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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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führte und sie zwang, sich hinzusetzen. »Es ist das Haus. Es muss das Haus sein!«
    »Ich... das glaube ich nicht«, sagte Michael und ließ sich langsam auf seinem Stuhl nach hinten sinken. »Das würde ich wissen, Claire, auf alle Fälle. Es muss etwas anderes sein.«
    Sie schüttelte den Kopf und zog die Decke fester um sich. Jetzt fühlte sie sich gleich doppelt schlecht - ihr Gesicht war brennend heiß, ihr Körper zitterte vor Kälte.
    »Versuch, etwas zu essen«, sagte Eve und häufte ihr Tacos auf den Teller. »Wie wäre es mit etwas Heißem zu trinken?«
    Claire nickte. Die Kälte schien tiefer zu sickern und bis in ihre Knochen vorzudringen. Sie hatte keine Ahnung, was passieren wurde, wenn sie dort ankäme, aber das schien nicht gut zu sein. Überhaupt nicht gut.
    Mit der rechten Hand umklammerte sie die Decke, mit der linken griff sie sich einen Taco, in der Hoffnung, dass sie mit ihren bebenden Händen nicht den ganzen Inhalt über den Tisch verteilen würde... da packte Shane sie am Arm. »Schaut mal«, sagte er, bevor sie protestieren konnte. »Seht euch das Armband an.«
    Es war Amelies Armband, das Claire am linken Handgelenk trug. Sie konnte es nicht abnehmen und es erinnerte die Leute (und sie selbst auch jede Sekunde) daran, für wen Claire arbeitete.
    Eigentlich war es aus Gold, aber in der Mitte war es jetzt weiß, als hätte jemand Kristall daraus gemacht.
    Oder Eis.
    Es war so kalt, dass Nebel rauchartig von ihm aufstieg.
    »Wir müssen es abnehmen«, sagte Shane und drehte ihr Handgelenk um, um nach einer Schnalle zu suchen. Claire versuchte, ihm zu sagen, dass es keine gab, doch er hörte nicht zu. »Michael, es ist kalt. Mann. Es ist echt kalt. Irgendetwas stimmt absolut nicht.«
    Inzwischen waren alle von ihren Stühlen aufgesprungen und hatten sich um sie versammelt. Michael berührte das Armband, zuckte zurück und wechselte einen Blick mit Shane. »Man kann es nicht abmachen«, sagte Michael.
    »Es ist mir egal, dass man es nicht abmachen kann!«, fuhr Shane ihn an. »Hilf mir!«
    »Das wird nichts helfen. Es ist ein Gründerinnen-Armband.« Michael packte Shanes Arm, als Shane versuchte, an dem Armband zu zerren. »Mann, hör mir doch zu! Du kannst es nicht abnehmen! Alles, was wir tun können, ist, zu Amelie zu gehen. Nur sie kann es abmachen.«
    »Amelie«, wiederholte Claire und versuchte, das heftige Zittern zu unterdrücken, damit sie überhaupt etwas herausbekam. Die ganze Welt schien sich in Eis zu verwandeln - kalt und giftig. »Etwas... stimmt nicht... mit Amelie...«
    Shane funkelte Michael an. »Lass los.« Doch auch als Michael gehorchte, funkelte er ihn weiter an. »Solltest du nicht Bescheid wissen, wenn Amelie ein Problem hat, immerhin bist du doch ihr dämonischer Sprössling und all das?«
    »So ist das nicht«, sagte Michael. Zorn breitete sich in seinen blauen Augen und auf seinem Gesicht aus. »Ich bin nicht ihr Sprössling.«
    »Den dämonischen Teil streitest du also nicht ab? Wie auch immer du es nennen willst. Sie hat dich zu einem Vampir gemacht. Kriegst du nicht mit, wenn sie in Schwierigkeiten steckt?«
    »Du verwechselst Vampire mit Spiderman«, schoss Michael zurück, aber er war bereits aus dem Streit ausgestiegen und hatte sein Handy gezückt. Er drückte auf einen Knopf und redete weiter. Aber nicht mit Shane. »Oliver. Bist du bei Amelie? Nein? Wo ist sie?«
    Wie auch immer die Antwort gelautet hatte - er klappte, ohne zu antworten, das Handy zu, blickte Shane an und sagte: »Gehen wir.«
    »W-w-warte«, stieß Claire hervor, während sie nach Shanes Arm griff. »W-w-wohin...?«
    »Genau das wollte ich auch fragen. Wohin geht ihr? Ich werde nämlich mitkommen«, sagte Eve und sprang auf um sich ihre Lacklederhandtasche mit Schädelmuster zu schnappen.
    »Nein, du nicht. Jemand muss bei Claire bleiben.«
    »Dann kommt sie eben auch mit. Das Weibervolk bleibt nicht mehr zu Hause, Mikey; das war letztes Jahrhundert«, sagte Eve und Claire nickte. Zumindest glaubte sie, dass sie nickte - das war schwer zu sagen bei all dem Gezitter. »Also gut. Hoch mit dir. Kleines.«

3
     
    Die Fahrt in Michaels Wagen fühlte sich wie ein Albtraum an. Eve hatte jede Menge Decken mitgenommen und Claire erstickte fast darunter. Aber sie fror trotzdem noch und es wurde ihr immer kälter, als würde etwas mit dem Thermostat nicht stimmen. Ihre Haut wurde weiß, ihre Fingernägel und Lippen blau.
    Sie sah allmählich richtig... tot aus.
    Auch wenn sie versucht hätte zu

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