Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
Vom Netzwerk:
richtiger Krampf mich erfasst und das laute Schluchzen lässt meinen Körper erbeben.
    ‚Nicht weinen – hör auf damit!’ , beschwöre ich mich wieder und wieder, doch es geht nicht, ich kann nicht stoppen, die Verzweiflung hat mich gepackt, mich in einen Strudel gezogen und ich kann mich da nicht draus befreien, obwohl ich dagegen ankämpfe. Ich hab das Gefühl, je mehr ich alles wegschieben will, umso stärker bricht es wieder hervor.
    „Stella!“
    Er kommt zu mir, und hebt mich wieder hoch auf seine Arme. Ich will das nicht, ich will ihn wegschubsen, ihn anschreien, aber kein Ton kommt aus meiner Kehle. Stattdessen mache ich wieder mal das absolute Gegenteil und klammere mich regelrecht an ihm fest.
    Er trägt mich zurück ins Schlafzimmer und legt mich aufs Bett.
    „Ich hasse dich“, schluchze ich auf, als er sich zu mir setzt.
    „Ich weiß“, seine Stimme klingt ganz rau und obwohl ich ihm das gerade an den Kopf geknallt habe, streichelt er zärtlich durch mein Gesicht.
    „Ich will nach Hause“, weine ich weiter und ich kann mich immer noch nicht beruhigen. „Werdet Ihr mich je laufen lassen?“
    „Sobald es möglich ist“, antwortet er leise.
    „DU LÜGST DOCH!“, schleudere ich ihm entgegen. „Ich werde das hier nicht überleben!“, ich ringe nach Luft, kann kaum mehr richtig atmen. „Ihr werdet mich umbringen!“
    „Stella – hör au f damit“, er hält mich an den Schultern fest. „Hör auf!“, seine Stimme klingt beschwörend. „Bitte“, es ist kaum mehr als ein Flüstern, was über seine Lippen kommt.
    Ich spüre, dass mein Körper immer noch bebt, sich aber ganz langsam wieder beruhigt.
    „Schsch, Stella, schsch“, murmelt er immer wieder. „Bitte hör auf zu weinen…“
    Seine Augen sehen mich so sanft an, er hält mich mit seinem Blick in seinem Bann und seine Stimme spricht immer noch besänftigend auf mich ein.
    Immerhin habe ich mich wieder im Griff, ich höre auf zu schluchzen, nur vereinzelt rinnt noch eine Träne über mein Gesicht.
    „Wieder gut?“, ich kann hören, dass er lächelt.
    „Versprichst du mir etwas?“, fragte ich ihn und meine Stimme klingt ganz fremd und rau.
    „Wenn ich das kann…“, antwortet er ausweichend.
    „Wenn es keinen Ausweg gibt, wenn es Euch unmöglich scheint, mich gehen zu lassen – tötest du mich dann? Ich möchte nicht, dass es einer der Anderen tut“, höre ich mich sagen.
    ‚Was um alles in der Welt ist in dich gefahren?’ , schreit es in mir auf. ‚Was redest du da, bist Du irre ?’
    Doch ich bin nicht irre, ich bin seltsam klar in diesem Moment. Trotz Kopfschmerzen, trotz Schwindel – ich sehe die Lage merkwürdig nüchtern.
    „Stella !“, ich kann das Entsetzen in seinen Augen sehen, er reißt sie weit auf. „Hör auf, sag das nicht, das wird nicht passieren, hörst du?“
    Er springt von dem Bett hoch und läuft mit großen Schritten durch den Raum. „Sag so etwas nie wieder!“
    „Woher willst du wissen, dass nichts passieren wird? Kannst du es mir versprechen?“, meine Stimme klingt jetzt ganz ruhig.
    „Ich… ich… denke, dass alle s gut wird“, weicht er mir aus, er sieht nicht zu mir hin.
    Ich lache bitter auf. „Schon gut“, sage ich nur und drehe mich auf die Seite.
    „Du darfst so etwas nie wieder sagen“, wiederholt er noch einmal und kommt zurück zum Bett. „Nie mehr…“, jetzt flüstert er.

    Lange Zeit sitzt er auf der Bettkante, er schaut mich an, lässt mich nicht aus den Augen. Er streichelt mir durch die Haare, ich lasse es zu . Seine Berührungen bewirken, dass ich mich tatsächlich entspanne, meine trüben Gedanken verschwinden allmählich.
    „Möchtest du was trinken?“, höre ich ihn auf einmal sagen.
    „Ja“, antworte ich und er steht auf und kehrt mit einer Plastikflasche zurück.
    Ich setze mich hin, er ist sofort bei mir und stopft mir ein Kissen in den Rücken. Seine Fürsorge rührt mich fast schon, doch ich will mich nicht beschweren, es ist auch schön, dass er das tut.
    „Meinst du, du könntest vielleicht heute etwas essen?“, wieder sitzt er bei mir auf dem Bett. „Es ist jetzt schon eine Woche her seit… also… du musst essen, hörst du?“
    Ich lächele ihn an und mein Kampfgeist erwacht wieder. Das mit dem Essen scheint ih n wirklich zu beschäftigen, ihm wichtig zu sein.
    W enigstens eine Sache, bei der ich Oberwasser habe, mein Druckmittel vielleicht sogar.
    „Ich möchte nichts essen .“
    „Versuche es doch wenigstens – bitte Stella .“
    „Isst

Weitere Kostenlose Bücher