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BitterSueß

BitterSueß

Titel: BitterSueß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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genau so einen Job hatte ich bereits, musst du wissen. Komplett mit Betriebsrentenanspruch, sozialer Sicherheit, Weihnachtsgeld und allem Pi-Pa-Po. Ich war Abteilungssekretärin bei einem großen pharmazeutischen Unternehmen hier in Mannheim, und das war zwar interessant, aber nach 5 Jahren hatte ich das Gefühl, zu ersticken. – Und doch, als zweites, sofort nach dem genervten: Oh nee, meldet sich immer meine Stimme der Inneren Sicherheit, wie ich sie nenne und sagt mir: So eine Chance kommt so schnell nicht wieder, nutze sie, verdammt noch eins, ergreife die Gelegenheit bei diesem Weltkonzern zu arbeiten, dann bist du geschützt unter Dach und Fach, und bestimmt ist es nicht uninteressant.«
    »Aber ist es das, was du wirklich willst?«
    Immer wieder diese Frage! Doch sie war einfach genial.
    »Nein.«
    Ich starrte die ältere Frau an.
    Erstmals erkannte ich es glasklar: Ich wollte schreiben, ich wollte nicht in Sicherheit sein.
    Mir war, als sei ich Marie Louise genau aus diesem Grund zum absolut richtigen Zeitpunkt begegnet: um in Gesprächen mit ihr Durchblick zu kriegen, mein etwas verworrenes Leben zu klären und endlich Entscheidungen treffen zu können.
    Na, und genau einen solchen Entschluss habe ich gestern gefällt. Ich hatte ein Abendessen mit ACW, Herrn Muse und Andy Young. Ein Essen, zu dem später auch noch »der Q.« kurz hinzustieß. ’ne etwas seltsame Mischung, oder? Vor allem, dass auch Andy Young mit dabei war, machte die Überraschung perfekt. Sollte er etwa nochmal zurückgeholt werden? Hatte er seine Karten, sprich Informationen, die ich ihm verschafft hatte, klug ausgespielt? Es war wohl als eine Art Weihnachts- und Abschiedsessen gedacht, und es fehlte auch nicht an richtig feinen Speisen.
    Ich begrüßte Andy Young freudig und wurde von ihm herzlich umarmt und fest gedrückt. Dabei stieg mir sein angenehmes After Shave in die Nase, und eine feine erotische Schwingung war zwischen uns. Er sah gut aus, fand ich, richtig erholt: glatt rasiert, leicht gebräunt, das schwarze Haar gegelt und die kaffeebraunen Augen funkelten unternehmungslustig. Meine Augenbrauen hoben sich fragend, doch er grinste nur leicht … so dass ich weiterhin keine Ahnung hatte, was er plante.
    Herr Muse schaute ein bisschen verwundert, weil Andy und ich so vertraut miteinander waren, obwohl der ehemalige Projektleiter doch schon seit Monaten keinen Fuß mehr in unser Stahl-und-Glas-Gebäude in Frankfurt-Niederrad gesetzt hatte.
    Zwischen Herrn Muse und mir herrschte übrigens keinerlei sexuelle Anziehung; ihn fand ich einfach nur süß, er war wie ein Bruder für mich.
    ACW erschien ein wenig zu spät. ALS er dann aber kam, geschah mit mir wieder das, was ich einfach nicht verstand. Andy Young verblasste förmlich vor meinen Augen, seine freundlich-sympathische Ausstrahlung wurde total uninteressant, während ACW türkisblauer, ironisch glitzernder Blick augenblicklich tief in mich eindrang und meine Schamlippen sanft und heiß pulsieren ließ. Er brauchte mich nur KURZ anzusehen, und schon wurden mir die Knie weich.
    Angenehmerweise hatten wir die Raucherlounge gewählt, und nach den Begrüßungscocktails frönten drei von uns dem Tabaklaster – nur Muse war Nichtraucher, aber ein toleranter. Er faltete die Hände über seinem leicht rundlichen Bauch und lächelte fein, während wir qualmten.
    ACW hatte sein Feuerzeug vergessen und brachte mich dazu, ihm Feuer zu geben, indem er mich nur anschaute. Und ich genoss diese winzige Szene total, da mein Kopfkino ansprang und mir Bilder lieferte, die meine Möse augenblicklich feucht werden ließen.
    Es war mir egal, was die beiden anderen Männer von mir denken mochten, falls sie irgendetwas bemerkten. Falls sie wahrnahmen, dass zwischen mir und ACW eine seltsame Spannung herrschte. Diesbezüglich schien jedoch keine Gefahr zu bestehen – wie die meisten Menschen waren auch diese zwei Goldschätze viel zu sehr mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt. Meine drei Lieblingschefs umgaben mich, das empfand ich als sehr wohltuend. Was für ein schöner Ausklang meiner Zeit bei QUASI.
    Bei dem Gedanken allerdings, schon in allzu naher Zukunft nicht mehr ACWs türkisfarbige, langbewimperte Augen zu sehen, mich nicht mehr heimlich an seiner herrischen und zugleich charmanten Art zu erfreuen – bei diesen Gedanken wurde ich ganz wehmütig. Meine Hände zitterten leicht, als ich mir selbst eine Zigarette anzündete.
    Das Gespräch der drei Herren drehte sich, was ja

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