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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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brennen, als würde es buchstäblich in Flammen stehen. »Das ist kein Sonnenbrand«, sagte sie. »Es war eine Art UV-Bombe, die für Myrnin gedacht war.«
    »Autsch. Nun, dann sollten wir dir eine Literflasche von diesem Cremezeug gegen Sonnenbrand besorgen. Schon notiert.«
    Claire knotete den Gürtel ihres Morgenmantels zu. »Bist du nur gekommen, um dir die Freak-Show anzuschauen?«
    »Na ja... so amüsant das auch ist - aber, nein. Ich wollte dir nur sagen, dass das Abendessen fertig ist, aber die Musik hatte dich völlig in ihren Bann gezogen.
    Claire überlegte, ob sie ihr sagen sollte, dass sie sich Vorlesungen angehört hatte, beschloss dann aber, dass das in Eves Welt zu viele Informationen wären. »Sorry«, sagte sie.
    »Hey, ich hätte nie gewagt, einfach so hereinzukommen, wenn Shane nicht unten wäre und den Tisch decken würde.« Eve zwinkerte. »Und wenn ich ihn geschickt hätte... na ja, dann würde das Abendessen kalt werden, stimmt's?«
    Oh Gott. Shane. Shane würde sie so sehen, jetzt wo sie aussah wie eine Verbannte vom purpurnen Planeten. »Ich... ich glaube, es geht mir nicht gut genug, um etwas zu essen«, log sie, auch wenn ihr beim Gedanken an etwas zu essen der Magen knurrte. »Vielleicht könntest du mir etwas...«
    »Es wird doch nur schlimmer«, unterbrach Eve sie mit unbarmherziger Fröhlichkeit. »Oh ja. Viel, viel schlimmer. Erst das rote Gesicht, danach kommen die Blasen und dann beginnt die Haut, sich zu schälen. Glaub mir, wenn du dich nicht - mindestens! - die ganze nächste Woche verstecken willst, dann komm jetzt mit nach unten. Es gibt Tacos.«
    »Tacos?«, wiederholte Claire sehnsüchtig.
    »Ich habe sogar dieses abgefahrene Reiszeugs gemacht, auf du so stehst. Na ja. Jedenfalls habe ich Wasser zum Kochen gebracht und das abgefahrene Reiszeugs hineingeworfen. Das nennt man kochen, nicht wahr?«
    »So ungefähr.« Claire seufzte. Auf der anderen Seite des Zimmers zeigte ein Spiegel das Bild von jemandem, der ihre Klamotten trug. Sie weigerte sich zu glauben, dass das wirklich sie war. »Okay, ich komme gleich runter.«
    »Gut.« Eve warf Claire eine Kusshand zu, flitzte hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.
    Claire war gerade damit beschäftigt zu entscheiden, ob sie mit einem pinkfarbenen T-Shirt ein wenig besser oder ein wenig schlechter aussah, als sie ein eiskalter Schauder wie eine Welle überlief. Kein Luftzug, nichts in dieser Art - das kam von innen. Es war eine Warnung, die direkt vom Haus kam, das so etwas wie ein Bewusstsein hatte.
    Etwas im Haus stimmte nicht.
    Auf dem Weg aus dem Zimmer schnappte sich Claire ihre Verteidigungsausrüstung für häusliche Notfälle - eine Tasche, die vom Pfefferspray bis zu silberbeschlagenen Pfählen alles Mögliche enthielt. Sie rannte den Flur entlang und die Treppe hinunter. Unten angekommen stellte sie fest, dass die anderen, einschließlich Michael, gemütlich beim Abendessen saßen.
    »Was ist los?«, fragte Eve. Michael stand auf, offenbar hatte er Claires Gesichtsausdruck richtig gedeutet.
    »Was ist denn mit dir passiert?«, platzte Shane heraus. Unter normalen Umständen hätte sie sich jetzt bestimmt echt mies gefühlt, aber dafür hatte sie jetzt keinen Nerv.
    »Irgendwas stimmt nicht«, sagte sie. »Habt ihr das nicht gespürt?«
    Die anderen tauschten Blicke. »Was sollten wir spüren?«, fragte Michael.
    »Die... die Kälte. Es war wie eine Welle... aus Kälte?« Sie stockte, weil sie keine Reaktion von ihnen erhielt. »Ihr habt es nicht gespürt? Wie ist das möglich? Michael?« Es war Michaels Haus und eigentlich wohnte sie ja nicht einmal mehr hier. Genau! Das Haus sollte ihr eigentlich gar nichts mitteilen, bevor es nicht mit ihm kommuniziert hat.
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Fühlt es sich jetzt immer noch so an?«
    »Ja.« Es war ihr noch immer kalt, so kalt, dass ihr ganzer Körper erschauerte. Sie war erstaunt, dass ihr Atem keine Rauchwolken bildete. »Schlimmer«, brachte sie heraus. Shane, der seinen Schock über ihren Sonnenbrand überwunden hatte, kam zu ihr herüber und ergriff ihre Hände. Sie zuckte zusammen, als die empfindliche Haut vor Schmerz aufzuschreien schien, aber sie war auch dankbar für die Wärme.
    »Du erfrierst ja«, sagte er. Er schnappte sich eine Fleece-Decke von der Rückenlehne des Sofas und wickelte sie darin ein. »Verdammt, Claire. Vielleicht ist es der Sonnenbrand...«
    »Kein... Sonnenbrand«, stieß sie zwischen klappernden Zähnen hervor, während er sie zum Tisch

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