Bittersueße Sehnsucht
legte. Ich hatte gar nicht gehört, wie Ryan zu mir unter die Dusche gestiegen war. Schon spürte ich seine Lippen in meinen Nacken, während seine andere Hand meine Brust umfasste und stöhnte auf, als er seinen Körper an meinen presste. Ich wandte mich zu ihm um und nahm sein Gesicht in meine Hände. Das Wasser perlte von seiner Haut und ich küsste ein paar Tropfen von seiner Wange. Er umfasste meinen Po und drückte mich gegen die Wand. Seine Lippen suchte meine. Zuerst sanft und zurückhaltend, doch dann schob er seine Zunge in meinen Mund, die sich fordernd ihren Weg bahnte. Ein Zucken durchfuhr meinen Körper und ich krallte meine Hände in seine Haare. Als ich seine Finger zwischen meinen Beinen spürte, keuchte ich und biss in seine Unterlippe. Stöhnend schob er seine Hand unter meinen Oberschenkel und hob mein Bein an. Mein Körper schrie vor Lust geradezu nach ihm. Ich hielt es keine Sekunden länger mehr aus, bohrte meine Finger in seinen Rücken und zog ihn stürmisch in an mich heran. Während er mich noch fester gegen die Wand presste, schrie ich auf, als ich ihn endlich in mir spürte. Das Wasser lief in warmen Rinnsalen über mein Gesicht, ich klammerte meine Hände um seinen Rücken, während die Tür der Duschkabine hinter mir ein rhythmisches Ächzen von sich gab. Ryans Lippen klebten an meinen, doch ich musste mich von ihm losreißen, weil das heiße Kribbeln, dass sich von meinem Schoß, direkt in mein Gehirn auszubreiten schien, mir schlagartig die Luft zum atmen nahm. Seine Bewegungen wurden schneller und sein Stöhnen lauter, ich spürte seinen heißen Atem an meinem Ohr. Wimmernd und keuchend klammerte ich mich an Ryans Körper, weil ich das Gefühl hatte, meine Beine würden nachgeben. Dann kam sie endlich, die erlösende Welle, warmer, herrlicher Schauer, die durch meinen Körper jagten.
Ryan richtete sich auf, strich mir eine nasse Haarsträhne von der Stirn und sah mir in die Augen. Einen Moment schien es, als wollte er etwas sagen, doch dann hauchte er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und stellte das Wasser ab. „Komm, hier wartet ein weicher Bademantel auf dich.“ Er trat aus der Dusche und half mir in das weiße, flauschige Frottee. Dankbar schlang ich es um meinen Körper und folgte ihm ins Schlafzimmer. Draußen wurde es langsam hell und ich bemerkte erst jetzt, wie müde ich war. Matt kuschelte ich mich in seinen Arm, legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinem kräftigen Herzschlag. Mit einem Seufzen schloss ich die Augen und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Inkognito
„Mila, kannst du gleich hoch in den Konferenzraum gehen und nach dem Rechten sehen?“ Svens Begrüßung fiel knapp aus, denn er bediente fast gleichzeitig drei Gäste, die entweder ein- oder auschecken wollten. „Ja klar, was liegt denn an?“, wollte ich wissen, und schnappte mir die Schlüsselkarte des Tagungsraums, der sich im obersten Stockwerk befand. „Morgen ist der Raum den ganzen Tag für eine externe Schulung belegt. Ich habe dem Hausmeister bereits den Bestuhlungsplan gegeben. Vielleicht könntest du nachsehen, was sonst noch fehlt – und dann der Küche Bescheid geben. Julika ist leider krank, deshalb halte ich hier die Stellung“, erklärte er mir in kurzen Worten und widmete sich dann wieder den Gästen.
Hoffentlich fiel Julika nicht länger aus, wir waren zum Teil sowieso unterbesetzt, obwohl Lydia händeringend nach Verstärkung suchte. Als ich aus dem kleinen Büro trat, das an die Rezeption angrenzte, fiel mein Blick auf den Kalender, der dort an der Wand hing. Welcher Tag war heute überhaupt? Das rote Kästchen zeigte Mittwoch, den 21. März an. Schon März?! Ich kaute auf meiner Unterlippe. Die letzten Wochen waren wie im Flug vergangen und seit ich mich regelmäßig mit Ryan traf, schien meine innere Uhr sowieso komplett verrückt zu spielen. Ich ging oftmals viel zu spät ins Bett – wenn ich überhaupt schlafen konnte. Ich verbrachte die Wochenenden mit ihm und verließ dann wiederum das Bett nur für das Nötigste. Außerdem hatte ich in den letzten drei Monaten mehr erlebt, als in den Jahren davor.
In Gedanken versunken lief ich zum Fahrstuhl und betätigte den Knopf. Während ich darauf wartete, dass einer der beiden Aufzüge hielt, spulte mein Gehirn Bildfetzen vor meinem inneren Auge ab und ich musste unwillkürlich lächeln. Vor zwei Wochen hatte Ryan einen kompletten Kinosaal gemietet, damit wir uns ungestört einen Film anschauen konnten. Doch
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