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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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etwas erzählen“, grinst Nicolas sie an.
    „So wie du strahlst, kann das nur eine Sache sein“, man kann Lucia ansehen, wie sehr sie sich jetzt schon freut. „Ist es das, was ich denke?“
    „Ist es“, lacht Nicolas und zieht mich in seinen Arm. „Stella ist schwanger, um die sechste Woche rum.“
    Lucia fällt mir sofort um den Hals, auch Marta erhebt sich aus ihrem Sessel und kommt langsam auf mich zu. Ich werde geherzt und gedrückt und die beiden blinzeln ein paar Tränchen aus den Augen.
    „Wie schön, wie schön!“
    „ Wir fahren morgen bei Ricardo vorbei“, erklärt Nicolas ihnen.
    „Dem Frauenarzt? Ist das nötig?“
    „Ja, Nana“, lacht Nicolas sie an. „Das macht man heute so.“
    „Das ist auch besser“, nickt Lucia ihr zu. „ Erinnere dich, dass du auch mal ein Kind verloren hast, vielleicht hätte man das heute retten können.“
    „Ja, vielleicht“, pflichtet er Lucia bei, dann wirkt er sehr nachdenklich, aber kurze Zeit später strahlt er auch wieder.
    „Wir haben noch deine alte Wiege“, sagt Marta.
    „ Wie schön“, ich freue mich, ich habe eine Vorliebe für alte Möbel.
    Lucia geht sofort los und holt sie. Die Wiege ist wirklich wunderschön und ich strahle Nicolas so entwaffnend an, dass er sofort nachgibt. „Okay, wir werden sie nehmen .“

    Am nächsten Morgen rufe ich erstmal meine Eltern an und verkünde ihnen die Neuigkeit. Sie sind beide sofort aus dem Häuschen und ich kann meine Mutter nur mit Mühe davon abhalten, sofort ins Flugzeug zu steigen und bis zur Geburt hier zu bleiben. Ich liebe meine Mutter, aber zuviel ihrer Fürsorge würde mir doch erheblich auf den Nerv gehen.

    „Wa s höre ich da, deine Frau ist schwanger?“, Ricardo hat uns schon erwartet, er begrüßt uns freundlich.
    Ich kenne den Arzt, war selbst schon ein paar Mal bei ihm zu Routineuntersuchungen. Er ist sehr ruhig und ich mag seine besonnene Art.
    „So wie ich dich kenne, hast du selbst schon nachgeguckt, oder?“, knufft er Nicolas in die Rippen.
    „Na ja, wozu hab ich denn ein Ultraschallgerät“, antwortet mein Mann verlegen.
    Ricardo nimmt mir Blut ab und bittet um eine Urinprobe, dann werde ich auf eine Waage gestellt.
    Er untersucht mich gründlich, beim Ultraschall darf Nicolas schließlich wieder dabei sein. Ich muss innerlich grinsen, weil er während der Untersuchung rausgeschickt wurde und das wohl nicht so gut fand.
    „Ende sechste Woche, man kann sogar schon Herzaktivität sehen“, bestätigt er anschließend die Schwangerschaft. „Alles ist in Ordnung.“
    „Ähm, gibt es irgendwelche Einschränkungen?“, fragt mein Mann und ich kann sehen, dass er ganz verlegen ist.
    „Keine, die dich betreffen“, lacht Ricardo ihn an und Nicolas errötet sogar leicht.

    In dieser Nacht werde ich sehr ausgiebig von Nicolas verwöhnt. Er liebt mich ungemein zärtlich und ich genieße seine Liebkosungen.
    Doch als ich schließlich in seinen Armen liege und schon so halb weggedämmert bin, sehe ich durch das hereinfallende Mondlicht, dass er die Augen immer noch offen hat.
    „Ist etwas?“, frage ich ihn verdutzt.
    „Nein“, kommt es nur knapp.
    Ich stutze.
    „Du hast doch was? Ist etwas nicht in Ordnung? Hat Ricardo doch noch etwas gesagt?“, frage ich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch.
    „Stella“, er dreht sich zu mi r und streichelt mir zärtlich über die Brust. „Was ist, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert? Ich weiß, wie gefährlich eine Geburt sein kann und wir sind hier sehr abgeschieden.“
    „Hör auf, es wird nichts passieren“, sage ich entschieden. „Und selbst wenn, du weißt doch, was zu tun ist.“
    Nicolas schaut mich jetzt entsetzt an. „Stella, ich bin Tierarz t! Ja, ich wüsste theoretisch was zu tun ist, aber ich würde das vielleicht gar nicht können, weil ich vor Sorge um dich umkäme.“
    „Du machst mir Angst“, ich spüre einen Kloß in meinem Hals. „Wie viele Frauen bekommen ihre Babys nicht in Krankenhäusern? Eine Geburt ist doch etwas Natürliches.“
    „Entschuldige“, sofort zieht er mich an sich. „Entschuldige tausendmal, Stella. Ich wollte dich nicht ängstigen. Bitte verzeih mir, ja?“
    Er haucht mir viele kleine Küsse auf das Gesicht und vertreibt damit die bösen Gedanken.
    Kurze Zeit später schlafe ich ein. Als ich in der Nacht aufstehe, um mir etwas zu trinken zu holen, bemerke ich aber, dass Nicolas nicht neben mir liegt.

    Er steht im Wohnzimmer und schaut hinaus in die Nacht. Er ist so in Gedanken, dass er mich

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