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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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und es gelang mir, meinen Schreckensschrei zurückzuhalten. Fae werden nicht zu Geistern – jedenfalls nicht von sich aus –, aber der alte Donn war ganz eindeutig ein Geist, auch wenn es noch so unmöglich erschien. Aber Geister können den Lebenden nichts antun – außer in der Nacht von Halloween. Zumindest war das bei normalen Geistern so. Aber wenn er nicht normal war … nun, ich würde ja gleich herausfinden, wozu er fähig war.
    Er strich sich eine buschige rotblonde Strähne aus dem breiten Gesicht und zeigte grinsend seine braunen, abgekauten Zahnstumpen. »Ich bin der MacCúailnge«, verkündete er mit tönender Bassstimme, »und ich glaube, meine verehrte Mutter, die Morrígan, hat dich zu mir geschickt, um meine Befehle auszuführen.«
    »Das kannst du gleich wieder vergessen«, sagte ich und war froh, dass man meiner Stimme kein Zittern anmerkte. Noch immer gab es Stimmen in meinem Kopf, die mich anschrien davonzulaufen und nicht eher stehen zu bleiben, bis ich weit, weit fort war. »Ich muss mich schon mit einem dominanten Mann in meinem Leben rumschlagen, ich brauche keinen zweiten. Wie wär’s also, wenn wir’s auf die moderne demokratische Art machen und uns gegenseitig aus der Patsche helfen?«
    »Helfen …?« Ein gerissener Ausdruck trat in die orange glühenden Augen des MacCúailnge. »Ja, das ginge. Ich will schließlich auch was von dir.«
    Typisch. Ich musterte ihn mit skeptisch gespitzten Lippen. Wie viel Hilfe konnte ich von einer nicht körperlichen Erscheinung schon erwarten? Und musste ich wirklich erst fragen, was er von mir wollte? Ich brauchte nicht zu raten, um zu wissen, dass es mit dem Klappern kleiner Stierhufe zu tun haben würde. Ich seufzte. »Also gut, sag mir, was du von mir willst.«
    Er hob seine buschigen Augenbrauen. »Na, einen Körper und meine Freiheit, Kleine. Vierzig Jahre ohne sind ganz schön hart.«
    Einen Körper? Meine Augen wurden schmal. »Was für eine Art Körper?«
    »Na, ’nen neuen natürlich.« Er wies mit einem mächtigen haarigen Arm auf die Stepfords. »Der kleine Zauberer hat mir schon lange einen versprochen, aber diese kleinen Mädchen hier sind einfach nicht stark genug für den MacCúailnge.« Ein gerissener Ausdruck huschte über sein Gesicht. Er bückte sich und schaute mich nun auf Augenhöhe an. »Außer natürlich, du wärst dazu bereit, hübsche Sidhe?«
    Nun wurde mir alles klar. Der Spucke-und-Sperma-Cocktail der Morrígan – sie wollte gar keinen Enkel, sie wollte einen neuen Körper für ihren Sohn. Ihren Sohn, den Kidnapper, Vergewaltiger und Mörder.
    »Nein«, stieß ich zornig hervor, »auf gar keinen Fall. Du hast keinen neuen Körper verdient. Nicht nach dem, was du Rhiannon angetan hast, und nach allem, was du jetzt tust. Du bist der Grund, warum dein feiner Freund, der Zauberer« – ich wies mit einer Kopfbewegung auf den erstarrten Dr. Craig, der durch den durchsichtigen Donn hindurchschimmerte – »diese unschuldigen Faelinge töten kann. Du hättest das unterbinden können.«
    Seine großen orangeroten Augen blinzelten einmal langsam, dann tauchte ein entsetzter Ausdruck darin auf. »Die kleinen Mädchen sterben?« Mit hängenden Schultern starrte er zu den Stepfords. »Das hat der kleine Zauberer mir nie gesagt. Und du hast natürlich recht, hübsche Sidhe, ich hätte verhindern müssen, dass er so was Abscheuliches in meinem eigenen Hause tut.«
    Ach ja? So ganz kaufte ich ihm das nicht ab. »Wirst du es denn jetzt unterbinden?«, erkundigte ich mich schnippisch.
    »Ich kann nicht viel tun, hübsche Sidhe.« Er legte niedergeschlagen die Ohren an. »Der kleine Zauberer hat sich das bisschen Macht, das ich noch habe, angeeignet. Er trägt jetzt meine Haut.«
    Wie nett! Nur … »Das ist es: Er bezaubert sie mithilfe deiner Macht«, murmelte ich vor mich hin, »deshalb konnte ihm mein Glamour nichts anhaben.« Ich zog versuchsweise an dem orangeroten Fellumhang. »Alles ist erstarrt, als ich dein Fell ergriff, heißt das, dass ich nun über deine Macht verfüge?«
    »Wenn du meine Haut tragen würdest, dann vielleicht schon.« Seine breiten Nüstern bebten nachdenklich. »Aber bedenke: Sobald du mein Fell loslässt, wird die Zeit weiterlaufen.«
    Er war ein Wylde Fae, und die sind äußerst trickreich, wie ich wusste. Außerdem hatte er in der Sache mit dem neuen Körper viel zu leicht nachgegeben. Und es konnte kein Zufall sein, dass er genau zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht war. Und wo war Jack? Ich spähte am

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