Bittersueßes Hoffen
Und dann hatte sie den Griff gelockert und zugelassen, dass er sie streichelte, bis sie beide gebebt hatten und am Rande der Erfüllung gewesen waren ...
"Verdammt", sagte Brian und wandte dem See den Rücken zu. Einfach großartig. Faith würde bald hier sein, und er wurde erregt, als wäre er ein Jugendlicher und nicht ein Mann, der wusste, dass manche Frauen alles taten, um zu bekommen, was sie wollten.
Er holte sich ein Bier aus der Minibar, öffnete die Flasche, warf den Verschluss in den Papierkorb und ging wieder nach draußen auf den Balkon. Die Stadt hatte sich in den vergangenen neun Jahren verändert. Am Stadtrand war ein gewaltiges Einkaufszentrum und in der Main Street ein schickes Café. Aber die Einwohner von Liberty waren so cliquenhaft wie immer, und noch immer war Klatsch die Lebenskraft der Stadt. Er hatte das vergessen, bis er neulich Abend eingecheckt hatte. Der Empfangschef hatte ihm den Schlüssel gegeben, und ein Jugendlicher in der roten Jacke mit dem Emblem des Hotels auf der Brusttasche hatte sich sein einziges Gepäckstück geschnappt.
"Hier entlang, Sir", sagte er.
Brian brauchte keinen Hotelpagen. Er machte lieber alles selbst. Nur hatte er früher einmal dasselbe getan wie dieser junge Mann. Sein Motorrad war kaputt gewesen, und er hatte einhundert Dollar für Ersatzteile gebraucht. Jedes Trinkgeld hatte gezählt. Deshalb ließ sich Brian von dem Jungen in die Suite führen und wartete geduldig, während er die Balkontüren öffnete, auf die schöne Aussicht hinwies, die Klimaanlage ein-und wieder ausschaltete ...
"Das ist okay", sagte Brian schnell, als der Page anfing, ihm das Telefonsystem zu erklären. "Ich habe früher mal hier gearbeitet."
„Ja?"
"Ja. Ich bin in Liberty aufgewachsen." Und er gab dem Jugendlichen viel mehr als nur einen Dollar Trinkgeld.
Großer Fehler.
"Wow!“
In New York oder London hätte ein Hotelpage das großzügige Trinkgeld genommen, ohne mit der Wimper zu zucken. In Liberty machte die Geschichte die Runde. Am Ende des Tages wusste jeder in der Stadt, dass Brian Cameron mit Geld in der Tasche zurück war.
"Sie haben uns nicht gesagt, dass Sie der Brian Cameron sind", sprudelte der Empfangschef hervor.
"Tja, das kommt, weil ich schon immer der Brian Cameron gewesen bin", hatte er erwidert.
Der Scherz war danebengegangen. "Natürlich, Sir", hatte der Empfangschef gesagt. "Und wir sind stolz, Sie als Gast in unserem Haus zu haben."
Für einen Mann, der seine Privatsphäre schätzte, war es eine unangenehme Situation. In einer Großstadt konnte man anonym bleiben, aber nicht hier.
Jedermann in Liberty hatte ihm etwas zu verkaufen. Auf seine Bitte hin siebte der Empfangschef inzwischen seine Anrufe aus.
Brian hob die Bierflasche an den Mund. Die Ironie war unglaublich. Mit achtzehn war er der Paria gewesen, jetzt war er der berühmteste Bürger der Stadt, Libertys Anspruch auf Ruhm in der großen Welt. Zu schade, dass sein Vater das nicht mehr erlebte. Oder der Sheriff. Oder Jeanine Francke, die ihm damals einen Einbruch angehängt hatte. Er hatte diskret Nachforschungen angestellt und erfahren, dass ihr Ehemann sie schon vor Jahren hinausgeworfen hatte. Zu schade. Wie gern hätte er ihnen seinen Erfolg unter die Nase gerieben.
Wie gern hätte er ihn mit Ted geteilt. Sein Bruder hatte immer an ihn geglaubt.
Sie hatten sich geliebt und vertraut, bis erst er und dann Ted unter den Bann einer Zauberin geraten war. Brian stellte die leere Flasche auf einen kleinen Tisch und umklammerte das schmiedeeiserne Balkongeländer. Faith hätte gut eine Zauberin sein können, so, wie sie einen Mann blind für die Wahrheit machte. Aber sie benötigte keine schwarze Magie. Sie brauchte nur dieses schöne Gesicht, den üppigen Körper, die süße Mischung aus Unschuld und Sinnlichkeit. Faith hatte ihn immer erregen können.
Sie konnte es noch immer. Ein Blick, und er hatte sie gewollt. Er hatte sie geküsst, bis sie dieses leise Seufzen von sich gegeben hatte, das ihn wahnsinnig machte vor Sehnsucht.
Brian stellte sich gerade hin. Sie war gut in dem, was sie tat. Tja, er auch. Ihr Spezialgebiet waren Männer, seins waren riskante Situationen, und der von ihm jetzt eingeschlagene Weg bewies es. Er würde zu Peters Leben gehören und ihn lieben und anleiten, wie es ein guter Vater tun sollte. Faith würde eine gute Mutter sein. Offensichtlich liebte sie den Jungen. Mit einem Mann, der sie bei der Stange hielt und die Rechnungen bezahlte, würde sie Peter
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