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Bittersueße Sehnsucht

Bittersueße Sehnsucht

Titel: Bittersueße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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sich wohl nicht als mein größter Fan entpuppen würde, „ist Chrissie“, stellt er sie mir vor. Weil ich nicht genau wusste, wie ich ihr begegnen sollte, hob ich kurz die Hand und murmelte ein „Hi“.
    Chrissie nickte kühl und widmete sich dann ihrem Handy. Jan rutschte ein Stück zu mir und flüsterte: „Keine Sorge, wenn man sie näher kennt, ist Chrissie eigentlich ganz reizend.“ Natürlich hatte Chrissie jedes Wort gehört – es schien, als war das von Jan auch so beabsichtigt – und sie warf ihm einen giftigen Blick zu, ehe sie wieder damit fortfuhr, auf ihrem Handy herumzutippen. Laura reichte mir mit einem Augenzwinkern ein Glas Champagner. „Es hat schon seine Vorzüge, wenn man eine Mutter hat, die als Hotelmanagerin arbeitet.“ Sie grinste, dann stießen sie und Jan mit mir an. Chrissie sah nur von ihrem Handy auf, hob ihr Glas kurz in unsere Richtung, bevor sie daran nippte. Ja, sie war einfach entzückend! Ich konnte mir den gehässigen Gedanken nicht verkneifen.
Dafür waren Jan und Laura umso netter. Jan bewunderte sogar meine neuen Schuhe, während die Limousine uns zu Münchens angesagtestem Club chauffierte. 
    Plötzlich stoppte der Wagen, der Fahrer stieg aus und hielt die Tür auf. Laura stieg als Erste aus, gefolgt von Jan und Chrissie. Zu guter Letzt krabbelte ich aus dem Fahrzeug und lief hinter den dreien her. Statt sich brav in die Reihe zu stellen, wie das die meisten taten, marschierte Laura direkt auf einen der Türsteher zu. Sie kramte eine goldene Karte aus ihrer kleinen Handtasche, zeigte sie vor und deutete dann auf uns. „Die drei gehören zu mir.“ Der Türsteher nickte kurz und winkte uns vorbei. Nachdem wir unsere Mäntel an der Garderobe abgegeben hatten, zog Laura mich am Arm mit sich.
„Komm, wir holen uns was zu trinken!“, rief sie übermütig und zappelte von einem Bein aufs andere. Ihre ausgelassene Stimmung steckte mich an und ich ließ mich einfach mitziehen. Jan folgte uns mit einem fetten Grinsen im Gesicht, während sein Kopf schon zum Takt der wummernden Bässe mitwippte. Chrissies unterkühlter Blick striff mich kurz, als sie sich an Laura und mir vorbeidrängelte und in der Menge verschwand. Lichtblitze zuckten durch die Dunkelheit und die Luft war warm und feucht.
„Lass uns schnell was zu trinken holen und dann ab auf die Tanzfläche!“, schrie Laura neben meinem Ohr. Ich nickte nur und trat neben sie an die Bar.
    Jan winkte den Barkeeper heran, orderte drei Kurze und drei Longdrinks. Mit einem Strahlen über das ganze Gesicht, reichte er einen Schnaps und ein Longdrinkglas an mich weiter, teilte den Rest unter sich und Laura auf und prostete mir zu. Wir kippten den Jägermeister hinunter, den ich sofort mit einem Schluck aus meinem anderen Glas nachspülen musste. Der Geschmack von Wodka-Energy  breitete sich in meinem Mund aus und ich sog erneut am Strohhalm. Jan hakte sich bei Laura ein und beide warfen mir einen auffordernden Blick zu.
    Wir liefen zur Tanzfläche und Jan tauchte mit einem „Wohooo“ in die Menge aus zuckenden Körpern. Laura nahm mich an der Hand und wir schlängelten uns ebenfalls bis zur Mitte durch. Zuerst trat ich nur zaghaft von einem Bein aufs andere und beobachtete beeindruckt Jans tänzerisches Können. Laura schwang ihre Hüften zum Beat der Musik und langsam zeigte der Alkohol seine Wirkung. Ich begann mich rhythmisch zur Melodie zu bewegen und nach und nach, fielen auch die letzten Hemmungen von mir ab. Es war ein befreiendes Gefühl, die Gedanken und Ereignisse der letzten Wochen auszublenden und sich einfach von den Klängen treiben zu lassen. Ich schloss die Augen und gab mich ganz der Musik hin. 
    Als ich meine Lider wieder öffnete, entdeckte ich einen hübschen jungen Mann, der sich von Jans Tanzkünsten bezirzen hatte lassen und sich eng mit ihm bewegte. Laura war verschunden und langsam hatte ich eine Pause nötig. Ich gab Jan ein Zeichen und bahnte mir einen Weg an die Bar. Meine Zunge schien an meinem Gaumen festzukleben und ich strich mir eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn.
Ich orderte ein Wasser und leerte das Glas fast in einem Zug. Gerade wollte ich mich umdrehen, um nach Laura Ausschau zu halten, da vernahm ich eine bekannte Stimme neben mir, die sofort eine Gänsehaut über meinen Körper schickte. „Na schau mal an – Zufälle gibt’s!“
Ich wandte den Kopf und blickte in Ryans Gesicht, der mir ein hocherfreutes Strahlen schenkte. Fast hätte ich mein Glas fallen gelassen. Dass ich

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