Bittersueßes Hoffen
ordentlich aufziehen.
Langsam ging Brian zurück ins Wohnzimmer und nahm ein Dokument vom Couchtisch. Spät am vergangenen Abend hatte er seinen Anwalt angerufen und ihm erklärt, was er wollte. Ray Foss hatte sein Erstaunen nicht verbergen können. An seiner Reaktion konnte Brian nichts aussetzen. Er hatte nicht nur völlig unerwartet um einen Ehevertrag gebeten, sondern auch auf harten Bestimmungen bestanden. In dem Vertrag wurden die großzügigen Leistungen dargelegt, die Faith erhalten würde, wenn sie eine treue, pflichtbewusste Ehefrau war, aber auch klar gemacht, dass sie alles verlieren würde, wenn sie sich nicht an die Bestimmungen hielt.
"Und die Abfindungssumme?" hatte der Anwalt gefragt.
"Keine", hatte Brian erwidert.
"Das können Sie nicht machen, Brian. Kein Richter im Land würde ... "
"Ich kann tun, was ich will. Ob ein Richter mein Recht bestätigt, es zu tun, steht auf einem anderen Blatt. Setzen Sie das Dokument auf, und schaffen Sie es bis morgen früh hierher."
Die Leute, die für ihn arbeiteten, hüteten sich davor, Erklärungen zu verlangen, aber Ray war schon lange bei ihm. Natürlich hatte er nicht direkt gesagt, Brian solle die Sache überdenken. Stattdessen hatte er davon gesprochen, wie wichtig es sei, sich zu treffen, um die "Gesamtabsicht" des Ehevertrags zu erörtern.
"Die Gesamtabsicht ist, meiner züchtigen Braut zu verstehen zu geben, dass sie keine Chance hat, ans große Geld zu kommen, wenn sie jemals aus dieser Ehe ausbrechen sollte", hatte Brian unverblümt erwidert. "Ich verlange, dass sie über jeden Verdacht erhaben ist, solange sie mir gehört."
"Ihnen gehört?"
Brian hatte sich wegen des Schnitzers verflucht. Natürlich war es ihm nicht ernst damit gewesen. Obwohl Faith ihm gehören würde, immer wenn sie allein im Schlafzimmer waren ... "Eine schlechte Wortwahl", hatte er energisch gesagt.
"Ich habe gemeint, dass ich ihre Willfährigkeit sicherstellen möchte. Können Sie so einen Vertrag aufsetzen, Ray?"
Der Anwalt hatte es getan. Das Dokument war am Morgen durch Boten zugestellt worden. Brian lächelte grimmig. Er war sicher, dass Faith beim Anblick der anscheinend endlosen Liste von Bedingungen blass werden würde.
Sie würde den Vertrag unterschreiben, weil sie es tun musste, und dabei wissen, dass sie sich ihm völlig auslieferte. Und dass sie jedes Mal die Nacht in Brand stecken würden, wenn er sie umarmte.
Brian spürte, wie sich sein Körper regte. Er atmete tief durch und wartete auf den Moment der Wahrheit.
Der Empfangschef sah kaum auf, als sich Faith der Rezeption näherte. "Ja?"
"Die Zimmernummer von Brian Cameron, bitte."
"Mr. Cameron hat die Lakefront Suite. Wen darf ich...?" Der. Mann blickte auf, und seine Augen wurden groß. "Oh. Mrs. Cameron. Wie schön, Sie zu sehen."
"Danke." Sie erinnerte sich nicht, ihm schon einmal begegnet zu sein.
"Welches Stockwerk?"
„Im vierten. Mr. Cameron erwartet Sie." Der Empfangschef streckte die Hand nach dem Telefon aus.
Wahrscheinlich rief er Brian an und sagte ihm, sie sei auf dem Weg nach oben.
Der Fahrstuhl war alt und langsam. Das störte Faith nicht. Sie hatte es nicht eilig, Brian zu treffen und sich mit dem zu befassen, was vor ihr lag. Wenn es vor ihr lag. Elmore Bookman hatte bestätigt, was sie schon vermutet hatte. Brian konnte ihr Peter nicht wegnehmen. Er konnte sie nur in einen jahrelangen Rechtsstreit verwickeln. Sie zweifelte immer mehr daran, dass er mit seiner Drohung Ernst machen würde. Ein Mann heiratete keine Frau, die er verachtete.
Wenn doch, war sie durch das Dokument in ihrer Umhängetasche abgesichert.
Eine kleine Messingplatte zeigte den Weg zur Lakefront Suite. Nervös strich Faith den Rock ihres weißen Baumwollkleids glatt. Ich hätte Jeans anziehen sollen, um Brian zu zeigen, wie wenig ich von diesem Treffen halte, dachte sie
... und dann ging die Tür am Ende des Flurs auf, und ihr blieb fast das Herz stehen. Kein maßgeschneiderter Anzug diesmal. Brian trug eine Khakihose und ein dunkelblaues Hemd mit offenem Kragen und aufgekrempelten Ärmeln. Er sah unglaublich gut und gefährlich männlich aus, und in diesem Moment wusste Faith, dass sie niemals aufgehört hatte, ihn zu begehren. Ihr Herz hämmerte. Am liebsten wäre sie einfach davongerannt, Aber sie durfte nicht. Er glaubte, sie genau da zu haben, wo er sie haben wollte. Sie konnte es sich nicht leisten, irgendeine Schwäche zu zeigen. "Brian", sagte sie höflich lächelnd, er trat beiseite, sie ging an
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