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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Nervosität und unverhohlener Angst wider. Er schüttelte den Kopf und seufzte. »Fühlst du dich auch manchmal, als sei dein Leben außer Kontrolle geraten?«
    »Ich arbeite für einen Vampir - ich wurde heute von einer Spinne erschreckt und von einer Bräunungs-Bombe niedergestreckt. Und das war erst ein Tag, nicht die ganze Woche.«
    »Okay, ja. Da ist ein Argument.« Michael drehte das Lenkrad und bremste noch einmal. »Wir sind zu Hause, Pinky.«
    »Denk nicht mal daran, mich so zu nennen.«
    Aber als sie nach oben ging und in den Spiegel schaute, wurde ihr klar, dass Michael nicht der Einzige sein würde, der ihr diesen - oder noch schlimmere - Spitznamen geben würde. Ihr Gesicht war leuchtend pink. Als wäre sie in Schamesröte getaucht und dann laminiert worden. Bäh. Als sie mit den Fingern auf ihre Haut drückte, blieben dramatische weiße Flecken zurück, die sich nur langsam wieder dunkel färbten. »Ich werde ihn umbringen«, murmelte sie. Sie schlug die Badezimmertür zu, schloss ab und drehte die Dusche auf, während sie ihr flammend pinkfarbenes Spiegelbild anstarrte. »Ich sperre ihn in eine Sonnenbank oder jage ihn oben ohne in die Wüste. Myrnin, du bist Toast. Verbrannter Toast.«
    Als sie die Kleider ausgezogen hatte, sah es noch schlimmer aus; ihre von Natur aus blasse Haut bildete einen brutalen, völlig abartigen Kontrast zu dem Sonnenbrand auf ihrem Gesicht. Erst jetzt merkte sie, dass sie auch auf den Handrücken und auf den Armen verbrannt war - alle Stellen, die der Explosion aus Licht ausgesetzt gewesen waren.
    Strahlung. UV-Strahlung. Es tat noch nicht wirklich weh, aber Claire wusste, dass das noch kommen würde, und zwar bald. Sie nahm eine schnelle Dusche; es fühlte sich bereits unangenehm an, wo das Wasser auf die betroffenen Hautstellen traf. Dann durchsuchte sie ihren Schrank vergeblich nach Kleidung, die sich nicht mit ihrer neuen, grell pinkfarbenen Farbpalette beißen würde.
    Oh, Monica würde das lieben wie einen neuen Welpen.
    Schließlich zog sie BH und Slip an, ließ sich nach hinten aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Sie wusste, dass sie ihr Haar föhnen sollte, aber sie war zu schlecht gelaunt, als dass sie das scherte. Schönes, glänzendes Haar würde überhaupt nichts bringen. Und verheddertes, verlottertes Haar würde wenigstens zu ihrer derzeitigen Laune passen.
    Nachdem sie geschlagene fünfzehn Minuten mürrisch vor sich hin gegrübelt hatte - womit sie so ziemlich ihre Grenze erreichte -, schnappte sich Claire ihre Kopfhörer und lud die neueste Unterrichtsstunde von Myrnin über die Stringtheorie hoch. Na ja, zumindest nahm sie an, dass es um die Stringtheorie ging, auch wenn Myrnin dazu neigte, Wissenschaft mit Mythologie, Alchemie, Magie und weiß-Gott-was-noch-allem zu verwechseln. Manche Teile ergaben immer noch mehr Sinn als alles, was sie von ihren ordentlichen Professoren zu hören bekommen hatte - andere Teile waren jedoch einfach nur Kauderwelsch.
    Das Knifflige war, das eine vom anderen zu unterscheiden.
    Dabei hatte sie gar nicht bemerkt, dass noch jemand im Zimmer war, bis sich das Bett auf einer Seite neigte. Claire schlug die Augen auf. Es war fast vollkommen dunkel - wann war das passiert? - und instinktiv griff sie nach der Decke, aber dann fiel ihr wieder ein, dass sie darauf lag und dass sie fast nackt war. Eine Welle der Panik überkam sie. Sie riss sich die Kopfhörer herunter und ließ sich von ihrer Bettseite heruntergleiten, weg von dem Gewicht, das sich auf der anderen Seite niedergelassen hatte...
    Die Nachttischlampe ging an und beleuchtete Eve, die in vollem Gothic-Prunk dasaß. Noch immer war Violett die Farbe des Tages, aber inzwischen war sie nicht mehr so formell gekleidet - violette Strümpfe, schlabberige Shorts und ein T-Shirt, das mit Gothic-Schriftzügen übersät war.
    Eve neigte den Kopf zur Seite und starrte Claire an. »Wow!«, sagte sie. »Respekt, Claire. Das ist ja ein höllischer Sonnenbrand. So einen schlimmen habe ich nicht mehr gesehen, seit meine Cousine am Unabhängigkeitstag um neun Uhr morgens in einem Liegestuhl eingeschlafen ist und erst um vier Uhr wieder geweckt wurde.«
    Claire, die noch immer damit beschäftigt war, ihren rasenden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen, schluckte keuchend und schnappte sich ihren Morgenmantel vom Stuhl in der Zimmerecke. Als sie ihn überzog, streifte er ihre Hände und Arme und sie hätte fast aufgeschrien vor Schmerzen. Ihr Gesicht fühlte sich an, als würde es

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