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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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mit Elizabetta angestellt hat!« Er fasste sich theatralisch an den Kopf. »Nein, ich möchte den hier schon noch ein Weilchen behalten!«
    Ich blinzelte. Malik war mir zwar tausendmal lieber als der Autarch, aber, he, es war was dran an dem, was Mad Max sagte … und wenn er wirklich nur ein Foto wollte?
    »Also gut, wo ist der Fotoapparat?«
    »Du kannst doch sicher mit deinem Handy fotografieren, oder?« Er lächelte und bauschte gewinnend seinen Umhang. »Mir sind leider gerade die Taschen ausgegangen.«
    Immer noch voller Misstrauen, holte ich mein Handy aus meiner Jackentasche und reichte es ihm.
    Er nahm es und bewunderte es, als wäre es mit Diamanten besetzt. »He, hübsches Gerät! Ich wusste gar nicht, dass dieses Modell schon zu haben ist.« Sein Daumen bewegte sich blitzschnell über die Tasten, schneller, als ich es mit bloßem Auge verfolgen konnte. »Ich hoffe, selbst bald so eines zu kriegen, von einer Kritikerin, die ich kenne. Sie meint allerdings, dass der ganze Hype um das Ding übertrieben ist.« Er runzelte die Brauen, schaute konzentriert auf das Handy. »Was meinst du?«
    »Es ist ein Handy, es tut, was Handys können«, sagte ich zerstreut und überlegte währenddessen, ob ich mich an den Hunden vorbeischleichen könnte. Die meisten lagen mittlerweile ausgestreckt auf dem Boden und hielten ein Nickerchen. Wenn ich …
    »Macht’s dir was aus, wenn ich erst mal ein Foto von Paps schieße?« Er hob fragend den Kopf.
    »Lass dich nicht aufhalten.«
    Während er seinen armen gepfählten Vater knipste, begann ich mich Zentimeter für Zentimeter zum Ausgang zu schieben …
    Mad Max’ Arm schoss vor und umklammerte mein Handgelenk. »Erst das Foto, Kusinchen.« Das Lächeln, das jetzt seine Lippen umspielte, besaß nichts Gewinnendes mehr.
    »Dann mach schon, beeil dich.« Ich riss meinen Arm los, und es überraschte mich, dass er es zuließ.
    »Dann komm an meine Seite, Süße.« Er tätschelte seine linke Seite, dann hielt er das Handy hoch, die Linse auf sich selbst gerichtet.
    Ich kam mir ein bisschen vor wie Alice, die ins Loch fällt, oder wie ein Verdammter, der das Schafott besteigt. Gehorsam stellte ich mich neben ihn.
    Er schlang mit einem entzückten Lachen den Arm um meine Schulter. Ich biss die Zähne zusammen.
    »Okay, und jetzt halt die Handfläche neben dein Gesicht und zeig uns den Mitgliederstempel.« Er warf einen Blick hinauf zu den Deckenlampen und schob uns ein Stückchen zurück. »So, und jetzt schau in die Kamera – eins, zwei, Cheeese !« Es klickte, und ich wurde von einem grellen Blitz geblendet.
    Ich kniff die Augen zu …
    Und als ich sie wieder aufschlug, war auf einmal alles anders.

justify
    21. K apitel
    M ad Max, der aufgespießte Daddy, ja selbst die Hunde waren verschwunden. Das Foyer des Coffin Clubs war wie leer gefegt. Nur der kleine Monitor-Goblin schnarchte noch leise im Kassenhäuschen vor sich hin. Hatte ich das Ganze vielleicht nur geträumt? Ich schaute an mir hinab. Nein, mein T-Shirt war noch feucht von Fjodors Blut. Aber Gesicht und Hände waren wieder sauber. Wie war das zugegangen? Verdammte Vamps und ihre Tricks. Dieser Mistkerl musste mir eine Gedankenfessel angelegt haben, obwohl das eigentlich unmöglich sein sollte. Was wurde hier gespielt, verflucht noch mal?
    Nun, ich konnte es mir fast denken: Mad Max wollte was von mir. Er traute sich zwar nicht, mich offen anzugreifen – so viel Respekt hatte er immerhin vor Malik –, scheute aber nicht davor zurück, mein Eigentum als Trumpfkarte zu benutzen: Mein Rucksack mit den Blutbeuteln und mein Handy waren fort. Auch begann ich mir allmählich Sorgen um Darius, meinen blonden Blutpinscher, zu machen.
    Aber bevor ich den verrückten Hundevampir aus dem Loch treiben konnte, in das er sich mit meinen Sachen verkrochen hatte, ertönte ein melodisches Geläut wie die Klangabfolge von Big Ben. Die beiden Türflügel des Clubs schwangen auf, und eine Menschenmenge strömte lachend und kreischend herein.
    Drei blassgraue Gestalten lösten sich aus der Menge und kamen mit wehenden Spitzenkleidern auf mich zugeflattert, die Gesichter schwarzweiß bemalt wie Pierrots: Es waren Motten aus dem Blutbordell, wo Darius zuvor gewohnt hatte. Ich konnte gerade noch einmal Luft holen, da warfen sie sich mir an den Hals. Dünne Arme umschlangen mich, schmale Hände ergriffen die meinen, raschelnder Tüll und Satin streiften meine Haut. Eine der Motten, Viola, drückte mir einen Schmatz auf die Wange; ihr Gesicht

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