Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
Vom Netzwerk:
eine Dose Sardinen öffnen. Der Hund war deutlich im Nachteil, seine Gegenwehr begann zu erlahmen. Ich warf einen Blick zum Ausgang. Die Hunde hockten immer noch davor, schienen sich jedoch nicht um die missliche Lage ihres Rudelführers zu kümmern. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass Fjodor dem Wolfshund etwas ins Ohr flüsterte. Er sprach so leise, dass ich die Worte nicht verstehen konnte.
    Es knisterte, Magie lag in der Luft. Ich zappelte unbehaglich. Das silberweiße Fell des Hundes begann zu leuchten, jedes Haar sah auf einmal aus wie dünner Faseroptikdraht. Die Haare wurden kürzer, schienen in den Körper hineingesaugt zu werden, wie bei einem Vakuum. Der haarlose Leib des Hundes leuchtete einen Moment lang geisterhaft, dann gab es eine Explosion. Geblendet blinzelte ich und schaute mich um: Anstelle des Hundes hielt Fjodor nun den nackten Körper eines Mannes in den Armen. Das lange platinblonde Haar des Nackten verbarg sein Gesicht. Eine Sekunde lang waren beide stumm, dann riss der nackte Mann den Mund auf und stieß ein schrilles, grässliches Kreischen aus, bleckte dabei alle vier Fangzähne. Fjodor riss an der Kette und würgte den Schrei ab. Dann ließ er den anderen Vampir mit einem enttäuschten Seufzer los.
    Max, der Hund/Vampir, sank leblos zu Boden.
    Ich setzte mich vorsichtig auf, behielt jedoch die anderen Hunde im Auge. Ich war nicht sicher, ob Fjodor mich gerade davor bewahrt hatte, das Frühstück von Max zu werden, oder ob das Ganze nur ein gerissener Plan war, um es so darzustellen, als würde ich in seiner Schuld stehen. »Dann stimmt es also, was man so hört«, sagte ich, »Ihre Vampire können sich in Hunde verwandeln.«
    »Gareth«, sagte Fjodor, ohne mich zu beachten, »bring Max bitte seinen Mantel.«
    Der ins Leere blickende Gareth kam sogleich mit einem wallenden weißen Samtmantel aus dem Kassenhäuschen gestürzt, wickelte Max sorgsam ein und band den Umhang am Hals mit einer Schleife zu. Das Ganze sah aus, als hätte er es schon oft gemacht – nur durfte er sich hinterher nie daran erinnern.
    »Genevieve«, sagte Fjodor und deutete auf den am Boden liegenden Vamp. »Darf ich vorstellen? Das ist Maxim Fjodorewitsch Zacharin, mein Sohn und dein Cousin dritten Grades.« Er trat zu mir und bot mir seine Hand. »Ich muss mich für Max’ unverzeihliches Verhalten entschuldigen. Und das, nachdem wir Ihnen unsere Gastfreundschaft zugesichert haben. Ich kann mir sein Verhalten beim besten Willen nicht erklären. Als Hund ist er allerdings ein wenig unberechenbar.«
    Maxim? Hatte Malik den Vamp, der sich in unsere Traumlandschaft eingemischt hatte, nicht auch Maxim genannt? Ich schaute mir den Bewusstlosen genauer an. Jep, das war er. Ich hatte ihn schon beim letzten Mal nicht ausstehen können, als er mit miesen Tricks versucht hatte, mich in seine Gewalt zu bringen, sprich, mir den Blutschwur abzuringen. Jetzt, wo er bewusstlos war, war er mir schon bedeutend sympathischer.
    Fjodors Hand ausschlagend, rappelte ich mich auf die Beine. »Und was ist mit denen?« Ich deutete auf die anderen Hunde.
    »Oh, keine Sorge, die sind, was sie zu sein scheinen.« Er zupfte ein paar Hundehaare von seiner Weste. »Es sind hervorragend dressierte Wachhunde. Sie sollen unerwünschte Besucher fernhalten und dienen außerdem zur Tarnung, wenn Sie so wollen. Aber die Antwort auf Ihre Annahme lautet: Nein, es stimmt nicht, was man sagt; meine Form der Gabe erlaubt dem Jünger nicht, sich in einen Hund zu verwandeln. Max ist zwar mein leiblicher Sohn, aber die Gabe hat er weder von mir noch von Ihrem Vater erhalten.« Seine Miene war unbewegt, aber in seiner Stimme lag Bedauern. »Diese Ehre hat er dem Autarchen selbst zu verdanken. Eine Seltenheit, kann ich sagen, denn der Autarch gibt nicht gerne etwas von seiner Macht her. Die Magie, die durch die Adern meines Sohnes fließt, ist die seine.«
    Ich fragte mich unwillkürlich, ob er wohl auch die psychotischen Tendenzen des Autarchen geerbt hatte. »Sie scheinen nicht gerade glücklich darüber zu sein«, bemerkte ich wachsam.
    »Mein Sohn schuldet seine Treue dem Autarchen, eine Situation, die für Reibungen zwischen uns sorgt. Er kann recht empfindlich werden, wenn sein Herr kritisiert wird. Das ist der einzige Grund, den ich mir denken kann, um seinen Angriff zu erklären – für den ich mich noch einmal ausdrücklich entschuldigen möchte. Es war unverzeihlich, wo wir …«
    Es gab ein dumpfes, feuchtes Geräusch, Blut spritzte mir ins

Weitere Kostenlose Bücher