ich kann mich nicht erinnern.

    Vom Rest des Gottesdienstes bekomme ich nicht mehr viel mit, ich schwebe irgendwie auf kleinen rosa Wölkchen. Nicolas hält meine Hand die ganze Zeit fest, nur zum Gebet lösen wir uns voneinander.

    Draußen fällt mir Marta schluchzend um den Hals und auch ich drücke sie kräftig an mich.
    „Du machst unseren Nicolas so glücklich“, weint sie und Lucia schließt sich ihr ebenso aufgelöst an.
    Dann kommen meine Eltern an die Reihe. Mein Vater und ich brauchen keine Worte mehr zu wechseln, er nimmt mich nur in die Arme.
    Als er Nicolas gegenübersteht, halte ich trotzdem kurz die Luft an.
    „Meinen Glückwunsch. Ich meine das ehrlich und aufrichtig. Es tut mir leid, was ich gesagt und getan habe. Entschuldige…“
    „Ich konnte Sie sogar verstehen, Herr Reimann“, antwortet Nicolas. „Danke, dass Sie zu unserer Hochzeit gekommen sind. Ich verspreche Ihnen alles dafür zu tun, dass es Stella an nichts fehlen wird.“
    Mein Vater nickt nur und etwas unsicher lächeln die beiden sich an.

    Man sagt, die Hochzeit soll der schönste Tag im Leben sein. In meinem Falle stimmt das auf jeden Fall, denke ich überglücklich.

    Auf dem Gestüt ist ein großes Zelt aufgebaut worden. Die Dekoration haben Marta, Lucia und ein paar Frauen von Angestellten übernommen. Nicolas und ich wurden nicht hereingelassen, es sollte eine Überraschung für uns sein.
    Ich bin wirklich sprachlos, als wir hineingehen. Sie haben alles mit roten Rosen geschmückt und ich bin überwältigt.
    Vielleicht ist es nicht so protzig, wie ich normalerweise geheiratet hätte, wenn meine Eltern die Hochzeit für mich ausgerichtet hätten, aber hier ist es umso liebevoller. Die Tischkarten sind per Hand gemalt worden und an einigen Dekostücken merkt man den Einfluss von Istas, die unbedingt helfen wollte.
    Auch Lilly und Pepe wuseln ganz aufgeregt um uns herum, scheinbar spüren sie, dass heute ein ganz besonderer Tag ist.

    Wir warten, bis alle unsere Gäste da sind und empfangen sie mit Champagner. Ich wundere mich, dass so etwas da ist. Als ich die Marke sehe, kann ich mir aber denken, von wem er stammt. Es ist nämlich der Lieblingschampagner meiner Mutter.
    Meine Eltern schauen sich staunend in dem Zelt um.
    „Es ist sehr schön“, meine Mutter nickt anerkennend und ich freue mich, dass es ihr auch gefällt, obwohl es nicht so pompös ist.
    Ich bin überrascht , dass auch Tischkarten für meine Eltern und Oma Josy gefertigt wurden, offenbar hat man hier ganz schnell noch improvisiert und die Tischordnung umgestellt.
    Es gibt auch eine Hochzeitstorte und Marta drängt, dass die schnell gegessen werden muss, wegen der Hitze.
    Dann werden jede Menge Fotos gemacht, Maria, die Tochter eines der Angestellten ist begeisterte Hobbyfotografin und macht von uns an verschiedenen Orten des Gestüts Bilder. Besonders der Rosengarten von Marta hat es ihr angetan. Nicolas besteht auch auf Fotos vor den Pferden und ich muss kichern als ich Nadesha sehe, deren Mähne mit einer roten Rose verziert ist.
    „Warst du das?“, grinse ich Nicolas an.
    „Na ja, ich dachte, ich heirate sie ja quasi mit, also soll die Prinzessin auch eine Rose bekommen“, lacht er auf und ich küsse ihn daraufhin zärtlich.
    Nicolas zieht mich an sich, ich höre ihn leise seufzen und ganz sanft fährt er mit seiner Zunge über meine Lippen. Wieder spüre ich dieses leichte Kribbeln, das er immer in mir auslöst und wir intensivieren den Kuss. Fast ist es mir schon egal, dass wir nicht alleine sind, doch das Klicken des Fotoapparates bringt uns wieder zurück in die Wirklichkeit.
    „Hebt euch das für später auf“, zwinkert Maria uns zu.
    Dann gibt es noch die obligatorischen Fotos mit Eltern und Verwandtschaft und ich freue mich darüber, wie höflich und freundlich meine Eltern mit Christine , Marta und Lucia

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