Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
Vom Netzwerk:
klopft heftig in meiner Brust und ich wage es kaum zu atmen.
    Geht’s hier eigentlich noch um Pferde?
    „Ka… kannst du dich an sie erinnern?“, frage ich ihn heiser. Ich kann den Blick nicht von seinen Augen lösen, er hat eine seltsame Macht über mich.
    „Auf dem Hof sind viele Araber“, auch seine Stimme klingt rau.
    „Ja“, nicke ich. Sein Finger fährt wieder hauchzart über mein Gesicht, bleibt auf meinen Lippen liegen. Für einen Moment scheint die Welt stillzustehen und ich warte gespannt ab, was jetzt passiert. Ich selber kann mich nicht rühren, bin wie gelähmt und immer noch im Bann seiner Augen.
    Dann räuspert er sich und schaut schnell weg. Ebenso hastig zieht er seinen Finger zurück und ich bin seltsam enttäuscht.
    „Wahrscheinlich. Bestimmt habe ich sie mal geimpft“, er nickt zu Bestätigung seiner Worte.
    „Wir hätten uns begegnen können …“
    „Das wären mit Sicherheit bessere Umstände gewesen“, sagt er traurig.
    „Ja“, antworte ich, mit einem dicken Kloß im Hals.

    Er zieht mich noch ein Stück näher zu sich und ich schmiege mich jetzt eng an ihn heran. Meine Hand liegt noch immer auf seinem Bauch und seine spüre ich überdeutlich auf meinem Rücken.
    Was wäre geschehen, wären wir uns wirklich auf dem Gestüt begegnet? Wäre alles anders gekommen? Wäre das hier passiert?
    Ich schlucke gegen den Kloß im Hals an, möchte gar nicht darüber nachdenken, wie es hätte sein können.
    ‚Es ist so, wie es ist. Finde dich damit ab!’ .
    Und trotzdem geht mir der Gedanke nicht aus dem Kopf, ob es auch einen anderen Weg für ihn und mich gegeben hätte. Einen, der nicht so gefährlich und hoffnungslos wäre.

    Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, als ich die Augen wieder öffne, scheint schon das Sonnenlicht in den Raum. Und etwas ist anders, ich blinzele ungläubig, als ich sehe, wo ich liege – beziehungsweise auf wem.
    Schlagartig fällt es mir wieder ein. Nicolas. Ich bin bei ihm im Arm eingeschlafen.
    Vorsichtig hebe ich den Kopf und schaue in sein Gesicht. Er scheint noch tief zu schlafen, sein Gesicht ist total entspannt und ich bin wieder davon hingerissen, wie attraktiv er ist. Er hat jetzt einen Drei-Tage-Bart, der ihm etwas Verwegenes gibt.
    Vorsichtig hebe ich einen Finger und zeichne die Konturen seines Gesichtes nach, fahre behutsam über die Nase, über seinen schön geschwungenen Mund. Ich gleite über sein Kin n hinunter bis zu seinem Hals.
    Plötzlich zuckt er heftig zusammen und reißt erschrocken die Augen auf. Blitzschnell greift er nach meiner Hand und jetzt bin ich es, die ihn entsetzt anschaut.
    „Ich… ich wollte… ich wollte dich nicht wecken“, stammle ich hastig.
    Er schaut mich mit einem undefinierbaren Blick an, dann legt er meine Hand an seine Kehle.
    „Hier hättest du schlagen müssen – es geht ganz schnell. Und du hättest die Chance gehabt zu fliehen“, flüstert er heiser.

    Ich reiße erschrocken die Augen auf. „W… was?“, stammele ich geschockt.
    „Es wäre deine Chance gewesen“, sagt er ruhig und ich begreife allmählich, was er mir da versucht, zu sagen.
    „Glaubst du, ich könnte das?“, Tränen schießen mir in die Augen. „Glaubst du im ernst, ich könnte dir etwas tun? Was redest du denn da?“
    „Oh Stella“, er nimmt meine Hand und küsst zärtlich meine Fingerspitzen. „Du hättest es versuchen sollen“, seine Stimme ist heiser und er zieht mich nochmals an sich heran. „Ich wünschte…“, beginnt er, dann stoppt er ab.
    „Was?“, frage ich weinend nach, ich vergrabe mein Gesicht irgendwo an seinem Hals.
    „Ach nichts“, murmelt er nur leise, dann löst er sich behutsam von mir. „Ich muss los …“
    Hastig verlässt er das Bett und geht ins Bad.
    Ich setze mich aufrecht hin, die Tränen laufen immer noch über mein Gesicht. Mir wird schlagartig wieder klar, um was es hier geht, in welcher Situation ich bin – wir sind. Es war gestern Abend wirklich schön gewesen, ich hab mich ihm nah gefühlt, seltsam nah.
    Und jetzt? Die große Ernüchterung?
    So könnte man es wohl sehen. Das gestern wird wohl eine einmalige Sache gewesen sein und es ist auch besser so, wenn dem so ist.
    Doch jetzt, wo ich allein in dem Bett bin, fühle ich eine eigenartige Leere, fühle mich verlassen. Und das darf nicht sein.

    Er kommt wieder aus dem Bad, sein Hemd ist ganz verknittert und er lächelt mir jetzt verlegen zu.
    „Ich fahre jetzt“, sagt er dann leise, in seinem Blick liegt eine Traurigkeit. Aber

Weitere Kostenlose Bücher