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Bittersueße Liebe

Bittersueße Liebe

Titel: Bittersueße Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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An der Wand über dem Bett, das groß genug für 3 Leute war, hingen Handtaschen. Mindestens 100 davon. Amanda schaute in das Zimmer und verdrehte die Augen.
    „Aber mir sagt sie immer, ich soll Aufräumen!“, sagte sie beleidigt und verschwand im letzten Zimmer. Kassandra sparte sich jeden Kommentar und folgte Amanda. Neugierig trat sie in Marks Zimmer. Das gefiel ihr. Ein schlichter, dunkelblauer Teppich, Vorhänge in der gleichen Farbe, die Möbel waren schwarz lackiert. Es standen ein Schreibtisch samt Stuhl im Raum, ein Doppelbett mit dunkelroter Bettwäsche, ein Kleiderschrank sowie ein großes Regal voller Bücher. Der Laptop, der auf dem Schreibtisch stand, war zwar nicht das billigste Modell, aber auch nicht besonders teuer. Zwei runde Klappsessel standen noch in einer Ecke, über die jeweils eine Decke gelegt war. Mark nahm Platz und schaltete den Laptop ein. Amanda ließ sich aufs Bett fallen. Schnell streifte sie sich die Ballerinas ab und setzte sich dann im Schneidersitz hin.
    „Du kannst dir gerne einen der Sessel ranziehen!“, schlug Mark vor, aber Kassandra winkte ab.
    „Bloß nicht, ich hab den ganzen Tag gesessen! Ich bleib lieber stehen!“, erklärte sie und stellte sich neben ihn.
    „Ach, jetzt hab ich dir nicht einmal was zu trinken angeboten. Ich bin ein schlechter Gastgeber!“, fiel ihm dann ein.
    „Ich hol euch was!“, sagte Amanda eifrig, sprang vom Bett und lief nach unten.
    „Deine Tochter ist toll. Ich mag sie“, lächelte Kassandra.
    „Ja, sie ist ein Schatz“, stimmte Mark ihr zu, da ertönte draußen ein Motorengeräusch, gefolgt von einem Bremsen.
    „Das ist aber nicht mein Wagen!“, sagte er, sprang auf und ging zum Fenster. Er riss den Vorhang zur Seite und schaute nach unten.
    „Nein, das ist definitiv nicht mein Wagen. Aber meine Frau, die aussteigt. Was ist denn jetzt schon wieder los?“, regte er sich auf, drehte sich um und eilte die Treppe herunter. Erst wusste Kassandra nicht, was sie tun sollte, aber dann folgte sie ihm einfach.
    „Ich bin wieder zu Hause!“, rief es schon aus dem Vorraum.
    „Sarah, wo ist mein Auto? Das da draußen war eindeutig KEIN schwarzer 97iger BMW Z3!“, fragte Mark wütend. Amanda schlich aus der Küche, um Mark herum und setzte sich auf die Treppe.
    „Setz dich doch auch hin. Hier, eine Cola“, flüsterte die Kleine Kassandra zu, und hielt ihr eine Dose entgegen. Kassandra setzte sich und nahm sie. Koffeinfrei und ohne Zucker. Na lecker. Dann ging die Zwischentür auf und Sarah trat ein. Prompt verschluckte sich Kassandra und musste Husten. Jetzt verstand sie, was die gute Betty mit Brathähnchen gemeint hatte. Sarahs Haut war total dunkel und fleckig, da waren eindeutig sowohl zu viel Solarium als auch zu viel Selbstbräuner im Spiel. Die wasserstoffblonden Haare hatten einen schwarzen Ansatz, die Augen waren hinter einer riesigen Dolce & Gabbana Sonnenbrille versteckt. Ihre Lippen waren hellrosa geschminkt, die Augenbrauen auf eine Breite von vielleicht 2 Millimetern weggezupft. Auf der Brust des dunkellila Kleides schrie ihr ein geflockter „Versace“ Schriftzug entgegen. Die eher nach Unfall aussehenden Schuhe hatte Kassandra neulich für mehrere Hundert Euro auf Amazon gesehen, die Fingernägel waren natürlich frisch aus dem Nagelstudio. Dafür stank ihr Parfüm nach Vanille, wie eine Mädchenumkleidekabine der 9ten Klasse. Sarah ließ mehrere Einkaufstaschen im Flur stehen, dann erblickte sie Kassandra.
    „Ach, die Frau Stern! Guten Abend! Ich bin Sarah!“, sagte sie begeistert, ging zu ihr und drückte sie kurz.
    „Sarah! Wo mein Auto ist, habe ich gefragt!“, wiederholte Mark. Sie drehte sich um.
    „Ach das Auto? Tut mir leid Chronos, der Wagen ist hin“, bemerkte Sarah schulterzuckend. Inzwischen stieg Mark Zornesröte ins Gesicht.
     „Sprich mich nicht ständig mit meinen Rollennamen an. Und mein Auto ist bitte was?“, sagte er mit gepresster Stimme.
    „Nun reg dich nicht so auf, das war nicht meine Schuld! Ich bin ganz normal aus dem Parkhaus gefahren, auf einmal fängt die Karre an, Geräusche zu machen, als hätte man Steine in den Motor geworfen! Dann ist das Ding ausgegangen und das wars dann. Zum Glück war dieser nette junge Mann da, der hat den Abschleppdienst gerufen. Und in der Werkstatt haben sie dann gesagt, dass da jemand den Tankdeckel aufgebrochen und Sand in den Tank gekippt hat. Der Wagen ist hin, außer du lässt den Motor austauschen!“, erklärte sie. Mark schlug die Hände über

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