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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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sagt der Nette knapp.
    Die beiden trollen sich tatsächlich und ich schließe für einen Moment die Augen. Mir ist ganz schlecht, ich habe das Gefühl, mich übergeben zu müssen, was bin ich froh, dass mein Magen leer ist.
    „Alles klar?“, höre ich seine Stimme auf einmal von ganz nah. Ich schaue ihn an, aber das gelingt mir nicht, es dreht sich alles in diesem Raum, auch er, das ist schon irgendwie komisch.
    „Stella!“, höre ich noch jemanden rufen, dann wird es schwarz um mich herum.

    „Wach auf, bitte…“
    Da ist wieder diese angenehme Stimme. Ich spüre, wie mir jemand ganz zaghaft übers Gesicht streichelt. Es ist ein schönes Gefühl.
    Dann werde ich wieder klar. Ich weiß, wer da spricht und panisch reiße ich die Augen auf.
    „Gott sei Dank“, höre ich ihn sagen.
    Ich schaue auf diese verdammte schwarze Maske, dann sehe ich in seine Augen. Diese unglaublich dunklen Augen.
    „Alles okay?“, fragt er weiter.
    Ich kann erstmal nicht antworten, ich gucke ihn nur wie gebannt an.
    „Stella“, kommt es jetzt eindringlicher. „Wie geht es dir?“
    Irgendwie hab ich meine Sprache verloren. Ich muss ziemlich dämlich wirken, aber ich kann einfach nichts anderes tun, als ihn anzustarren.
    „Warte“, er springt hastig auf und unterbricht damit den Blickkontakt.
    ‚ Eigentlich schade’ , finde ich, dann besinne ich mich wieder auf meine äußerst bescheidene Lage. Ich registriere, dass ich in dem Bett liege, es ist angenehm weich und die Laken duften sogar frisch.
    Das war’s dann aber auch schon an Positivem. Ich bin immer noch entführt und ich weiß immer noch nicht, wann sie mich freilassen und es kann immer noch sein, dass sie mich töten. Großartig. Warum konnte ich nicht weiter ohnmächtig bleiben?
    „Bitte trink das, ja?“
    Er ist wieder da und setzt sich zu mir aufs Bett. Vorsicht hebt er meinen Kopf an und hält mir einen Becher mit Wasser an die Lippen.
    Ich will mich erst wegdrehen, aber dann merke ich, dass ich doch durstig bin. Eilig trinke ich das Wasser aus, es rinnt angenehm kühl durch meine Kehle.
    „Möchtest du noch was?“, fragt er mich hastig.
    ‚Seit wann duzen wir uns eigentlich?’ , schießt es mir durch den Kopf. Aber er wirkt für seine Verhältnisse richtig aufgeregt und vielleicht ist das auch der Grund.
    „Ja“, antworte ich.
    ‚Hurra, ich kann wieder sprechen!’, jubiliert es zynisch in mir.
    Er eilt erneut davon und kommt mit zwei Wasserflaschen zurück. Eigentlich könnte ich den Becher alleine halten, aber irgendwas hält mich davon ab, ihm das zu sagen. Also stützt er mich wieder und ich nehme nochmals diesen angenehmen Geruch von ihm wahr.
    „Danke“, sage ich schließlich und schaue ihn etwas scheu an.
    „Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, er bleibt auf dem Bett sitzen, verändert nur seine Position, so dass wir uns jetzt gegenüber sind. Dann kratzt er sich am Kopf. „Ich meine natürlich: Sie haben mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Verzeihung“, räuspert er sich.
    Ist er verlegen? Wieder bereue ich, dass ich nichts von seiner Mimik mitbekomme. Ob es nicht furchtbar heiß unter dieser Sturmmaske ist?
    „Macht nichts“, ich muss fast lachen. „Ich glaube, es ist eigentlich egal wie wir uns anreden. Wir brauchen uns hier nicht an die üblichen Konventionen zu halten, wirklich nicht. Und manche hier tun das ja auch nicht“, füge ich dann ernst hinzu.
    Über was unterhalten wir uns jetzt eigentlich? Über was mache ich mir eigentlich Gedanken? Bin ich völlig durchgedreht? Übergeschnappt? Hysterisch?
    „Ich weiß“, sagt er, es klingt sehr zerknirscht. „Ich habe mit ihnen geredet, ich hoffe, sie halten sich daran.“
    Ich kann nur schlucken, also hat mich mein Gefühl nicht getäuscht, er ist wirklich besorgt, wenn das auch alles eine total merkwürdige Situation ist.
    „Du musst essen – bitte Stella“, er greift nach meiner Hand und ich sollte sie eigentlich wegziehen, aber ich kann nicht. Ich will das jetzt auch nicht hinterfragen, es tut gut, ein bisschen menschliche Wärme abzukriegen, auch wenn diese von einem Entführer kommt. Es gibt mir das Gefühl, dass nicht alles total hoffnungslos ist, dass es hier noch jemanden mit Skrupel n gibt. Jemanden, dem ich nicht scheißegal bin.
    „Ich kann nichts essen, ich muss mich dann übergeben“, antworte ich. Schon allein der Gedanke an etwas zu essen, bereitet mir Übelkeit. Zu sehr bin ich wohl noch geschockt von dem, was eben geschehen

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