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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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hast eine schlimme Kopfwunde, und ich kann dein Blut riechen.« Er schnüffelte angeekelt an seinen Fingern. »Obwohl, das ist nicht alles dein Blut.«
    Darius. Mein Vampir-Schoßhündchen.
    »Wo kommst du denn her?«, fragte ich verblüfft.
    »Es hat gekracht im Club, und auf einmal war da dieses riesige Loch«, sagte er und zeigte mir aufgeregt grinsend alle vier Fangzähne. »Wir sind natürlich hingestürzt, und da hab ich dich dann gerochen.«
    Irgendwo, wo wir alle in Sicherheit sind . Die Magie hatte manchmal einen bizarren Sinn für Humor. Aber wenn man es genau nahm, gab es im Moment keinen sichereren Ort für Faelinge als in einem Vampirclub – dank Maliks Schutzversprechen. Davon abgesehen gab es niemanden, der die Stepfords schneller erschnüffeln und rausholen konnte als Vampire mit ihren Supersinnen und Superkräften.
    »Danke«, murmelte ich und meinte damit nicht nur Darius, sondern vor allem die Magie des Dazwischen .
    Ich sagte Darius, was ich brauchte. »Also, ihr geht da rein und holt sie alle heraus, aber keine heimlichen Bisse, klar? Sonst würdet ihr euch wünschen, dass Malik euch die Köpfe abgerissen hätte.«
    »Klar, Genny, kein Problem«, sagte Darius fröhlich.
    Die Krankenhausbetten waren aus Eisen, was bedeutete, dass die Taubheit in meinen Beinen glücklicherweise nur vorübergehender Natur war. Aber es bedeutete auch, dass ich mich im Moment kein Stück bewegen konnte. Meine Schulter fühlte sich an, als würde sie einem Zwerg als Amboss dienen, deshalb ließ Darius mich fürs Erste mit dem Rücken zur Wand beim Zugang sitzen, den ich zwischen dem Coffin Club und dem Dazwischen des Towers aufgerissen hatte. Das riesige Loch in der Wand führte direkt ins kreisrunde innere Foyer des Clubs. Das Durcheinander aus Trauer-Souvenirs, die überall herumlagen, ließ darauf schließen, dass ich den Andenkenladen ein klein wenig umgestaltet hatte, speziell die Schaufensterauslage, in der nun ein zehn Zentimeter hoher, dampfender Vulkan aus geschmolzenen DVD s, Plastik und Glasscherben zu sehen war.
    Ich zuckte mit den Schultern. Die DVD s waren sowieso im Sonderangebot und daher wahrscheinlich ohnehin Ladenhüter gewesen. Ich hatte die Inventur eben nur ein wenig vorangetrieben. Mit wachsamen Blicken verfolgte ich die Evakuierung der Stepfords und seufzte jedes Mal erleichtert auf, wenn wieder ein paar Vamps ein Krankenbett mit einer werdenden Stepford-Mum aus den Staubwolken herausrollten und über den Schutthaufen hoben, als würde es nicht mehr wiegen als ein Teetablett. Meine Schulter und mein Arm begannen, mir richtig zu schaffen zu machen, und ich verfiel in eine Art Halbtrance, in der ich das Geschehen um mich herum verfolgte. Betten wurden herausgehoben, schimpfende Schwangere, schreiende Babys und mürrische Schwestern, denen fürsorglich über die Trümmer hinweggeholfen wurde. Hugh würde sicher bald eintreffen, mit seinen Jungs in Blau. Der alte Donn saß derweil bei mir und polierte sich summend mit seinem Lendenschurz die Hörner.
    Ungefähr zehn Minuten später tauchte Darius aus dem staubigen Loch auf. Er hatte sich einen leblosen Körper in einem Arztkittel unter den Arm geklemmt, und von seiner anderen Hand baumelte etwas, das ich erst auf den zweiten Blick erkannte.
    »Den hat’s erwischt«, verkündete er fröhlich und hielt Dr. Craigs Kopf an einem Henkelohr hoch. Der Hals tropfte noch. »Was soll ich mit ihm machen?«
    Der alte Donn hörte auf zu polieren.
    »Leg ihn auf Eis, bis die Polizei da ist«, riet ich müde.
    Darius grinste und salutierte mit dem abgetrennten Kopf, dann verschwand er.
    »Du scheinst ein winziges Problem damit zu haben, deine Magie angemessen zu kontrollieren«, bemerkte der alte Donn milde.
    Er hatte recht. Ich hatte die Goldkette um den Hals des Doktors lediglich aufbrechen wollen, um den Glamour zu zerstören, mit dem er die Stepfords kontrollierte. Aber ich war bis zum Halskragen voll gewesen mit Magie, und die musste ja schließlich irgendwohin. Nun, Dr. Craigs Tod würde mir jedenfalls keine schlaflosen Nächte bereiten. Aber das alles brauchte der alte Donn ja nicht zu wissen.
    Ich lächelte breit. »Nein, die Magie hat genau das getan, was sie tun sollte.« Das war keine Lüge. Ich wollte Dr. Craig ausschalten, und das hatte ich getan. Wenn auch ein bisschen blutiger als beabsichtigt.
    Der alte Donn blähte die Nüstern, dann nickte er und polierte weiter. Ein paar gerettete Stepfords später sagte er wie beiläufig: »Die Vampire sind

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