Bittersweet Moon 3
Gruppenraum zu finden,
wo sie schon fertig angezogen und gestylt noch etwas trinken und quatschen. Wir
zeigen unsere Pässe dem Mann, der neben der Tür steht und treten ein. Der Raum
ist sparsam beleuchtet und vermittelt dadurch fast eine Nightclubatmosphäre.
Robin und seine Männer sitzen auf der großen Polstergarnitur, welche neben dem
Tisch steht, der mit Getränken und Snacks befüllt ist. Ich stelle fest, dass
sich auch die finnische Band im Zimmer befindet, als ich die langhaarigen und
blonden Jungs erblicke, die in der anderen Ecke für sich alleine sitzen und
allesamt Bierflaschen in den Händen halten.
„Hi, Jungs!“, rufe ich laut in den Raum und merke, wie Mias
Hand aufgeregt erzittert.
Einer nach dem anderen grüßen sie uns laut zurück und Jason
wirft mir ein Küsschen zu. Er scheint schon ziemlich angetrunken zu sein, was
ihn aber erfahrungsgemäß nicht daran hindern wird, beim Konzert wie ein
Gitarrengott zu spielen. Robin erhebt sich aus seinem Sessel und kommt zu uns.
Er beugt sich mit einem vorsichtigen Küsschen auf den Mund zu mir, schließlich
trage ich roten Lippenstift. Mia begrüßt er mit einem Küsschen auf die Wange
und sie läuft wieder rot an.
„Leute, ich möchte euch Mia vorstellen, Dianas beste
Freundin“, sagt er zu seinen Kollegen und das Zittern in Mias Hand wird
stärker. Ich halte sie immer noch fest und erst als Tony sich erhebt, um sie
mit einem Handschlag zu begrüßen, lasse ich los.
„Ich bin Tony. Es freut mich, dich kennenzulernen“, sagt er
freundlich. „Diana, du hast uns nicht gesagt, dass du so eine hübsche Freundin
hast“, lächelt er charmant und hält ihre Hand lange fest. Mia ist völlig aus
dem Häuschen. Ganz höflich folgen auch die anderen Bandmitglieder Tonys
Beispiel. Als letzter ist Bruce an der Reihe und er schenkt ihr einen tiefen
Blick aus seinen dunkelbraunen Augen. Ihr eindeutiges, strahlendes Lächeln
verrät mir, dass er genau ihr Typ ist - dunkelhaarig, kurz geschoren, mit fünf
Tage Bart und schön muskelbepackt. Na, das kann noch lustig werden, wenn sie
ein Auge auf ihn wirft, muss ich schmunzeln. Mia genießt ganz
offensichtlich die Augenblicke, in welchen sie die volle Aufmerksamkeit der
gesamten Band bekommt und ich gönne ihr diese aufregende Freude von ganzem
Herzen.
„Die da scheinen aber nicht besonders sozial zu sein,
oder?“, frage ich Robin leise und deute mit dem Kopf zu der finnischen Band,
die uns schweigend und fast grimmig beobachtet.
„Nein, nein, ganz im Gegenteil!“, schüttelt Robin energisch
mit dem Kopf. „Die Jungs sind voll süß, aber sie sprechen sehr schlecht
englisch und dazu sind sie sehr schüchtern und trauen sich in unserer Gegenwart
kaum, was zu sagen. Du weißt schon, für sie sind wir die großen Vorbilder und
so“, grinst er.
„Ach so! Wie der Schein manchmal trügen kann“, lächle ich
und schaue freundlich zu der jungen Band rüber. „Ich dachte, die sind
reserviert oder sogar abgehoben.“
„Überhaupt nicht. Und auf der Bühne rocken sie wie fucking
Wikinger“, lacht Robin. „Sie haben uns mit ihrem Sound fast weggepustet.
Stimmt’s Jason?“
„Was? Ah, Frozen Fairytale meinst du? Ja, die Kleinen
sind echt geil!“, stimmt ihm Jason gleich zu.
„Perkele!“, prostet er mit seiner Flasche laut der Band zu,
die daraufhin höflich, aber reserviert lacht. „Das haben sie mir beim
Soundcheck beigebracht, ein sehr beliebtes finnisches Schimpfwort“, erklärt er
uns, während er dabei Mia interessiert von oben bis unten mustert. Sie errötet
schon wieder. Ich trete näher und flüstere ihm ins Ohr: „Jason, du bist nicht
ihr Typ, vergiss es!“
„Touche!“, fasst er sich ans Herz und lacht. „Wie soll ich
das bloß verkraften?“
„Hey, was flüstert ihr da?“, will Robin wissen.
„Nichts nichts, nur was unter Busenfreunden“, schmunzele ich
und führe Mia zum Tisch mit den Getränken. „Wollen wir uns bedienen?“, frage
ich sie.
„Vielleicht wäre ein Drink nicht schlecht, ich bin immer
noch total aufgeregt“, sagt sie leise und blickt schräg zu Bruce rüber, der im
Sessel neben dem Tisch sitzt. Wir nehmen uns eine Dose Bier und ich schiebe Mia
sanft zu dem Stuhl neben Bruce. „Setz dich doch, ich muss kurz mit Robin
reden“, sage ich ganz unschuldig und lasse sie alleine. Bruce nickt ihr
freundlich zu, als sie Platz nimmt und mir noch einen ärgerlichen Blick
zuwirft.
Ich gehe wieder zu Robin, der es sich breitbeinig in seinem
Sessel bequem gemacht hat. Er
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