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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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passen mussten. Ein so sinnlicher, leidenschaftlicher und
potenter Mann wie Robin würde niemals mit einer Frau zusammen bleiben können,
die seine erotischen Bedürfnisse nicht erfüllte. Daran würde auch ein
gemeinsames Kind nichts ändern können. Bei mir und Max stimmten die ähnlichen
Interessen, gleicher Bekanntenkreis, gemeinsame Ziele und vor allem die Liebe
zur Musik, aber wir passten von Anfang an im Bett nicht zusammen. Klar, eine
gewisse erotische Anziehung war in der Verliebtheitsphase da, aber sie war
nicht ausreichend. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals an Max so genussvoll
geschnuppert zu haben, wie ich das bei Robin tat. Auch fand ich seinen Schweiß
nie erotisch und der Geschmack seiner Haut ließ mich kalt. Und ich war nie angetörnt
beim bloßen Anblick seines nackten Körpers, obwohl er ein gutaussehender junger
Mann war. Wenn ich aber mit Max beim Sex nur annähernd das erlebt hätte, was
ich mit Robin erfuhr, hätten wir tatsächlich zusammen leben, heiraten, Kinder
kriegen und ein glückliches Paar werden können. Nach meiner Erfahrung mit Robin
war ich mir ganz sicher, dass ich nie mehr mit einem Mann zusammen bleiben
würde, der mich sexuell nicht befriedigt. Auch was Robin und mich betraf,
machte ich mir nichts vor. Unsere Beziehung basierte größtenteils auf dieser
gewaltigen sexuellen Anziehungskraft, die zwischen uns herrschte. Sie war wie
eine saftige, cremige Sahnetorte. Unsere Gefühle füreinander und die seelische
Verwandtschaft waren aber wie ein krönender, kalorienreicher Schokoladenguss,
der diese Delikatesse zu einem kulinarischen Höhepunkt machte. So eine Torte
würde auch ohne Schokoglasur köstlich schmecken, aber durch sie wurde sie
einfach unwiderstehlich und perfekt. Wenn die Chemie zwischen uns nicht so
vollkommen im Einklang gewesen wäre, hätte unsere Begegnung bestimmt einen ganz
anderen Lauf genommen. Meine musikalische Darbietung an diesem schicksalhaften
Abend hätte Robins Interesse an meiner Person geweckt, aber er hätte sich nicht
in mich verguckt. Wir hätten ein nettes Gespräch geführt, uns noch mal bei
seinem Konzert gesehen und die Geschichte zwischen und würde der Version
entsprechen, die ich Tom später erzählt hatte. Oder aber Robin hätte sich doch
auf einen One-Night-Stand mit mir eingelassen und ich hätte meine große
Enttäuschung erlebt. Mein vergöttertes Idol würde vielleicht als eine nur
mittelmäßige, eher ernüchternde Sexepisode in meinen Erinnerungen enden und ich
würde es nachher bereuen, meinen langjährigen Fantasien und Träumen von ihm
endgültig Lebewohl sagen zu müssen. Ich trocknete mir die Haare und staunte
über diese bisher unbekannten Einsichten, die so unerwartet meine alten
Vorstellungen über Liebe und Sex ziemlich in Frage stellten. Ich wusste noch
nicht, ob ich mich darüber freuen, oder es eher bedauern sollte, meine noch
mädchenhafte Naivität in Sache Liebe verloren zu haben. Bei Max redete ich mir
noch ein, Sex sei nicht so wichtig, Hauptsache wir verstehen und mögen uns.
Diese routiniert funktionierende Beziehung zwischen uns verwechselte ich mit
Liebe und verzichtete dabei freiwillig auf erotische Erfüllung, die ich auch
aus meinen vorherigen Beziehungen nur ausnahmsweise kannte. Max hatte mit mir
im Bett scheinbar seinen Spaß und es spielte für ihn keine Rolle, dass ich
selber dabei unbefriedigt blieb. Deswegen spielte ich ihm auch nie einen
Orgasmus vor, wie ich es manchmal bei anderen Liebhabern vor ihm getan hatte.
Wir redeten auch nicht darüber. Nur einmal, am Anfang unserer Beziehung sagte
er so was banales wie: "Bei euch Frauen ist das halt komplizierter als bei
uns Männern. Es wird schon irgendwann passieren, warte einfach ab." Und er
hatte recht. Ich wartete geduldig und es passierte tatsächlich. Und wie es
passierte! Nur nicht mit ihm, sondern mit Robin… Als ich daran dachte, wurde ich
fast sauer. Ich fühlte mich betrogen um etwas wesentliches was mir zustand und
ich bedauerte es, weil ich so schnell bereit war, diesen Verzicht als was
Normales anzunehmen. Wie sehr ich in diesem Augenblick der Erkenntnis Robin
dankbar dafür war, dass er das ziemlich angekratzte Selbstbild meiner
Weiblichkeit so wunderbar heilen konnte. In nur zwei unvergesslichen Nächten
befreite er mich von allen Komplexen und Frustrationen und gab mir das
wunderbare Gefühl, eine Sexgöttin zu sein! Robin! Gefühle, die ich für ihn
empfand, fühlte ich in meiner Brust fast körperlich. Wie eine glühend

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