Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
Vom Netzwerk:
drehte die Innenseite nach außen und zog es wieder an. Dann verstaute ich meine Haare unter meiner schwarzen Baseballkappe mit dem »Du-siehst-mich-nicht-Zauber«, eine Vorsichtsmaßnahme, die ich bei meinen diesbezüglichen Ausflügen immer traf. Und bis jetzt schien es funktioniert zu haben: Den Fae waren meine Exkursionen entgangen, obwohl Stirnband mir offenbar nachspioniert und auch Finn immer ein wachsames Auge auf mich hatte.
    Ich holte den Rucksack mit dem eingearbeiteten Kühlfach unter der Spüle hervor, machte den Kühlschrank auf und nahm die drei Blutbeutel – mein Blut – heraus. Die Blutfrucht half mir zwar, meine Venomsucht zu kontrollieren, aber wie jeder, der unter dieser Erkrankung litt, produzierte auch mein Körper einen Überschuss an Blut. Beutel waren besser als Egel, den überschüssigen Lebenssaft loszuwerden.
    Es wurde Zeit, mich nach Sucker Town aufzumachen, meine wöchentliche Blutspende abzuliefern und zu sehen, was ich über Malik herauskriegen konnte, bevor der schöne, beschützende und vielleicht noch immer zornige Vampir sich auf meine Bitte hin bei mir meldete.

justify
    18. K apitel
    S ind Sie sicher, dass Sie hier rauswollen?« Der Taxifahrer nahm mürrisch mein Geld entgegen. »Diese Blutsauger, die sind einfach nicht normal. Einer von meinen Kumpels, seine Tochter hat sich mit denen eingelassen und ist am Ende im Entzug gelandet, in dieser HOPE -Klinik. Und eins muss ich Ihnen noch sagen: Hier in dieser Gegend kriegen Sie nach Einbruch der Dunkelheit kein normales Taxi mehr. Nur noch diese Gold Goblin Taxis , in denen Kobolde sitzen. Ist Vorschrift, wissen Sie.«
    Ah, Sucker Town, Heimat der B-, C- und H- wie Horror-Liste-Vamps, von Venom-Junkies und Blut-Groupies und der einen oder anderen Fang-Gang. Mittlerweile haben allerdings verschärfte Lizenzgesetze, Knüppel-Kobold-Sicherheitsfirmen und die örtlichen Vamps, die auch etwas von den fetten Touristendollars abbekommen wollen, die die großen Clubs in den traditionellen Vergnügungsvierteln der Stadt einstreichen, für etwas gemäßigtere Zustände gesorgt. Es ist nun längst nicht mehr so gefährlich wie früher, ja, wie noch vor sechs, sieben Monaten. Und dank Malik und seines persönlichen Schutzes war ich in Sucker Town – das die Fae meiden wie die Vampire das sprichwörtliche Sonnenlicht – nun sicherer als in jedem anderen Londoner Stadtviertel.
    Ich schenkte dem Taxifahrer ein zynisches Lächeln, stopfte meine Tarnkappe in meinen Rucksack und warf ihn mir über die Schulter. »Ja, ich bin sicher«, sagte ich zu dem sichtlich besorgten Mann, »aber trotzdem danke für Ihre Warnung.«
    »Wie Sie wollen. Ist ja Ihre Beerdigung«, sagte er, noch mürrischer als zuvor, und fuhr, eine dunkle Abgaswolke hinter sich herziehend, davon.
    »Heute ist wohl jeder ein Komiker«, brummelte ich. Dann drehte ich mich zum Eingang von Sucker Towns neuestem und heißestem Vampir-Etablissement um: dem Coffin Club.
    Ich warf einen Blick zur Sonne, die sich soeben anschickte, hinter den Lagerhallen unterzugehen. Auch das verlassene Industriegebiet auf der anderen Straßenseite schickte lange Schatten zu mir herüber. Ich schüttelte mich unwillkürlich, von einer dunklen Vorahnung heimgesucht. Anstatt den Club zu betreten, schlenderte ich an dessen Frontseite entlang, vorbei an den Postern, auf denen die Vampir-Stars des Clubs prangten, darunter auch Darius, den zu sehen ich hergekommen war. Bloß, dass es jetzt nicht mehr Darius war, sondern William, wie bei William Wallace, dem schottischen Freiheitskämpfer. Auf dem Ganzkörperposter war er in einem prächtigen Kilt mit allem Drum und Dran abgebildet (allerdings ohne blaue Gesichtsbemalung). Der dunkelblonde Vamp sah großartig aus, aber das tat er ja immer. Selbst als er noch kein Vampir, sondern das Schoßhündchen eines Vampirs gewesen war, hatte er ausgesehen, als wäre er gerade vom Cover eines Liebesromans gehüpft.
    Darius und Sharon, seine Mottenfreundin, waren mir letztes Jahr an Halloween zu Hilfe geeilt. Darius hatte den Dämonenangriff überlebt, Sharon leider nicht – aber als sie starb, bat sie mich, mich um Darius zu kümmern, und dieses Versprechen wollte ich halten, nicht nur, weil ich tief in ihrer Schuld stand.
    Das Problem war, dass die Einlösung dieses Versprechens inzwischen viele Komplikationen mit sich brachte – Komplikationen, die ich nicht erwartet hatte. Das erste Mal, als ich nach ihm sah, kurz nach dem Angriff, hatte ich mich mit so vielen

Weitere Kostenlose Bücher