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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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abzulösen.
    Das Problem war, die Magie mochte Finn; schon immer. Natürlich half es nicht gerade, dass er nicht nur aussah wie ein Sexgott, sondern mehr oder weniger einer war . Zumindest hatte man seine Vorfahren, die Satyre, früher für Sexgötter gehalten – bis die katholische Kirche alles mit Hörnern auf die dunkle Seite verbannte und als das archetypische Böse verschrie.
    Ach ja, und ihm den Namen Satan gab.
    Verdammt! Falls Die Mutter glaubte, ich würde Finn, den Inbegriff des galanten Ritters, des Streiters für das Gute, verdächtigen, etwas mit dem Tod der Faelinge zu tun zu haben, dann war sie noch verrückter als Engel.
    Aber Finn war nicht der einzige Satyr in London. Finns Herde wünschte sich, wie alle anderen Fae von London, verzweifelt das Klappern kleiner Hufe herbei – so verzweifelt, dass sie vor neun Monaten all ihr Geld zusammengelegt hatten, um die Londoner Zweigstelle von Spellcrackers.com zu erwerben, die bis dato im Besitz der Hexen gewesen war. Mit dem Resultat, dass Finn nun mein Boss war. Der Hintergedanke war, dass wir beide uns dadurch näherkommen und ich ihn als Vater meines Kindes erwählen würde. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Geld den Besitzer gewechselt hatte, wusste aber, dass die Satyre bis zur Mähne in Schulden steckten. Wie groß ihre Verzweiflung wohl sein musste …
    Ich schlug die Augen auf. »Finn, wie viele seid ihr? Eure Herde?«
    »Dreiundneunzig.« Er musterte mich scharf. »Wieso?«
    Zu viele Verdächte. Ich musste die Zahl irgendwie einengen. »Bloß so.«
    »Bloß was?«
    Wieder packten mich unsichtbare Hände bei der Kehle. Ich schüttelte nur den Kopf.
    Er drückte tröstend meine Schulter. »Na gut.« Er holte sein Handy hervor und öffnete es mit einem leisen Klicken. »Vielleicht kannst du’s ja Helen sagen, wenn schon nicht mir.«
    Eine unvernünftige, irrationale Eifersucht schoss in mir hoch. Dabei wollte ich ja, dass er sie anrief, dass er der Polizei einen Hinweis gab, der bei der Aufklärung der Morde half – und weitere Morde möglicherweise verhinderte. In Anbetracht ihrer Verzögerungstaktiken schien ich das offensichtlich mehr zu wollen als DI Crane selbst. Trotzdem, dass Helen immer noch ganz oben auf Finns Schnellwahlnummernliste stand, obwohl sie seit Jahren geschieden waren, und dass es nie lange dauerte, bis er sie erwähnte, das ärgerte mich. War es zwischen den beiden wirklich vorbei? Konnte ich seinen Beteuerungen Glauben schenken? Taten sprechen deutlicher als Worte.
    Er klappte das Handy zu. »Helen möchte, dass wir zu Scotland Yard kommen« – das Hauptquartier der Mörder- und Magiekommission – »und unsere Aussagen zu Protokoll geben. Noch heute.« Er musterte mich mitfühlend. »Schaffst du das? Kannst du aufstehen, Gen?«
    »Zum Teufel noch mal, jetzt hör schon auf, sie zu bemuttern, Satyr. Gib ihr ’nen verdammten Arschtritt«, sagte eine laute, rohe Stimme. Ich riss den Kopf hoch. »Jemand sollte sie sich vorknöpfen, und wenn du’s nicht schaffst, dann tu ich’s.«
    Verdammt. Den sprechenden Baum hatte ich ganz vergessen.

justify
    7. K apitel
    I ch schaute an Finns breiten Schultern vorbei zu dem großen, kräftigen Dryaden, der mit verschränkten Armen und gespreizten Beinen vor mir stand und lüstern grinste – oder besser gesagt, die mit Borkensaft gelblich verfärbten Zähne in seinem mahagonibraunen Gesicht fletschte. Um ehrlich zu sein, selbst wenn er auf den Stufen gesessen und in sein rotes Stirnband geschluchzt hätte, ich hätte mich bedroht gefühlt. Vor fünf Monaten hatten Stirnband und seine fiese Dryaden-Gang versucht, mich zu kidnappen und zu vergewaltigen. Auch er hatte sich auf den Fruchtbarkeitsfluch herausgeredet.
    Ich unterdrückte ein Schaudern. Nein, ich würde ihm meine Angst nicht zeigen. »Was, zum Teufel, hat der hier verloren?«, fragte ich gereizt.
    »Er war vor mir hier, Gen.« Finn warf dem Dryaden einen bösen Blick zu. »Anscheinend hat er dich gerade noch aus dem Bannkreis rausgezogen, bevor er implodiert ist.«
    Stirnband grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Du solltest mir danken, Sidhe. Du hast versucht, zu viel Magie zu schlucken, und die hätte dich zerrissen. Wenn ich dich nicht festgehalten hätte, wärst du geschwunden .« Sein knöchellanger brauner Mantel klaffte auf, und darunter kamen zahlreiche schlangenartige Weidenzweige zum Vorschein, die im Frühlingswind wehten. Ich unterdrückte ein Schaudern. Ja, ich erinnerte mich gut an diese Zweige, mit denen er mich

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