Bittersweet Moon 3
bestellte Taxi bereits direkt
vor der Treppe und der Security Mann öffnet uns schnell die Tür und wartet, bis
wir eingestiegen sind. Die kleine Gruppe ist uns gefolgt, doch die Frauen sind
zu spät, der Taxifahrer drückt aufs Gas und wir fahren direkt los.
Im Auto können wir uns endlich entspannen und ich lege
meinen Kopf auf Robins Schulter. Ich bin müde und kriege leichte Unterleibskrämpfe.
Robin streichelt meinen Kopf und wir verbringen die Fahrt fast wortlos. Auch er
scheint geschafft zu sein, weil ich ihn sonst nicht so still kenne. Seine Augen
glänzen immer noch triumphierend und ich kann seine Befriedigung nach dem mehr
als erfolgreichen Konzert gut nachvollziehen. Die wichtigsten Medien werden
darüber berichten, es werden einige Interviews erscheinen und die ganze
Musikwelt wird erfahren, dass Forbidden Games nach ihrem Comeback besser
denn eh und je ist. Nach ein paar Jahren nur mäßig erfolgreicher Präsenz in der
Musikszene, zwei nicht besonders bedeutsamen Alben und internen Schwierigkeiten
in der Band ist für Robin und seine Bandmitglieder nun der perfekte Zeitpunkt
gekommen, um mit einem furiosen Comeback ihren Platz im Rockolymp zurück zu
gewinnen. Sowohl Mike wie Martin sind fest überzeugt, dass das neue Album und
die Singles in den Top 20 der Musikcharts landen werden und nicht nur alte Fans
zurück erobert, sondern auch neue Fans gewinnen wird.
Robins Kariere, wie auch sein Privatleben, verändern sich
gerade entscheidend. Wenn die große Tour startet, wird er ein geschiedener Mann
sein … Mit einer neuen Frau an seiner Seite. Genauer gesagt mit mir …
Dieser Gedanke beflügelt und ängstigt mich zugleich. Ich bin
überglücklich, weil Robin sich so offen zu mir bekennt und ich endlich das
bekomme, was ich mir in meinen heimlichen Träumen schon so lange gewünscht habe
- eine richtige Beziehung mit ihm. Doch werde ich mit seinem Lebensstil und
seiner Kariere umgehen können? Werde ich den Druck aushalten können, die
Freundin eines begehrten und oft abwesenden Rockstars zu sein?
Der miesepetrige, kleingeistige innere Zensor versucht mein
Liebesglück mächtig zu sabotieren und flüstert mir fiese Zweifel in mein Ohr.
Ich hebe meinen Kopf und schaue Robin an, als ob ich ihn in meinem Leben zum
ersten Mal erblicken würde. In der Halbdunkelheit betrachte ich ergriffen seine
schönen Gesichtszüge, die sich wie ein unsichtbares Tattoo für immer in mein
Herz geprägt haben. Als Robin meinen Blick erwidert und mich seine blauen Augen
liebevoll anschauen, verflüchtigen sich die Zweifel, die meine Seligkeit
vergiften, rasch wie der Schaum eines billigen Badezusatzes. Ich habe nicht
bloß die Leidenschaft und Begierde dieses Mannes gewonnen, sondern auch seine
Liebe! Diese Erkenntnis ist so gewaltig, dass meinem jämmerlichen Zensor
endlich die Argumente ausgehen und er eingeschüchtert verstummt.
„Diana, liebst du mich wirklich?“ Robins Frage überrascht
mich und ich streichle ihm andächtig über sein Gesicht, bevor ich antworte. Was
hat er bloß? Er klingt so verletzlich, so unsicher …
„Robbie, natürlich liebe ich dich! Mehr als du dir
vorstellen kannst …“ Meine Stimme bricht vor Rührung und Liebe, die ich für
ihn empfinde.
„Baby, ich danke dir … Ich … ich liebe dich auch …“ Robin
zieht mich hastig an seine Brust und ich kann ihm nicht länger ins Gesicht
blicken. Völlig überwältigt ringe ich nach Luft und meine stillen Tränen nässen
sein T-Shirt. Er hält mich mit beiden Armen so fest, dass ich mich kaum rühren
kann. Ich spüre seinen warmen Atem, als er seine Lippen mit einem Kuss auf
meinen Kopf drückt. Sein Herz schlägt stark und gleichmäßig, wie immer, wenn
ich ihm lausche und ich fühle mich geborgen und sicher. Er hat es gesagt!
Die drei Worte … Mein Märchen wurde tatsächlich zu meinen Gunsten umgeschrieben
und aus dem Aschenputtel wurde eine Prinzessin!
Immer noch schweigsam steigen wir aus dem Auto, als er vor
dem Haus stehen bleibt. Ich könnte ewig so weiter fahren, von Robin
festgehalten, mit seinen Worten in meinen Ohren.
Im Fahrstuhl umarmt er mich weiter und taucht seine Finger
in mein Haar. Wir können kaum voneinander lassen, als wir in die Wohnung
ankommen und Robin die Tür aufschließen muss.
Ich verschwinde kurz im Bad und als ich wieder komme, wartet
er schon ausgezogen im Bett auf mich. Still beobachtet er, wie ich meine
Klamotten bis auf das Höschen ausziehe und zu ihm unter die Decke schlüpfe. Er
zieht mich
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