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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Waldweg? Wollen sie mich hier umbringen? Oder findet hier vielleicht die Übergabe statt? Wieder keimt ein bisschen Hoffnung auf, die ich aber sofort wegschiebe. Das bringt alles nichts, alle Vermutungen machen keinen Sinn. Ich muss abwarten. Und wenn ich vorher sterben sollte, ich hätte nichts dagegen.
    ‚Wie konnte das alles passieren? Warum gerade ich?’ , die Fragen spuken in meinem Kopf herum, dabei ist es idiotisch darüber nachzudenken, ich weiß, ich finde keine Antworten darauf.

    Der Wagen holpert immer mehr, ein Schlagloch folgt aufs Nächste. Mittlerweile ist es so arg, dass ich im Kofferraum richtig herumgeschleudert werde. Ich spüre jeden gottverdammten Knochen in meinem Körper, aber vielleicht ist es ja wirklich bald zuende. Fast schon ersehne ich es herbei. Ich will keine Schmerzen mehr haben und keine Angst. Ich will, dass endlich Schluss ist.
    Dann – ich glaube es nicht – der Wagen hält an. Mein Herz klopft noch einmal schneller. Jetzt ist es also soweit. Endlich.

    Der Kofferraum wird geöffnet, frische Luft strömt herein, ich mache reflexartig einen tiefen Atemzug. Es riecht nach – Wald.
    „Musstest du so schnell fahren? Idiot“, höre ich die Stimme des ‚Netten’. Sie klingt wütend.
    Ich werde hinausgehoben, ich weiß auch genau, wer das ist. Das ist ‚Er’. „Wir sind da“, murmelt er leise, ich spüre seinen Atem an meiner Stirn.
    Eine Türe wird aufgeschlossen, immer noch trägt er mich. Offenbar gehen wir durch mehrere Räume, einmal stoße ich mit dem Fuß leicht an etwas an, einen Türrahmen vielleicht?

    Er setzt mich ab, ich versuche stehen zu bleiben, aber das gelingt mir nicht. Meine Beine sacken einfach weg und er fängt mich auf. Ich werde auf etwas Weiches gedrückt. Ist das ein Bett?
    „Hey, vorsichtig“, sagt er mit seiner sanften Stimme. Ich beginne diese Stimme langsam zu hassen. Warum redet er so mit mir? Warum ist er überhaupt so anders? Er hat mich entführt, er kann also keine besonders netten Gefühle mir gegenüber haben . Warum tut er das? Wenn er vorhat, mich zu töten, dann ist diese Art jetzt fast noch schlimmer, als wenn er gemein zu mir wäre.
    Die Augenbinde wird mir abgenommen, ich blinzele verstört. Es ist hell in dem Raum, in dem ich mich befinde. Hastig schließe ich die Augenlider wieder, ich muss mich erst daran gewöhnen. Meine Augen tränen, dann mache ich sie langsam wieder auf.
    „Ich werde jetzt den Klebestreifen von Ihrem Mund lösen. Wenn Sie vorhaben zu schreien, dann lassen Sie sich gesagt sein: Es hört Sie hier niemand. Rundherum ist nur Wald und das ist ein riesiges Gebiet. Also: Ich versuche, das behutsam zu machen, oder wollen Sie es selbst tun?“, fragt er mich.
    Jetzt sehe ich zum ersten Mal richtig seine Augen. Dieses dunkle Braun ist wirklich schön.
    ‚Erde an Stella. Geht’s noch?’ , ermahne ich mich selbst.
    Ich nicke heftig, er scheint zu verstehen.
    „Ich mache Ihnen die Handschellen jetzt ab. Mich zu kratzen, zu schlagen oder mir eine Runterzuhauen macht nicht viel Sinn, draußen warten die anderen Beiden. Okay?“
    Wieder nicke ich.
    Er erlöst mich von den Handschellen, meine Hände zittern richtig, als ich mir den Klebestreifen abziehe. Es tut weh und mir tränen erneut die Augen, doch ich versuche, nicht das Gesicht zu verziehen.
    „Geht’s?“, fragt er mich und klingt dabei richtig besorgt.
    Ich nicke nur, dann schaue ich mich scheu in dem Zimmer um. Ich sitze tatsächlich auf einem Bett, einem richtigen Bett. Es ist mit weißen Laken bezogen und ich werde wahrscheinlich mit meinen schmutzigen Klamotten einen dreckigen Fleck darauf hinterlassen. Ansonsten ist das Zimmer leer.
    „Es gibt auch noch ein ganz kleines Bad. Da können Sie sich frisch machen“, sagt er. Er scheint meinem Blick gefolgt zu sein.
    „Warum bin ich jetzt hier?“, frage ich ihn mit kratziger Stimme.
    „Es ist ein besserer Ort“, antwortet er knapp.
    Wie aus heiterem Himmel fange ich an zu weinen, ich weiß auch nicht, was der Auslöser ist, aber ich kann das auch nicht stoppen. Hastig wische ich mir übers Gesicht, müssen meine Hände eigentlich immer noch so verdammt zittern?
    „Hey“, sagt er sanft, ich spüre, wie er ganz behutsam, fast schon zärtlich, über mein Haar streichelt. „ Keine Angst, okay?“
    „O… okay“, presse ich hervor, mir ist dieser Ausbruch total peinlich und ich schäme mich dafür. Ich wollte doch so stark sein, aber das bin ich offensichtlich nicht. Nie gewesen.
    „Soll ich Ihnen das

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